Ich habe keine emotionale Empathie?
Hallo, seit ich denken kann, kann ich keine emotionale Empathie also kein Mitleid empfinden. Wenn es anderen schlecht geht, weiß ich zwar, dass es schlimm für sie ist, aber ich kann nicht mit ihnen fühlen, auch wenn es sich um Angehörige handelt.
Was anderen Menschen leid tut, ist mir oftmals ziemlich egal. Ich habe lange Zeit gedacht, dass ich das Asperger Syndrom habe (es treffen auch einige Merkmale zu: z.B. kein Interesse an sozialen Kontakten), bis ich gelesen habe, dass ein Asperger-Autist nicht über kognitive Empathie. aber über emotionale Empathie verfügt. Bei mir ist es umgekehrt: Rein rational gesehen, kann ich perfekt die Perspektive anderer Menschen übernehmen und erkennen, was sie fühlen, aber ich habe eine sehr starke emotionale Distanz dazu, ich kann für sie kein Mitgefühl oder Mitleid empfinden. Das wiederum ist etwas, was auf Psychopathen zutrifft, wobei ich es nahezu für ausgeschlossen halte, da alle anderen Symptome, die dafür sprechen, nicht auf mich zutreffen.
Was ist mit mir los ?
6 Antworten
Hallo Brauchenel,
Danke für deine Frage! Mit dir ist nichts falsch ! Egal ob du viel oder wenig Empathie hast! Jeder Mensch geht mit erlebten anders um, denkt und fühlt anders. Genauso hat jeder Mensch egal ob bewusst oder unbewusst Definition, Ansichten und Bewertungen, darüber wie etwas zu funktionieren oder zu sein hat! Diese Ansichten, Bewertungen und Definitionen sind weder richtig noch falsch! Sondern es sind Dinge die wir entweder selbst entwickelt oder anderen abgekauft haben! Auch daran ist nichts falsch! Zum Beispiel ist es eine Ansicht, das du zu viel oder zu wenig Empathie hast bzw. zeigst! Es ist eine weitere Ansicht mit anderen mit leiden oder sie bemitleiden zu müssen! An diesen Ansichten o. wenn etwas nicht den Ansichten entspricht ist nichts richtig oder falsch! Die Ansichten können durch die Entscheidung sie auf zu geben oder an den Absender zurück zu schicken, aufgegeben u. zurück geschickt werden! Du musst dabei nicht mal wissen was , an wen oder wie das geht! Die Entscheidung es tun zu wollen und dann einfach zu machen reicht!
Unterstützend kannst du dich dazu fragen :
Was ist das was ich wahrnehme?
Wem gehört das? (Wenn es deins ist in dem es sich leicht anfühlt und schwer wenn es fremd ist)
Ist es fremd braucht es durch dich nicht geändert werden! Doch du kannst es zurück senden!
Genauso kannst du dich fragen wenn es deins ist kann ich es ändern? Wenn ja bleibt es deine Wahl es zu ändern oder auch nicht!
Nochmal mit dir ist nichts falsch! Selbst nicht wenn du mit dem Verstand keine Antwort auf diese Fragen findest oder die Ansicht darüber das du keine Empathie hast bzw zeigst sei falsch nicht aufgeben möchtest! Du bist in Ordnung wie du bist!
LG
Sirka
Ich glaube, bis zu einem gewissen Grad ist das vollkommen normal.
Wenn Du diese spezielle Situation nicht auch schon erlebt hast, wie willst Du dann den Schmerz nachempfinden?
Dann hat es auch was mit dem Verhältnis zueinander zu tun.
Beispiel : meine Mutter ist am Krebs gestorben, ich kenne diese Situation also sehr gut und den damit verbundenen Schmerz.
Vor zwei Jahren wurde bei der Schwester meiner Schwiegermutter Krebs diagnostiziert, dieses Jahr ist die verstorben.
Die Schwester hab ich in 20 Jahren zwei Mal getroffen, mein Schwiegermutter ist nicht eben mein Lieblingsmensch.
Ergo: ich kannte die Situation, aber es hat mir nicht leid getan, da ist nicht genug emotionale Bindung vorhanden. Klingt vielleicht grausam, aber es ist eben so.
Ich denke also, das Du nicht unnormal bist.
Die Asperger Autisten, die ich kenne, sind innerlich hochsensibel.
Das weisst wirklich bei dir eher auf eine dissoziale Störung hin. Es gibt da zig verschiedene Formen. Das Imitieren anderer ist dafür ein gutes Zeichen. Aber dann dürftest du auch keine Gefühle kennen. Also keine Liebe empfinden, keine Wut aufkommen lassen können usw.
Du kennst kein Verlieben. Du musst nicht ständig an die Person denken und bekommst keine Schmetterlinge im Bauch. Es ist intellektuell.
- Gar nicht wenige Menschen haben eine geringe emotionale Empathie. Das ist eben eine Eigenschaft, die einer breiten Verteilung unterliegt.
- Es mag zwar vorteilhaft, über viele Facetten von Empathie zu verfügen, aber es nicht unbedingt stark nachteilig, eine gute kognitive Empathie mit geringer emotionaler Empathie zu haben. Macht das Leben in vielerlei Hinsicht womöglich sogar einfacher...
- Mein Ratschlag: Genieße die kognitive Empathie und mache sie dir zu Nutzen. Jeder Mensch muss seine Fähigkeiten optimal nutzen. Steigere dich nicht in das hinein, was du nicht kannst, sondern nutze das, was du hast.
- Insgesamt glaube ich, dass du vor allem eine positivere Einstellung zu dir selbst brauchst -- das würde am meisten helfen. Du bist nicht so viel schlechter doer anders als viele andere. Du leidest nur mehr darunter. Nutze deine Stärken!
Ja, das sind tatsächlich psychopathische Züge. Es gibt aber bei entsprechender Therapie Aussichten auf Veränderung, wenn du das willst. Es gibt z.B. eine Methode wo die Synapsen für Emotion im Gehirn stimuliert werden.
Bei mir ist es umgekehrt: ich habe rational Schwierigkeiten die anderen zu verstehen, aber emotionales Verständnis und mitgefühl habe ich. Bin Asperger.
Hast du denn selbst einen Leidensdruck?
vereinbare mal einen Termin beim Neurologen oder Psychater :) völlig wertfrei :) Ich war da auch. Jeder hat so seine Problemchen^^
So gut wie keine, aber ehrlich gesagt, auch kein Interesse daran.
Nicht direkt, ich frage mich immer nur, was mit mir nicht stimmt.