Ich mag (es) zu spazieren?

5 Antworten

Eigentlich kann ein näheres Objekt auch ein "Infinitiv mit zu" sein; aber das geht nur bei bestimmten Verben:

  • Sie belieben zu scherzen!
  • Er gedenkt zu schweigen.
  • Ich fürchte zu versagen.
  • Sie hofft, gewählt zu werden.

Weitere solche Verben sind: lernen, verbieten, beginnen, aufhören, ...

Bei lieben, hassen, mögen, freuen, verstehen, meiden, schätzen u.a. darf das nähere Objekt kein "Infinitiv mit zu" sein. Hier muss der Platzhalter "es" verwendet werden, wobei es wohl auch Grenzfälle gibt, in denen beides (mit/ohne es) erlaubt ist. canoo.net sagt dazu schlicht (im Link zu "Korrelat"):

Korrelate können obligatorisch, fakultativ oder auch unmöglich sein.

Möglicherweise muss man das also für jedes Verb einzeln lernen.


ralphdieter  16.05.2018, 22:07

Hier steht's nochmal im Klartext:

Es hängt vom Verb (Prädikat) des Hauptsatzes ab, ob es möglich oder üblich ist, eine Infinitivkonstruktion anzufügen. Gewisse Verben können mit einer Infinitivkonstruktion stehen, andere nicht.
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Dann muss man auch gleich das Akkusativobjekt "es" weglassen, sonst hätte der Infinitivsatz ja keinen Bezug. Dann allerdings wird spazieren zu einem Teil des Prädikats.

Ich mag spazieren.

Die älteren Versionen sind auf jeden Fall mit Objekt und "zu". Erst in der neueren Zeit wurde es zulässig, bei brauchen das zu wegzulassen. Ich kann mich noch genau erinnern, wie wir früher lernten:

"Wer brauchen ohne zu gebraucht, braucht brauchen überhaupt nicht zu gebrauchen!"

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Unterricht - ohne Schulbetrieb

"Ich mag zu spazieren." geht im Deutschen nicht (solche Konstruktionen gehen im Schwedischen, dort kann man sagen "jag gillar att resa" = ich mag zu reisen = ich reise gerne).

Im Deutschen braucht man das Objektpronomen "es", oder man lässt das "zu" auch gleich weg, "Ich mag spazieren" - das geht, klingt aber etwas ungewöhnlich.

Auch eine Substantivierung ist zu bedenken: "Ich mag Wandern.", "Ich mag Spaziergänge." ...

"Ich mag es zu spazieren" ist richtig. Noch besser fände ich jedoch eine Satzstellung wie "Ich mag es spazieren zu gehen"

Ich finde "Ich mag zu spazieren" ist für mich kein Deutsch sry


accompanied 
Fragesteller
 13.05.2018, 18:50

Danke schonmal fürs erste Feedback. Hatte mich einfach mal gefragt ob in der Vergangenheit derartiges Gebrauch fand und umgangssprachlich (es) allmählich eher den Standard bildete? Mal ganz sprachlich unbefangen klingt es für mich wie eine inaugurierte herrschaftliche Verdoppelung, mal unabhängig vom Falschklingen?

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