Ich fühle mich plötzlich zum Christentum hingezogen?

9 Antworten

Hallo Violina,

kann es sein, dass Du Dich eher gefühlsmäßig vom Christentum angezogen fühlst? Wie wäre es, wenn Du Dich erst einmal darüber informierst, was echtes Christentum eigentlich ausmacht.

Man könnte hierzu natürlich vieles aufzählen, z.B. die verschiedenen Lehren und Handlungsweisen des Christentums, doch darauf möchte ich jetzt nicht näher eingehen. In der Hauptsache geht es ja darum, an Jesus Christus als den Sohn Gottes zu glauben, seinem Beispiel genau nachzufolgen und ein Leben zu führen, das sich durch Liebe und Hingabe an Gott auszeichnet.

Das schließt natürlich vieles ein, was ich an dieser Stelle im Einzelnen gar nicht aufzählen kann. Die Bibel enthält dennoch kein umfangreiches und kompliziertes Regelwerk. Ein paar grundsätzliche Dinge möchte ich aber nachfolgend kurz erwähnen.

Zum Beispiel zeichnet sich ein echter Christ dadurch aus, dass er seinen Glauben nicht für sich behält, sondern gern mit anderen darüber spricht. Wenn wir an Jesu Leben denken, dann fällt auf, dass er hauptsächlich mit der Verkündigung der guten Botschaft (oder dem Evangelium) beschäftigt war. Will jemand sein Nachfolger sein, dann sollte die Verkündigung ebenfalls einen wichtigen Platz in seinem Leben einnehmen.

Das betonte Jesus, als er seinen Jüngern den so wichtigen Auftrag gab: "Geht daher hin, und macht Jünger aus Menschen aller Nationen, tauft sie im Namen des Vaters und des Sohnes und des heiligen Geistes, und lehrt sie, alles zu halten, was ich euch geboten habe" (Matthäus 28:19,20).

Es gibt natürlich vieles Weiteres, das zum Leben eines Christen gehört, wie z.B. Gott und seinen Nächsten zu lieben, anderen Gutes zu tun, friedliebend zu sein, nicht zu lügen oder zu stehlen etc. Wer Jesus nachfolgt, ist genauso wie er darum bemüht, Gottes Willen zu tun und ihn an die erste Stelle in seinem Leben zu setzen. Er sieht das nicht als eine Last an, sondern tut das voller Freude!

Das Leben eines Christen kann auch gewisse Härten mit sich bringen. Jesus machte mit folgenden Worten darauf aufmerksam: "Wenn jemand mir nachkommen will, so verleugne er sich selbst und nehme seinen Marterpfahl auf und folge mir beständig" (Matthäus 16:24). Sich selbst zu "verleugnen" kann z.B. heißen, eigene Wünsche und Interessen hintenan zu stellen. Und der sinnbildliche "Marterpfahl" kann Verfolgung, Leiden und sogar den Tod mit einschließen!

Bevor sich daher jemand entschließt, Christ zu werden, sollte er das machen, was Jesus einmal gleichnishaft beschrieb, als er sagte:"Wer von euch, der einen Turm bauen will, setzt sich nicht zuerst nieder und berechnet die Kosten, um zu sehen, ob er genug habe, ihn zu vollenden? Sonst könnte er den Grund dazu legen, aber nicht imstande sein, ihn zu Ende zu bringen, und alle Zuschauenden könnten anfangen, ihn zu verspotten und zu sagen: ‚Dieser Mensch fing an zu bauen, konnte [es] aber nicht zu Ende bringen" (Lukas 14:28-30).

Dazu, "die Kosten zu berechnen" gehört es eben auch, sich zu fragen: "Bin ich bereit, alles zu halten, was Jesus Christus geboten hat oder ist mir einiges davon zu schwer?" Wer verstanden hat, was wahres Christentum alles einschließt, ist auch dazu bereit die Worte zu bedenken, die Jesus in dem vorangehenden Vers sagte: "Wer nicht seinen Marterpfahl trägt und mir nachkommt, der kann nicht mein Jünger sein" (Lukas 14:27).

Wenngleich der Weg eines Christen also nicht unbedingt der einfachste ist, so ist er dennoch nach der Überzeugung vieler der beste Lebensweg und der einzige, der zu wahrem und dauerhaftem Glück führt!

LG Philipp

Patrickson  29.03.2023, 16:30

Danke, dass du besonders die Nachfolge sehr betonst, aber hätte ich dies damals genauer betrachtet wäre ich womöglich nie Christ geworden, das wäre mir einfach zu heftig gewesen mit dem geistigen Verstand, den ich damals hatte. - So habe ich mich, ohne länger über sowas nachzudenken, aber mit viel Herz zu Jesus Christus, Gott Vater und dem Heiligen Geist bekehrt, erst einmal einfach extrem froh bin ich meine Sünden los und schenkt mir Gott damit das ewige Leben bei ihm, alles andere überlasse ich Gott. Das war vor 40 Jahren und noch immer gehe ich diesen Weg mit Gott und werde ihn immer gehen, mein Weg mit Gott ist ein Weg des Vertrauens denn ohne Gott kann ich nichts, auch die Gebote halten kann ich nicht, doch hat mich Gott all die Jahre so geführt dass ich immer mehr erkennen kann was mein Auftrag hier ist und wie ich seine Gebote halten kann, und wie mein Weg der Liebe und Wahrhaftigkeit ist. - Der Heilige Geist, Gottes Geist bewirkt das Wollen und das Vollbringen, ohne ihn bin ich nichts. Der Heilige Geist hat mich zu Gott geführt und jetzt, da er in mir wohnt wird er mich auch mit absoluter Gewissheit weiter bis ins Ziel führen und das Ziel ist nicht das Ende. Ich kann sündigen so viel ich will, Menschen können mich verurteilen, ich kann leiden müssen, ich kann glücklich und blind sein, doch nichts kann mich von Gott trennen, absolut nichts, weil der Heilige Geist, der in mir wohnt mich sicher in Gottes Reich führen wird, wie immer die Zukunft für mich sein wird, welchen Mist ich noch baue, was ich noch erleiden muss, eines ist absolut sicher: Nichts und Niemand, auch Satan nicht, nicht mal ich selbst, nichts kann mich von Gott trennen. Und in diesem Vertrauen zu Gott gehe ich weiter und freue mich was da noch kommen wird. - Niemand sollte sich von den Geboten verunsichern lassen sondern Gott voll vertrauen, so kommt es gut.

0

Wenn es dich interessiert befasse dich damit.

Glaube ist etwas privates, den man so ausleben sollte wie es sich richtig anfühlt.

Dafür muss man sich, wenn man nicht möchte, auch nicht allen Regel oder Ritualen der großen Religionen unterwerfen.

Du kannst es auch erstmal, gerade während du dich ausprobiert, einfach nur für dich machen. Also die Bibel lesen, dir Gedanken machen ob und was du glaubst, ohne dich direkt in ein enges Korsett einer festen Religion zwängen zu müssen.

Ich bin selber Christin, bin auch so erzogen worden und aufgewachsen.und trotzdem finde ich normale Sonntagsgottesdienste meist Todes langweilig und besuche die auch fast nie, seit ich alt genug bin das zu entscheiden. Meine Oma hingegen ist gerne da und es gibt ihr Kraft und Zufriedenheit, zudem wenn sie regelmäßig da ist das Gefühl weniger alleine zu sein, seit sie alt ist. Nur zu Feiertagen oder bei besonderen Eventgottesdiensten bin ich in der Kirche, manchmal noch zu Taizé (schreibt man das so?) Andachten, da ich den Gesang mag. Ansonsten lebe ich meinen Glauben einfach für mich, bete hin und wieder wenn es sich richtig anfühlt, lasse die Lehren (ohne alles in der Bibel wörtlich zu nehmen) in mein Leben und Handeln einfließen und bin einfach ich.

Ja, deinen Freund überrascht und dadurch schockiert es ggf. im ersten Moment, wenn er erfährt, dass du dich aus Interesse näher mit Religion beschäftigst. Aber wenn er ein guter Freund ist versteht er, dass du weiterhin du bist und akzeptiert dich so.

Religion ist eben wie ein Gefühl, man glaubt (egal ob nur wenig oder stark) oder nicht, dass kann man weder groß beeinflussen, noch immer rational erklären.

Von daher mache dir da selber keinen Druck und selbst wenn du mal in die Kirche gehst und es dir nicht gefallen sollte, schreib es deswegen nicht gleich ab. Zumal für dich da alle Abläufe und Ritualen im Gottesdienst dann ja auch fremd sind, während alle anderen wissen was zu tun oder sagen ist. Wenn du magst, wende dich auch mal an die Kirchengemeinde mit der Frage, ob ein Pastor (oder Pfarrer, je nach dem ob evangelisch oder katholischen oder auch eine der diversen Freikirchen) oder auch einfach Diakon, Kirchenvorstand der Gemeinde oder anderer aus der Gemeinde mal Zeit für ein Gespräch hätte, da du gerade dabei bist deinen Glauben zu ergründen. Aber auch hier sei gesagt, gerade als Person die ehrenamtlich viel in der Kirche geholfen hat: es gibt hier wie in jedem Job gut und schlechte, offene und sehr konservative, teils auch einfach sehr gestresst und uninteressierte. Also auch hier gilt: falls es dich interessiert probier es aus, aber falls es nicht gut läuft hinterfragen warum und schmeis nicht einfach alles hin.

Kommst du zu dem Schluss, dass du glaubst egal ob man es nun Schicksal, Gott oder wie auch immer nennen will, dann sei dem so. Wenn du merkst das nicht und es nur mal Interesse war, ist das ebenso ok. Wichtig ist, dass du dich in deinem Leben wohl fühlst.

Ich schlage vor, mal einen Gottesdienst bei Baptisten zu besuchen. Das sind freikirchliche Christen. Ihr Gottesdienst ist viel moderner als bei röhmisch-katholischen oder protestantischen Christen. Nach meiner Erfahrung sind Baptisten sehr kontaktfreudig und offen für Neuinteressierte. Ich hatte dort schnell Kontakt zu Anderen bekommen. Die Gottesdienste werden ganz anders gestaltet als bei den großen Traditionen. Es sind auch viel mehr Teilnehmer dort, ihre Lieder sind fröhlich und es wird laut gesungen, und alle singen mit. Ich kann natürlich nicht versprechen, dass es in jeder baptistischen Gemeinde so ist, aber meine Erfahrungen in 2 verschiedenen Gemeinden waren so. https://www.befg.de/ (Dort gibt es eine Suchfunktion, um eine Gemeinde vor Ort zu finden.)
Wenn du an innerer Weiterentwicklung interessiert bist, dann ist das Herzensgebet dafür geeignet. Das ist eine christliche Meditationspraxis, die leider nur selten angeboten wird, und bei Baptisten habe ich das leider nicht gefunden.

Mir ging es damals bevor ich mich zum christlichen Glauben entschieden habe sehr ähnlich wie dir, ich war damals 22 Jahre alt. Zuvor war ich Atheist mit einem Hang zum Buddhismus und anderen östlichen Glaubensformen, nicht zuletzt auch deshalb weil mir deren Exotik und für mich "geheimnisvolle Art" sehr gefiel. Zudem gingen mir einige Christen mit ihrem "Bekehrungseifer" total auf die Nerven und ein Gott dem ich mich unterordnen soll war für mich "freiheitsliebenden" und sehr gegen jede Art von Autoritäten auflehnenden Jüngling ein Graus. Zudem ging mir die "geschwollene" und mir sehr "belehrend" vorkommende Sprache und dann noch all die Grausamkeiten im Alten Testament beschriebenen Dinge total gegen den Strich, für mich als: Nie und nimmer!

Doch trotz alle dem zog mich trotzdem "etwas" daran an, es war Jesus Christus und wie er im Neuen Testament beschrieben wurde, so jemanden fand ich in keiner Religion sonst und zunehmend ging mir Buddha mit seinem blöden Grinsen und seinem fetten Wamst und alle diese Versuche "zu sich selbst zu finden" und dieses absolut "unbefriedigende" Nirvana auf die Nerven, irgend etwas dünkte mich "falsch" und "verlogen" daran, da stimmte einfach irgend etwas nicht. Und der Atheismus wurde mir immer leerer und sinnloser und ohne wirklichen Inhalt mit seinem krassen aufs Materielle und Wissenschaftliche fixierte und dann bemerkte ich auch, gleich wie du, diese Schimpf und Hasstiraden und doch nichts aussagende vieler Atheisten gegen das Christentum gerichtete Gezeter und das stiess mich zunehmend immer mehr ab: Irgendwie benahmen sie sich genau so wie sie immer behaupteten dass die Christen sich benehmen: fanatisch, überheblich, eingebildet, agressiv, gehässig, unfähig zu sachlichem Gespräch usw. und das brachte mich dazu meine Ansichten über Christen und die Bibel neu zu bedenken. Ich hatte noch eine Bibel aus der Schulzeit und begann gelegentlich etwas darin zu stöbern und zu lesen, vor allem im Neuen Testament.

Dann reiste ich für einige Monate nach Kreta und nahm unter anderen Büchern auch die Bibel mit. Nachdem ich alle anderen Bücher gelesen hatte und nur noch die Bibel übrig war und da es draussen tagelang regnete beschloss ich die Bibel zu lesen und zwar von Anfang, 1.1 Mose AT bis zum letzten Satz der Johannesoffenbarung im NT. Ich kämpfte mich sogar durch alle die gähnend langweiligen Gesetztestexte und all den Geboten und dergleichen im AT durch und hatte sie also nach etwa 2 Wochen tatsächlich durchgelesen und da war mir klar: Ich will Christ werden, vor allem die Aussagen Jesu im NT haben mich überzeugt, sie waren und sind einfach sowas von klar und richtig und der Wahrheit entsprechend, das überzeugte mich.

Mir viel ein, dass ein Kollege von mir, ein eher entfernter, mir vor einiger Zeit gesagt hat er sei Christ geworden. Nach einigem Zögern, denn es kostete mich schon echt Mut im anzurufen und zu sagen ich interessiere mich für das Christentum, machte ich es dann doch und wir verabredeten uns bei mir zu Hause. Er kam und wir plauderten etwas über "Gott und Die Welt" fragte er mich plötzlich: "Willst du Christ werden?" - Ich war etwas überrumpelt, so direkt wollte ich es dann doch nicht haben, doch dann sagte ich "Ja". In diesem Moment wurde um mich herum alles irgendwie anders, heller, wärmer und dann und sagte er zu mir: "Ich schlage vor wir beten zusammen und dann sage ich "das Glaubensbekenntnis" und wenn du damit einverstanden bis sagst du es mir nach. Also betete er laut zu Gott und dann sagte er mir "Das Glaubensbekenntnis" vor:

"Vater im Himmel, einziger wahrer Gott, ich nehme die Vergebung meiner Sünden durch den Tod deines Sohnes Jesus Christus an und will von jetzt an und für immer mit dir gehen und in allem dir vertrauen, ich danke dir für dieses wunderbare Geschenk von dir und für die Auferstehung von den Toten und das ewige Leben mit dir welches ich durch die Vergebung aller meiner Sünden durch dich erlange. Niemand und nichts wird mir dies entreissen können, ich gehöre dir, ich folge dir nach und bekenne mich vor den Menschen zu dir und meinem Glauben an dich. Bitte führe und leite mich in allem und gib mir Kraft für alles was nun kommen mag. Ich vertraue dir von ganzem Herzen. Amen."

Also sprach ich ihm das nach und ich wusste: Jetzt bin ich Christ! WOW!

Das war vor 40 Jahren und seither bin ich Christ und gehe meinen Weg mit Gott. Es ist für mich unvorstellbar nicht mehr Christ zu sein. Gott hat mir in allen diesen vielen Jahren so viel gegeben, durch Leid und Freud hindurch, ich verstand auch die Aussagen der Bibel immer mehr, mein Leben veränderte sich stehtig zum Guten hin, meine Liebe zu Gott, zu den Menschen und mir selbst ist stehtig am wachsen, ich freue mich enorm auf alle die Zeit welche vor mir liegt.

Diese Entscheidung zu Gott und Jesus Christus und dem Heiligen Geist kann ich jedem nur raten, es gibt keinen besseren Weg.

Ich danke dir für deine Geduld und wünsche dir von Herzen alles Gute und viel Mut und Kraft für die nächste Zeit, wage den Schritt, :-) Patrickson

Woher ich das weiß:Berufserfahrung – Ich will Menschen verstehen, nicht durchschauen.

Dann hol dir das Buch Römerbrief (es klärt dich über die Lehre Jesu auf wie kein anderes - selbst Christen sollten das Buch haben).

Auch helfen wer eigentlich der Böse und wer der Gute ist, kann dir das Buch "Bedingungslos geliebt" helfen.

Das sind beides sehr kurze Bücher von Timothy Keller. Er hat auch ein Buch übers Beten geschrieben und übers Arbeiten.