Hund klettert immer auf meinen Schoß?

LilyInstaGirl1  21.01.2021, 08:47

Was soll das mit Dominanz zu tun haben? Scheint viel eher nach Unsicherheit. Hör nicht auf komische Freunde die irgendwas labern

B25DE 
Fragesteller
 21.01.2021, 08:56

Laut Freundin, dass er versucht größer zu sein als ich und quasi eine höhere Position einnimmt

3 Antworten

Weder hat das was mit Dominanz zu tun geschweige dennoch verstärkst Du damit das Verhalten, denn das ist nicht möglich auch wenn das gerne propagiert wird.

Das was Du machst heißt fachsprachlich Social Support und ist das beste was man in beängstigenden oder verunsichernden Situationen machen kann.

http://s7b00a3ffd93135e2.jimcontent.com/download/version/1419172313/module/10364911099/name/ch_Trösten_Social+Support.pdf

Das ganze stärkt einerseits das Vertrauensverhältnis und andererseits das Bindungsverhalten. Du bist der Sozialpartner des Hundes und gibst ihm genau das was er braucht und sucht und ihm das zu verwehren, wäre asozial.
D.h. nicht, das Du asozial bist aber so wird es im hündischen empfunden.

Demnach stell das bitte nicht ab und geb ihm das was er sucht, es ist nicht nur asozial im hündischen gesehen das zu verwehren sondern auch empathisch gesehen ganz schön kaputt einem Wesen welches in beängstigenden und verunsichernden Situationen Hilfe sucht, seinem Schicksal zu überlassen.

Woher ich das weiß:Berufserfahrung

Erziehung angedeihen lassen ist sehr gut. Aber indirekt unterstützt du ihn in seiner Unsicherheit. Er kommt auf den Schoß und du streichelst ihn immer wieder.

Heißt also, Frauchen beschützt mich. Bevor du überhaupt mit der Erziehung beginnen kannst, musst du an seiner Unsicherheit arbeiten.

Das wird ein langer Weg

B25DE 
Fragesteller
 21.01.2021, 09:00

Okey, das ist ganz gut zu wissen. Ich arbeite an seiner Unsicherheit indem ich ihn täglich kurze Strecken z.B. an Straßen lang führe und belohne wenn er ein entspanntes Verhalten zeigt. Oder gibt es da vielleicht bessere Möglichkeiten?

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Snake34  21.01.2021, 09:04
@B25DE

Das ist sehr abhängig von dem Hund.... Er muss lernen sich an dir zu orientieren. Je souveräner du bist umso leichter wird es für ihn.

Ich habe meinen Hund vor 5 Jahren gerettet und der kannte nichts. Schleppleine, immer mal bewusst Situationen herbei geführt die ihn verunsichern, heute habe ich nen gechillten Hund, der sich nicht aus der Ruhe bringen lässt

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LilyInstaGirl1  21.01.2021, 09:06

Du solltest jetzt auf keinen Fall aussagen dass sie/er aufhören sollte ihn zu streicheln. Für unsichere Hunde ist es das schlimmste was passieren kann wenn die Halter sie nicht mehr beschützen. Der Hund sollte immer sicher und beschützt sein wenn er das will.

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Elocin2910  21.01.2021, 13:27

Wieder einmal Quatsch, man kann wissenschaftlich fundiert nachgewiesen keine Angst verstärken indem man Zuwendung gibt. Das ist hormonell und lerntheoretisch nicht möglich!

Stichwort Social Support.

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Dein Hund ist unsicher und sucht bei Dir Schutz.
Was heißt, er ist etwas länger bei Dir? Je nach vorherigem Leben braucht ein Hund bis zu Drei Monaten und mehr, um sich wirklich sicher zu fühlen. Bei Tierschutz-, Auslands- und/oder Straßenhunden kann diese Eingewöhnungsphase bis zu einem Jahr und länger dauern.

Und was den Freilauf angeht... Was soll er denn tun?
Machst Du dort etwas mit ihm? Nicht alle Hunde wollen auf Teufel komm raus mit anderen Spielen. Ich hab auch so ein Exemplar. Er geht von Menschengruppe zu Menschengruppe, lässt sich anfassen und füttern und will dann wieder heim. Wie so ein Politiker auf Wahlkampftour.

Meide den Freilauf erstmal und arbeite an der Unsicherheit. Keine großen neuen Abenteuer. Eher immer die gleiche gewohnte Runde, zur gleichen gewohnten Zeit. Das gibt Sicherheit.
Übe auch abseits der Spaziergänge an der Leinenführigkeit. Und führe das Kommando "Schau" ein. (Der Hund sieht Dich daraufhin an)
Bau das erstmal bei Dir zu Hause auf und erst, wenn es sitzt, kannst Du es draußen verwenden, wenn er Unsicherheiten zeigt.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Seit 20 Jahren im Bereich Rettungshunde tätig und Tierhalter
Unsinkable2  21.01.2021, 09:29
Wie so ein Politiker auf Wahlkampftour.

Schönes Bild!

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B25DE 
Fragesteller
 21.01.2021, 10:10

Seid 5 Monaten ist er bei mir.

Ich übe im "Freilauf" mit ihn den Rückruf. Was sehr gut klappt da er ja so gern bei mir bzw. Beim Menschen ist. Sobald ich ihn rufe kommt er freudig um das Leckerchen zu empfangen und dann langsam an mir hoch zu klettern. Habe eingeführt das er darf, wenn ich zu ihm runterkomme, das klappt immer besser.

Ich dachte das er dort einfach mal etwas freier laufen kann. Weil Zuhause kann er ja auch nicht so wirklich rumrennen und an der Leine mit mir am Arm ist das ja auch schwierig.

Das mit dem Schau werde ich aufjedenfall mal Probieren.

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Jekanadar  21.01.2021, 10:28
@B25DE

Hast Du schonmal über eine Schleppleine nachgedacht?
Da hat der Hund Bewegungsfreiheit, steht aber noch unter deienr Kontrolle. Ich gebe zu, das Handling ist am Anfang nicht ganz einfach und man sollte ein paar mal ohne Hund üben die Leine einzuholen und laufen zu lassen.

Das mit dem Auf den Arm nehmen, finde ich schwierig... Ich kenne hier genug Hunde, die auf dem Arm ihres Besitzers zu Berserkern mutieren. Ich würde dem Hund ein Alternativverhalten anbieten. Beispielsweise zwischen Deinen Beinen sitzen oder an deiner Seite. Da kann sie sich auch geborgen fühlen und du hast für den Notfall die Hände frei.

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