Hund kann nicht alleine bleiben, kündigen?

11 Antworten

Mit 9 Monaten ist Dein Hund in der 3. Spooky Periods auch Fremdelphase genannt, in dieser Zeit werden neue Reize anders bewertet, eine größere Ängstlichkeit kann sich ausbilden und auch altbekannte Dinge werden neu bewertet.

Gerade in dieser Zeit ist Seperation ein sehr heikles Thema für den Hund, gerade dann, wenn Dein Hund es noch nicht ausreichend oder richtig erlernt hat, alleine zu bleiben und für einen Hund der das noch nicht kann, sind 3 Std. ne verdammt lange Zeit.

Hier solltest Du ein gut durchdachtes und langwieriges Training einplanen.

Aber das wichtigste vorab, bevor Du dieses startest brauchst Du einen Sitter.

Das nun mal grob erklärt: Für jedes Verhalten werden im Hundehirn Bahnen angelegt, diese Bahnen verhelfen dem Hund ein Verhalten für ein "Problem" parat zu haben, ist bei uns Menschen übrigens gleich.

Was heißt wenn Dein Hund Stress erlebt beim alleine bleiben, dann hat das Hundehirn dafür eine Lösung zur Stressreduktion. Kauen beruhigt und das zerlegen von Gegenständen oder auch Türen, Wänden, Kleidungsstücken oder was auch immer, reduziert den Stress.

Das hat nichts mit Beschäftigung oder gar Langeweile zu tun, sondern ganz klar mit Stress.

Du kannst dem Hund das alleine sein beibringen, indem Du z.B. eine immer gleiche Melodie, einen immer gleichen Duft konditionierst.

Ein Tuch mit etwas verdünnten naturreinem ätherischen Öl des Nachts umtun, so wird der Duft mit der dazugehörigen Entspannung beim schlafen konditioniert.

Abends wenn der Hund entspannt in seinem Bett liegt, eine Melodie anmachen, es sollte immer die gleiche sein oder diese vor dem schlafen anmachen. Immer dann, wenn der Hund gerade döst.

Eine Sicherheitszone einrichten. D.h. eine Zone in der der Hund sich sicher fühlt, das kann auch eine Box sein, aber diese darf niemals verschlossen werden, das müsste alleine trainiert werden, allerdings würde ich einen Hund beim alleine lassen niemals in eine Box sperren, denn gerade wenn der Hund Stress beim alleine bleiben zeigt, ist das Tierquälerei, zudem sollen sich meine Hunde auch frei in der Wohnung bewegen dürfen und einen Platz zum schlafen aussuchen können.

Dann kannst Du ein Pause-Signal etablieren. Dabei lernt der Hund, das es immer Zeiten gibt, in denen er keine absolut keine Aufmerksamkeit bekommt. D.h. kein angucken, kein streicheln, kein ansprechen aber das sollte kleinschrittig aufgebaut werden, der Hund darf beim Aufbau nicht frusten, das wäre kontraproduktiv.

Das alles sind nun Gegenmaßnahmen zu den beim Stress produzierten Stresshormonen.

Denn bei Stress wird Adrenalin, Noradrenalin und Corisol produziert, diese Maßnahmen gut aufgebaut produzieren Antagonisten (Gegenspieler) zu den Stresshormonen. Da werden dann Hormone wie Serotonin und Oxytocin welche beruhigend wirken, ausgeschüttet.

Aber das muß eben vom Hundehirn verknüpft, erlernt (konditioniert) werden und in dieser Zeit sollte das Hundehirn die Bahnen die nun für den Stress zuständig sind, nicht noch weiter üben und verfestigen können, denn umso mehr das Hirn den Stressabbau weiterhin so durchzieht desto schwieriger wird es dem Hund das alleine bleiben beizubringen.

Deshalb wäre es sehr wichtig, das Du Dir einen Sitter suchst, der Deinen Hund beaufsichtigt und Du dann wenn Du zu Hause bist, Schritt für Schritt diese Dinge mit ihm einübst.

Auch wenn Du schreibst, das der Hund erst nach der 2. Stunde anfängt zu stressen, sollte der Hund aber jetzt erst einmal gar nicht alleine bleiben und einen Sitter für diese 3. Std. falls notwendig auch länger bekommen.

Woher ich das weiß:Berufserfahrung

Hunde, die ihr Zuhause zerlegen, wenn Herrchen/Frauchen nicht da sind, sind oft unterbeschäftigt. Unternehmt vor dem Alleinsein was Interessantes, einen längeren Spaziergang mit viel Schnüffelarbeit (das macht zusätzlich müde) oder unmittelbar wenn ihr nach Hause kommt. Dann hat der Hund was, worauf er sich freut. Bestrafen mit In-die-Hundebox-kommandieren oder sonst was bringt nichts; der Hund kann das nicht in Zusammenhang mit den Beschädigungen oder dem Radau bringen.

Du kannst auch einen Hundesitter engagieren, entweder in der Nachbarschaft, der den Hund stundenweise besucht und auch für eine Runde draussen ausführt oder den Versuch unternehmen, ihn als Bürohund auszubilden und ihn mit auf Arbeit zu nehmen, halbtageweise.

Woher ich das weiß:Studium / Ausbildung – Bin Wesensrichter für die Zuchtzulassung von Hunden.
Elocin2910  25.01.2023, 16:46

Seperationsangst hat nichts mit Unterbeschäftigung zu tun und löst auch nicht das Problem!!!

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Ich würde in der Nachbarschaft nach Menschen suchen, die deinen Hund täglich 3 Stunden nehmen. Vielleicht gegen einen kleinen Obolus.

Schreibe einen netten Text und stecke den in die Briefkästen.

Es gibt Menschen (auch Rentner), die hätten gerne einen Hund, entscheiden sich aber dagegen, weil es im Urlaub Probleme gibt.

Es ist immer das Gleiche.

Der Hund wird zu früh und zu lange allein gelassen.

Ein typischer Fehler, den Leute machen, die Hunde nicht bei seriösen Züchtern kaufen. Die geben ihre Hunde nämlich nicht in solche Situationen ab.

Hast du selber verschuldet.

Dass sich die Nachbarn wehren ist auch klar.

Warum nur um Himmels Willen kauft man sich einen Hund wenn man arbeiten gehen muss..?!

Suche einen guten Platz für den Hund, du selber wirst es nicht auf die Reihe bekommen. Wer so kapitale Fehler macht, macht auch andere gravierende Fehler.

Ob dieser Hund jemals lernen wird alleine zu bleiben, ist sehr fraglich.

Meist ist es nur eine Ausrede, dass die Pubertät etwas mit einem hundlichem Fehlverhalten zu tun hat.

Viel eher liegt es daran, dass das Alleine sein nicht ausreichend trainiert wurde.

In der Regel fängt man damit ja auch erst an, wenn der Hund mit ca. einem halben Jahr ausreichend Selbstvertrauen und Sicherheit entwickelt hat. Das Alleine sein ist für viele Hunde sehr schwierig und es braucht oft viele Monate, bis das Training erfolgreich ist und der Hund mehrere Stunden ruhig alleine bleibt.

Jetzt ist das Kind leider in den Brunnen gefallen und der Hund hat schon Verlassensängste entwickelt. Dass sich die Nachbarn beschweren ist ihr gutes Recht, denn stundenlanges Heulen und Bellen ist wirklich niemandem zuzumuten.

Leider ist der Weg jetzt lang und beschwerlich - denn zuerst muss der Hund wieder Vertrauen fassen, bevor man mit einem erneuten vorsichtigen Training beginnen kann. Er darf also jetzt längere Zeit nicht alleine bleiben. Das müsst ihr irgendwie hinbekommen, vielleicht mit einem Hundesitter. Manchmal kümmern sich Menschen gerne stundenweise um einen Hund, wenn sie selbst keinen halten können. Vielleicht mal eine Kleinanzeige aufgeben oder einen Zettel im Supermarkt aufhängen?

Und dann könnt ihr irgendwann wieder mit einem Training beginnen - aber bitte nicht denken, dass er das von ganz alleine "kann", wenn er nur älter wird. Das hat alles nichts mit dem Alter zu tun.