(Ich brauche Hilfe für meine Literatur HA, Bitte erklären Sie kurz die Zusammenfassung, die Räuber. I.Akt, 2.Szene) Wogegen rebelliert Karl Moor?

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Karl Moor, hochverschuldeter, leichtsinniger und sehr impulsiver Student in Leipzig, hoffte, dass ihm sein Vater, der Graf Maximilian von Moor, vergibt und ihm auch gestattet, in die Geborgenheit der gräflichen Familie zurückzukehren. Doch aus einem Brief seines betrügerischen Bruders Franz, der an Karls Stelle gerne das gräfliche Erbe antreten möchte, hat er gerade die von Franz gefälschte Nachricht erhalten, Maximilian von Moor habe seinen erstgeborenen Sohn endgültig verstoßen. Über dieses angeblich herzlose Verhalten des Vaters ist Karl derart erregt, dass er sich nach einem Wutausbruch spontan entschließt, Führer einer Räuberbande zu werden, die sein Kumpan Spiegelberg und seine Freunde gerade gegründet haben. Karl ist ein Mensch, für den natürliche Empfindungen wie Vaterliebe, Bruder- und Sohnesliebe sowie väterliches Verständnis für die Sünden des Sohnes an sich etwas Selbstverständliches sind. Die grausame Verstoßung durch den Vater muss ihn bis ins Mark treffen. Für ihn bricht eine Welt zusammen. Selbst der Ausweg, den Vater um Verzeihung zu bitten, ist ihm verbaut. Er nimmt die Strafe des Vaters als Zeichen dafür, dass die gesamte Menschheit ihre Menschlichkeit eingebüßt habe. Schon zu Beginn der Szene wird Karls tiefe Verachtung für das gegenwärtige Zeitalter deutlich, in dem schwächliche Individuen den Ton angeben („das schlappe Kastraten-Jahrhundert“) und große Männer per Gesetz „zum Schneckengang verdorben“ werden. So wird erklärbar, dass Karl, dem durch den betrügerischen Brief des Bruders der Boden unter den Füßen weggezogen wird, zum Kampf gegen die durch und durch verdorbene Gesellschaft rüstet.

IchBinEinBot  17.06.2022, 21:59

bro du rettest meine deutschnote

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