Ich kann mir manchmal immer noch nicht vorstellen, dass meine Oma gestorben ist?

8 Antworten

Hallo Hannah,

die Gedanken und Gefühle, die Du beschreibst, sind völlig normal! Der Tod eines Menschen ist einfach so ungeheuerlich und unfassbar, dass man manchmal Schwierigkeiten hat, ihn als Realität zu begreifen und anzunehmen.

Doch so schlimm es ist, einen geliebten Menschen zu verlieren, es besteht tatsächlich die Aussicht, ihn eines Tages (ich meine nicht im Himmel) wiederzusehen! esus Christus sagte einmal etwas sehr Bemerkenswertes:

"Denn so, wie der Vater die Toten auferweckt und sie lebendig macht, so macht auch der Sohn die lebendig, welche er will. Wundert euch nicht darüber, denn die Stunde kommt, in der alle, die in den Gedächtnisgrüften sind, seine Stimme hören und herauskommen werden... zu einer Auferstehung" (Johannes 5:21, 28 u. 29a). Es wird also eine Auferstehung der Toten geben!

Das bedeutet, dass Millionen von Verstorbenen wieder auf der Erde leben werden, und zwar unter besseren Verhältnissen als heute. Wir werden sie so sehen, wie wir sie gekannt haben und können sie dann endlich wieder in unsere Arme schließen! Ist das nicht großartig?

Diese wundervollen Aussichten, die uns die Bibel gibt, haben schon vielen Trauernden geholfen, besser über den Verlust eines lieben Menschen hinwegzukommen. Ja, die Hoffnung auf die Auferstehung kann den großen Schmerz, den man nach einem so schlimmen Verlust hat, enorm lindern!

Ich wünsche Dir alles Gute und viel Kraft bei der Bewältigung Deiner Trauer!

LG Philipp

Doch, ich kann es mir vorstellen, das liegt daran, dass ich ein sehr sachlicher, logischer Mensch bin.

Ich hab nacheinander meine zwei Omas und meine zwei Opas verloren, die jeder für sich etwas Eigenes für mich waren. So ist aber der Lauf des Lebens. Meist kommt ein neuer Mensch auf die Welt, wenn ein alter Mensch stirbt.

Als mein Opa gestorben ist, war ich mit meinem ersten Kind schwanger, als meine Oma gestorben ist, war ich mit meinem zweiten Kind schwanger. Die zweite Oma konnte noch ihren zweiten Urenkel sehen und ist ganz friedlich gestorben.

Jeder geht mit Trauer anders um. Wichtig ist, dass die Menschen in deinem Herzen sind, und dass du vielleicht mal deinen Kindern von deiner Oma erzählen kannst und ihr euch zusammen freut, dass es sie gegeben hat.

Das ist in gewisser Weise normal.

Der Tod hat keinen/ wenig Platz in unserem Alltag, daher kommt er uns irreal vor.

Ich habe vor Jahren mal ein Buch gelesen, in dem ein Pärchen über die Alzheimerkrankheit und den baldigen Tod eines Partners berichtete. Der Mann, der betroffen war, sagte irgendwann zu seiner Frau: "Ich habe nie auf dem Friedhof gelebt." Den Satz finde ich sehr schön. Man muss nicht auf dem Friedhof trauern, man kann dort trauern, wo man oft mit dem Verstorbenen war.

Und es ist oft ein Teil des Trauerprozesses - der lange dauern kann - zu denken "ich rufe sie/ ihn jetzt mal an, ich erzählte ihr/ ihm das, ich frage sie/ ihn mal!" Eine Hinterbliebene berichtete, dass sie Jahre nach dem Tod ihrer Mutter vor dem Haus Gartenarbeit machte, als eine Bekannte vorbei kam und etwas fragte und sie sagte ernsthaft: "Moment, ich frage kurz meine Mutter!" bis ihr klar wurde, dass das ja nicht mehr geht. Es ist also gar nicht so unüblich, dass man solche Gedanken/ Gefühle hat.

Es hilft oft, sich mit anderen Hinterbliebenen auszutauschen, Geschichten über die Oma zu erzählen, Dinge, die ihr wichtig waren am Leben zu halten (Rituale, bestimmte Sprüche, Rezepte, Alltagsweisheiten etc.).

Es kann auch ein Trost sein, sich nicht immer bewusst zu sein, dass jemand gestorben ist.

Und viele denken bis ans Lebensende an nahestehende Verstorbene; oft geht das z.B. Ehepartnern so, die ihre Partner früh verloren haben.

Das tut mir so leid für dich! Wenn du deine Oma sehr lieb hattest, trifft dich solch ein Verlust besonders hart. Da brauchst du noch Zeit!

Vielleicht kann es dir ein bisschen helfen, wie ich solch eine Zeit des Abschiednehmens überstanden habe.

Stell dir vielleicht vor, dass es nur ihr Körper ist, der gegangen ist: der Mensch, der diese Welt hinter sich lässt, braucht ihn ja nun nicht mehr: für ihn zählt ab da eine andere Wirklichkeit. Und für all die, die zurückbleiben, wird es nicht so schwer beim Gedanken daran, dass das Wesen des Verstorbenen ja ganz nah bei einem ist - wie hinter einem dünnen Vorhang, denn die Seele bleibt immer erhalten.

Als mein Mütterchen gegangen war, habe ich manchmal mit ihr gesprochen - das tat einfach gut, und ich tue es zuweilen immer wieder und bitte sie auch um Hilfe, wenn mir danach ist: besonders vor dem Einschlafen.

Die Antwort auf die Bitte spürt man oft schon beim Aufwachen: auf eine Frage ist eine Antwort da, die Lösung eines Problems wird leichter - es sind oft kleine Dinge, an denen man spüren kann, dass es eine Hilfe gibt und man nicht allein ist.
Und inzwischen, wenn ich mich an fröhliche Momente erinnere, wie wir sie gemeinsam erlebt haben, dann kann ich mit der Vorstellung von ihr oder einem Blick auf ihr Bild auch wieder richtig lachen - und mir ist, als lachte sie mit.

Mit der Zeit empfindest du dann, dass der Abstand soo groß gar nicht ist - ist er ja auch nicht.
Bis dahin wünsche ich dir, dass dich zum Trost jemand immer mal in den Arm nimmt und streichelt. So wie ich jetzt hier.

Alle meine guten Wünsche begleiten dich!

Mein Opa ist vor 3 Jahren gestorben mir ging es genau so habe sehr viel geheult nach einer Zeit legt sich das klar wirst du sie immer vermissen aber irgendwann findet man sich damit ab das ist normal manchmal vermisse ich meinen opa auch aber nicht mehr so dass ich heulen muss am wichtigsten ist es darüber zureden ich habe den fehler gemacht und habe alles in mich hineingefressen und dachte ich komme irgendwie schon alleine klar doch dadurch habe ich mich weiter verschlossen ich fühle mich manchmal auch komisch wenn ich am grab meines opas stehe da er genau vor mir ist ich ihn nur nicht sehen kann.