Hund schnappt nach Kind, was sind hier die besten Trainingsmethoden??
Hallo,
mein Freund ist vor 2 Jahren mit seinem Schäferhundmix zu mir gezogen. Wir haben selbst einen Hund (Labrador) und zwei Kinder (17,14). Die beiden Hunde haben sich gleich verstanden da der Labbi den Chefplatz sofort abgeben hat. Der Schäferhundmix war ein Straßenhund und kam vom Tierschutz. Anfangs war alles in Ordnung zu Hause, nun sind wir alle in ein großes Haus mit Garten gezogen wo der Schäferhund im Garten natürlich die Rolle des Aufpassers übernommen hat. Seitdem gibt es Probleme mit den Kindern. Wenn er auf deren Bett liegt lässt er sich nicht mehr anfassen und will nicht mehr runter (dies haben wir bereits geklärt da er nicht mehr in die Zimmer darf). Jetzt ist es so dass er böse wird wenn sich die Kinder ihm nähern im Haus. Er zeigt sofort die Zähne und beobachtet die beiden ganz genau. Ich unterbinde dies natürlich sofort und er hört dann auch gleich auf wenn ich etwas sage. Gestern waren wir alle gemeinsam im Wohnzimmer, alles war ruhig und mein Sohn ruft ihn und streckt die Hand nach ihm aus, war aber wirklich weit genug von ihm weg. Da springt er los und wollte schnappen, Gott sei Dank habe ich rechtzeitig reagiert und geschimpft sodass er abgebrochen hat und auf seinen Platz ist. Da sein Verhalten immer schlimmer wird, auch anderen Kindern gegenüber muss ich jetzt unbedingt richtig reagieren und würde mich über Tipps freuen.
Liebe Grüße
2 Antworten
Also mit irgendwelchen Trainingstips aus dem Internet wirst Du hier nicht weit kommen. Und mit Schimpfen und unterdrücken schon gar nicht.
Man muss die Motivation des Hundes herausfinden und dann schauen was man tun muss. Nur den "Deckel" draufzuhalten - das kann irgendwann böse ausgehen.
Woher kommt denn der "Schäferhundmix" ?? Vielleicht aus Rumänien ? Es ist ein grosses Problem von diesem fröhlichen "Rasseraten" beim Tierschutz. Wenn es ein rumänischer Mix ist - hat das mit dem DSH wie wir ihn kennen nichts zu tun. Vielleicht ist auch eine gehörige Portion Herdenschutzhund drin... Stell doch mal bitte ein Foto von dem Hund ein.
Wie alt ist der Hund ? Wann hat das angefangen dass er die Kinder angeht ? Erst seitdem ihr in dem Haus seid ? Vorher nicht ?
Du schreibst der Hund hat die Rolle des Aufpassers im Garten übernommen. Habt ihr ihn darin bestärkt dass er das Revier bewachen muss ?
Wie gehen die Kinder normalerweise mit dem Hund um ? Machen die was mit dem ? Gassigehen, Hundesport etc ? Was macht ihr überhaupt mit den Hunden so an Auslastung ?
Was macht der Hund wenn die Kinder z.B. im Garten rumlaufen ? Hüpfen ? Springen ? Versucht er sie dann zu stoppen ? usw.
Man müsste einfach sehen was da abläuft. Aber nachdem das im Internet niemand sehen kann wäre es besser Du suchst Dir einen guten Trainer der zu Dir nachhause kommt und sich das anschaut. Es sollte aber einer sein der sich mit Hundeverhalten wirklich auskennt und nicht nur "Sitz Platz Fuss" beibringen kann..
Bis dahin würde ich auch einen gut passenden Maulkorb besorgen und ein Maulkorbtraining machen.
Gut - dann muss man sich die Situation im Haus anschauen. Gibt es Parallelen zwischen den Vorfällen. Also bestimmte Situationen in denen das passiert ? Wie sieht der Hund dabei aus ? Körperhaltung ? Mimik usw. Wie reagieren die Kinder und ihr darauf ?
Ich würde Dir gerne helfen aber das kann ich nicht wenn ich den Hund nicht kenne und nicht sehe was da schon im Vorfeld abläuft. Aus dem "nichts" greift kein Hund an. Da passiert schon vorher ganz viel das ihr vielleicht nicht beachtet habt.
Nein es sind unterschiedliche Situationen. Wenn er zu den Kindern geht ist alles ok, aber wenn die Kinder auf ihn zugehen ist es so. Normalerweise merkt man es vorab an der Körperhaltung und Zähne zeigen, da berichtige ich ihn auch sofort. Gestern aber kam es aus dem Nichts, ohne Vorwarnung. Wenn die Kinder ihn ignorieren im Haus ist alles in Ordnung aber nun dürfen sie ihn ja nicht mal mehr ansprechen. Ich arbeite viel mit ihm und er hört auf mich auch sehr gut und als ich gestern geschimpft habe hat man auch gemerkt dass er genau wusste dass es nicht ok war.
Es macht mich stutzig dass DU den Hund "Berichtigst" wenn er warnt. Du hast ihm die Warnungen selber abgewöhnt. Jetzt zeigt er zwar keine Zähne mehr - aber dann kommt es eben aus dem "Nichts".
Anstatt dem Hund das Warnen abzugewöhnen solltet ihr sofort diese Warnung beachten. Nicht weitergehen. Den Hund nicht anstarren und eben ein Stück zurückgehen. Den Hund locken damit er von sich aus kommt.
Also wenn Du sowas machst dann musst Du Dich nicht wundern wenn der Hund irgendwann wieder "ohne Vorwarnung" beisst.
Wenn er sowieso schon unsicher ist und deutlich signalisiert - "Bleib weg - komm bitte nicht näher" und Du das noch bestrafst - dann wundert mich ehrlich gesagt nichts mehr.
Aber bei einem Hund dieser Grösse ist es höchst gefährlich ihm seine Kommunikation abzugewöhnen.
Ja gut da hast du schon recht, das ist für mich ne neue Situation und natürlich möchte ich nicht dass hier irgendjemand gewarnt werden muss und auf Abstand bleiben soll im eigenen Haus. Vor allem wenn es vorher nicht so war. Natürlich habe ich den Kindern es erklärt wenn er diese Anzeichen macht dass sie ihn in Ruhe lassen sollen und ignorieren. Aber ich denke nicht dass es damit getan ist.
Nein natürlich ist es damit nicht getan.
Aber der Hund hat einen Grund warum er es macht. Ihr müsst geistig mal einen Schritt zurückgehen und nicht immer versuchen wollen dem Hund irgendein Verhalten abzugewöhnen. Ihr müsst verstehen warum er es tut und dann entsprechend reagieren und daran arbeiten. Wenn der Hund verstanden wird - dann muss er nicht mehr warnen und nicht beissen - verstehst Du was ich meine ? Dann erledigt sich das Problem von alleine.
Zieht einen Hundetrainer hinzu. Das hört sich nach mehr an, als ein "normalo" aus dem Netz diagnostizieren könnte. Meine Vermutung liegt darin, dass er seine Aufgabe als Beschützer zu "ernst nimmt" und/oder diese ihn überfordert.
Straßenhunde haben oft das ein oder andere Paket zu schleppen, dass erst später Probleme macht. Um wirklich hilfreiche Tipps zu geben, müsste man euer Zusammenspiel sehen.
Um in der Zwischenzeit auf Nummer sicher zu gehen, legt dem Hund im Zweifel einen Maulkorb an und/oder nehmt ihn auch im Haus an die Leine. Better safe than sorry.
Ja das ist halt im Moment ziemlich schwierig, einen Trainer zu finden. Ich finde es nur komisch dass es nach 2 Jahren auftaucht. Ich habe die Situationen immer beobachtet und versucht zu deuten aber gestern gab es für mich absolut keinen Grund für dieses Verhalten und er hat ja auch nicht mal vorgewarnt. Ich arbeite sehr viel mit ihm da er allgemein ziemlich unruhig und unsicher ist, die Kinder sind natürlich nun auch verunsichert was die Situation nicht besser macht..
Das heißt, er ist erst seit kurzem so und vorher war sein Verhalten ohne Auffälligkeiten?
Liegt eine Erkrankung vor? Hört/Sieht er evtl schlechter? Hat er Spasmen gehabt oder einen Epileptischen?
Bei plötzlichen Verhaltensänderungen würde ich erstmal den Tierarzt aufsuchen. Evtl. kann man dort auch mit einem Trainer weiterhelfen. (Meine Tierärztin zB stellt in solchen Notfällen Kontakt her)
Das mit dem Verhalten im Bett war vorher schon, aber er ist ja auch mit den Kindern raus gegangen und hat gespielt. Dieses krasse Verhalten ist erst seit dem Umzug. Ich dachte vielleicht liegt es daran dass er jetzt eine "Aufgabe" im Garten hat und sich da zu weit reinsteigert.
Umzüge sind immer Stress für Tiere. Mache stecken den Wechsel besser weg als andere. Von deiner Beschreibung her, würde ich auch sagen, dass seine Aufgabe zu viel für ihn ist.
Wird der Hund irgendwie gearbeitet? Hundesport oder so etwas? Ein Schäferhund (selbst ein Mix) braucht eine Beschäftigung, nur als Familienhund wird er nicht glücklich und sucht sich etwas zu tun. Und er selbst legt dann auch die Regeln fest, wie diese Aufgabe auszusehen hat.
Ich gebe zu, wie genau Du mit dem Tier jetzt weiter umgehen sollst, liegt außerhalb meiner Erfahrung. Dazu müsste ich wirklich live sehen, was genau wie und unter welchen Umständen passiert.
Lasst ihn den Garten nicht mehr bewachen. Wenn er raus geht, dann nur mit einem von euch, der dann etwas anderes mit ihm macht. Unterordung, ZOS, Klickern, Longieren... was sich halt anbietet. Wie und ob überhaupt er sein Verhalten dann ändert, kann ich nicht sagen...
Mein Rat ist und bleibt: Sucht euch einen Hundetrainer. Sagt auch, dess es um die Sicherheit der Kinder im Haushalt geht. Oft kann man in akuten Notsituationen das ein oder andere hinbiegen.
Ja das werde ich auf jeden Fall machen, da die Kinder zunehmend verunsichert sind. Ich arbeite viel mit ihm
Also er ist aus Ungarn, und war bevor er zu meinem Freund kam noch bei einer anderen Familie die ihn wegen den Katzen abgegeben haben. Da ist noch eine Dogge drin. Er ist jetzt 4. Das mit den Kindern angehen ist erst seit wir in dem Haus wohnen. Das mit dem Garten war von Anfang so, er muss alles beobachten u d hat wirklich Freude dran. Im Garten ist alles in Ordnung da wird gemeinsam gespielt. Das Problem ist nur im Haus