Ich überinterpretiere und überreagiere?
Ich male mir immer Sachen aus, denke über jede Kleinigkeit zu sehr nach, steiger mich rein, überinterpriere und reagiere dann über, indem ich mich wegen Kleinigkeiten schlecht fühle und sterben will etc.
Bspw. gibt es da diesen einen Jungen, den ich mag, und wo ich Anzeichen denke gesehen zu haben, die alleine schon vermutlich Überinterpretation sind und jetzt fühle ich mich unter Druck gesetzt (von mir selbst wohlgemerkt!) weil ich alles perfekt machen "muss" (so das Gefühl) um ihm zu gefallen etc. und hab das Gefühl wieder sterben/ verschwinden zu wollen.
Oder letztens: Da dutzte ich meine Nachbarin und war mir total unsicher, ob das überhaupt in Ordnung ist und hab mich da voll rein gesteigert und fühlte mich am Ende schlecht.
Anderes Bsp.: Meine Freundin postete ein süs witziges Bild von uns, das ich aber total peinlich fand. Am nächsten Tag ging ich nicht in die Schule, weil ich mich so offenbart fühlte, ich wollte sterben, und das nicht mal, weil die Bilder objektiv hässlich waren, sondern weil ich mich nicht damit identifizieren konnte - heute hingegen ist es mir schon wieder fast egal.
Das ist auch schon der nächste Punkt: ich stecke ständig und immer in neuen Identitätskrisen, weil immer wenn ich denke, jetzt wüsste ich, was ich will, was meine Ziele sind, wie wer was ich sein möchte, worauf ich zustreben möchte, wird alles wieder umgeworfen, sodass ich ständig ziellos auf der Stelle laufe und alles Neue oder Erreichte wieder zunichte mache.
w17
1 Antwort
Ich glaube ein gewisses auf und ab ist normal, dass durchlebt jeder einmal und ist sicherlich auch durch die Pubertät geprägt.
Die wichtige Frage ist glaube ich: leidest du unter der aktuellen Situation? Belastet es dich? Wenn es dich einschränkt und du merkst, dass sich etwas ändern muss, dann solltest du aktiv werden und dir Unterstützung suchen.
Es muss nicht immer direkt eine Psychotherapie sein, manchmal reichen auch eine Hand voll Termine und dann merkt man, dass es Hilft und schafft den restlichen Weg alleine. Wenn es dann am Ende doch nicht ausreichend ist, dann kann man einen Therapieplatz suchen und hätte zumindest für den Übergang etwas.
Es gibt da viele Möglichkeiten, wie man sich Rat und Unterstützung suchen kann:
- Onlineberatungsstellen wie z.B. Der Weg nach Vorne bietet kostenlose, anonyme und vertrauliche Onlineberatung von professionellen BeraterInnen für Jugendliche und Erwachsene unter http://der-weg-nach-vorne.de/
- Hotlines wie die Telefonseelsorge, die du Rund um die Uhr erreichen kannst, sodass du mal mit jemand sprechen könntest.
- Beratungsstellen, die eine sehr ähnliche Arbeit wie Therapeuten leisten, aber vom Zugang her viel leichter zu erreichen sind.
Du kannst auch mehrere Angebote gleichzeitig nutzen, so wie es dir hilft! Das eine schließt das andere nicht aus. Und wer weiß, vielleicht helfen dir schon ein Paar Gespräche und dann gehts von alleine weg :)