Ich bin völlig anders als der Rest meiner Familie?

11 Antworten

Guck in der näheren und älteren Verwandschaft. Auch ich trage vieles in mir, was eher meinen Großeltern, als meinen Eltern zuzuschreiben ist. Viele Gene "überspringen" eine Generation, manche sogar mehrere. Es sind schließlich Gene von unterschiedlichsten Leuten in dir aktiv. Manche werden unterdruckt, manchmal entsteht eine Mischung der Eigenschaften und manchmal werden Eigenschaften reaktiviert, die zuletzt bei deinen Urgroßeltern zu sehen waren. Wie gesagt, guck dir die Vorfahren und entferntere "direkte" Verwandte an. Du wirst überrascht sein ;-) Und wenn nicht, bleibt wohl nur ein genetischer Test....Es gibt Fälle von vertauschten Babys kurz nach der Geburt oder die Mütter, die mal abseits ihren Spass hatten....

Und was Intelligenz angeht, hängt vieles auch von Lebensumständen ab. Wenn man nicht gefördert, nicht motiviert wird, dann schaft man es auch trotz Potenzial oft nicht aufs Gymnasium.

Miau123Wuff 
Fragesteller
 13.07.2018, 12:22

Ich kenne ziemlich viele meiner Verwandten und die sind eigentlich alle gleich nur ich nicht.

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Manchmal nimmt man mehr Unterschiede wahr als andere. Vor allem in der Pubertät.

Dass du es aufs Gymnasium geschafft hast, ist klasse, muss aber nicht bedeuten, dass die anderen Familienmitglieder weniger intelligent sind als du.

Meine Oma war ungelernte Putzfrau und ziemlich gebildet (Zeitungslesen, Bücherei), vermutlich auch intelligent, hatte aber gelernt, dass dies in ihrer Umgebung nicht geschätzt wird und versuchte nie, Gespräche über nicht naheliegende Themen anzufangen oder sich daran zu beteiligen. Dem Beruf nach und ihrer Art nach hätte man sie für weniger intelligent gehalten, wenn man sich näher mit ihr befasste, merkte man aber schon, dass da jemand sehr viele kluge Schlüsse gezogen hatte und gut Probleme lösen konnte - dies nur aufgrund der Umgebung nicht so sehr heraushängen lassen durfte (ihre "Sippe" sah auf jeden herab, der "etwas Besseres" sein könnte).

Die anderen Unterschiede... Ich habe eine Schwester, der ich gar nicht ähnlich sehe. Allerdings wenn Fremde uns sehen, wurde schon oft gefragt, ob wir Schwestern wären... Wir beide erkennen aber null Ähnlichkeit zur jeweils anderen, vermutlich auch aufgrund der Geschwisterrivalität im Kindesalter ud sehr unterschiedlichen Interessen (sie ist bzw. sehr sportlich, ich eher nicht).

Es kann sein, dass zufällig alle aus deiner Familie ähnlich aussehen und du nun gerade nicht. Es kann z.B. sein, dass zwei blonden Eltern ein rothaariges Kind geboren wird oder zwei weißen Eltern ein Kind mit dunklerer Hautfarbe. In manchen Familien haben alle Mitglieder charakteristische, ähnliche Züge, andere gar nicht. Manchmal entdeckt man auch Gemeinsamekiten, wo gar keine sein können, also sehr viele Gemeinsamkeiten mit vielleicht dem Freund der Mutter, der nicht der leibliche Vater ist oder der angeheirateten Tante.

Eines ist aber wichitg: Du bist eine einzigartige Persölichkeit, deine Fähgkeiten und dein Werdegang ist eine Mischung aus Genetik, Erziehung, anderen Einflüssen, eigenen Projekten (z.B. Hobbys in der Kindheit, die dir einen Bildungsvorsprung gegeben haben könnten, z.B. Lesen allg. oder Lesen von Sachbüchern, Experimentieren etc.) Selbst mit Genen deiner Eltern und Erziehungseinflüssen deiner Eltern bist du nicht (nur) das Produkt deiner Eltern, sondern hast viel für deine spezielle Entwicklung getan.

Um es aufs Gymnasium zu schaffen braucht der eine eine hervorragende Intelligenz und sonst nichts, der andere eine eiserne Disziplin, und die meisten eine Mischung daraus. Vorteilhaft können auch Interessen sein, die für die Schule wichtig sind, z.B. Schreiben, Lesen, Interesse für Inhalte bestimter Fächer, Zahlenfaible, Recherchieren usw.

Nachteilig kann sich mangelnde Disziplin auswirken, Probleme im Elternhaus, Platzmangel (z.B. kein eigenes Zimmer, kein eigener Schreibtisch), Demotivation durch die Eltern ("Du schaffst das sowieso nicht!"), eine Lernschwäche, die nicht erkannt und behandelt wird, mangelnde Förderung zu Hause (Kind wird vor Tablet und Fernsehr geparkt, wenige Bücher im Haus, Hausaufgaben muss das Kind alleine organisieren usw.) und einige andere Faktoren. Von diesen könnten einige deiner Familienmitglieder betroffen (gewesen) sein. Viele Schüler, die intelligent sind, aber wenig gefördert werden, entdecken ihr Interesse für den Schulstoff auch erst, wenn sie schon auf einer anderen Schulform sind und vielleicht demotiviert wurden, um zu glauben, sie wären unbegabt. Da mag es Eltern und Lehrer geben, die in der 7. Klasse sagen, "studieren wirst du sowieso nicht", oder "Mathe kannst du nicht, da brauchst du dir gar keine Mühe mehr zu geben" oder "wann willst du denn jemals Französisch sprechen?!" oder "du wirst doch nicht Medizin studieren bie deinen Noten, warum Latein wählen?"

Und einige Schüler hören daraus, "für mich ist der Zug abgefahren, ich muss mir gar keine Mühe geben, ich habe sowieso nicht genug Begabung". Andere fangen nach mäßigen Noten in der 9. Klasse an, diszipliniert und motiviert zu lernen, packen die Oberstufe und legen ein erstklassiges Studium hin. Möglicherweise hätten einige deiner Familienmitglieder das Zeug dazu gehabt, aber nicht die nötige Motivation oder Föderung.

Lies vielleicht bei Gelegenheit mal dieses Buch. Das handelt von Kindern, die schon sehr intelligent waren, aber durch Missverständnisse in der Schule Schwieirgkeiten hatten. Darunter könnten ja eventuell auch einige deiner Familiemitglieder gefallen sein:

https://www.amazon.de/Hochbegabt-oder-gescheit-gescheitert-hochbegabten/dp/3833469099/ref=sr_1_1?ie=UTF8&qid=1531477373&sr=8-1&keywords=gescheit+gescheitert

Miau123Wuff 
Fragesteller
 13.07.2018, 12:38

Vielen Dank 😊

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Bildung und Intelligenz sind nicht das selbe und Gene nicht alles, ein guter Teil dessen, was man ist, ist auch das, was man aus seinen Genen macht.

Früher war es üblich, dass man die selbe Bildung wie die Eltern genossen hat - es war gesellschaftlich gar nicht möglich, aufzusteigen. Das Bildungssystem ist heute durchlässiger geworden, Kinder werden inzwischen auch anders gefördert und somit kannst Du in die Schule, die dir von der Intelligenz her zusteht.
Wird vorhandene Intelligenz gar nicht gefördert oder gar als "Flausen im Kopf" unterdrückt, kann sie verkümmern - aber die Anlage dafür hat man auch dann und gibt sie den Kindern weiter.
Deine Eltern haben vielleicht auch mit sich gerungen, ob sie dich ans Gymnasium lassen sollen - denn manche Eltern haben schlicht Angst, dass sich das Kind entfremdet. Kann sein, dass Du selber jetzt das Gefühl hast, nicht dazu zu gehören, aber das wird sich legen.

Augen und Haarfarbe vererben sich nicht eins zu eins - sondern es können lange versteckte Gene beider Seiten plötzlich zusammentreffen - bekannt sind ja die Beispiele rothaariger Kinder, die plötzlich aus dem "Nichts" auftauchen. Nein, das war meist nicht der Briefträger, das sind über Generationen versteckte, rezessive Gene von beiden Eltern.

Es gibt durchaus Familien, bei denen ein oder mehrere Kind(er) auf den ersten Blick scheinbar von ihren Eltern abweichen, z.B. ein sehr großer Sohn bei relativ kleinen bzw. durchschnittlich großen Eltern.

Bestimmt erkennst Du bei genauerer Betrachtung mehr Gemeinsamkeiten zu Deinen Eltern und Verwandten als Du Dir jetzt vorstellen kannst.

Ich spreche aus eigener Erfahrung. Erst im fortgeschritteneren Lebensalter habe ich beispielsweise erkannt, wo ich meinem Vater und meiner Mutter überall ähnlich bin. Das muss nicht zwingend nur im Aussehen sein, sondern zeigt sich sehr oft im Verhalten.

Das war bei mir eine teilweise erschreckende Erfahrung, denn in jungen Jahren wollte ich keinesfalls wie meine Eltern werden.

Ähnlichkeiten zu Verwandten sind einerseits durch genetischen Anlagen bestimmt und zum anderen soziologisch, also durch Zusammenleben und Nachahmung bedingt.

Vielleicht haben Sie dich aus der Mülltonne :-) Spaß

Nun ich denke das ist in deinem Alter total normal, das man versucht sich zu vergleichen. Wo kommt diese Eigenart her, wo kommt dies + jenes her.

Hast du dich schon mal gefragt, ob deine Eltern nicht ggf. die Möglichkeit gehabt hätten auf's Gym zu gehen? Häufig war es bei mehreren Kindern nicht möglich alle gehen zu lassen. Es kommt auch drauf an, aus welchem Umfeld ihr kommt. Ich kenne z. B. einige Leute die hätten locker auf's Gym gekonnt, es ging familiär einfach nicht weil sie mithelfen mussten oder was auch immer. Weg sehr lange zur Schule, ..

Motivation ist oft auch wichtig. Ggf. hat man immer gesagt, du wirst sowieso mal x machen, wie dein Papa / Mama. --> keine NOtwendigkeit