Hund ist extrem futteragressiv?

2 Antworten

Nachdem Euer Wauz da ein Ausmaß an aggressivem Verhalten an den Tag legt, das für Euch leicht gefährlich werden kann und es ganz danach klingt, als würde die Problematik eines erfahrenen Sachverstandes bedürfen, mein Rat: geht zu einem Hundetrainer.

Empfehlen würde ich Euch einen, der den Berufstitel "Hundeerzieher und Verhaltensberater IHK" führt. Die haben eine fundierte und hochwertige Ausbildung und können Euch bestimmt seriös und professionell helfen:

https://www.hundeschulen.de/hundetrainer/mitgliederbetriebe.html

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung

Ressourcenverhalten ist natürliches hündisches Verhalten, in diesem Fall doch extrem ausgeprägt und das allein hilft Dir jetzt natürlich überhaupt nicht weiter.

Somit trainieren.

Ich würde als erstes ein Markerwort auftrainieren, d.h. man sucht sich ein immer gleiches (am besten ein kurzes/prägnantes) Wort aus, welches man dazu nutzt, z.B. Tip, Top, Click oder ähnliches.

Das trainiert man mit Futter auf, ne Futtertasche umschnallen aber am besten so das die Tasche mit dem Futter hinter einem ist.

Das Futter welches man zum auftrainieren nutzt, zieht man dem Hund natürlich von der täglichen Futterration ab. Man kann auch schon morgens trainieren mit dem normalen Futter welches er bekommt.

Dann wenn das Markerwort auftrainiert ist, bekommt er einen Kauknochen und man denkt sich nun schon ein Ausgabewort aus, z.B. Gib her, Laß es, out oder ähnliches.

Nun hat man etwas höherwertiges in seiner Tasche, zumeist ist das alles was sofort geschluckt werden kann, also hat man eigentlich eine recht große Auswahl.

WICHTIG: Nun bleibt man soweit entfernt vom Hund weg, das er einen zwar wahrnimmt, allerdings noch nicht reagiert!!!! Sobald er erstarrt ist es schon einen Schritt zu weit.

Dort wo er einen also wahrnimmt, sag man nun sein Ausgabewort z.B. Out und wirft das Leckerchen ein Stück weit vom Hund weg. Sobald er seinen Kauknochen loslässt ertönt das Markerwort. Das bedarf vermutlich ein wenig Übung, aber das kommt mit der Zeit.

Wichtig ist, darauf zu achten, das man die Distanz zum Futter erst verringert, wenn er nicht mehr erstarrt.

Sollte man das nicht ersehen können, so arbeitet man mit einer Hilfsperson. Der Hund kommt in der Wohnung an die Leine, die aber locker gehalten wird, nur ein kleines Stück und es geht nur darum, das er eben nicht zum Auslöser in dem Fall Du, hinkommt.

Ist man soweit das man sich bis zum Napf gearbeitet hat, so kann man dann das Ausgabewort sagen, der Hund sollte natürlich dann automatisch schon zu Dir schauen und Du gibst ihm dann das Leckerchen aus der Hand, da bleibt aber der Kauknochen noch liegen. Auch das übt man so lange, bis der Hund immer wieder mal erwartend zu Dir schaut und dann kann man wenn er nagt das Ausgabewort sagen, sobald er wieder loslässt, das Markerwort, nimmt den Knochen ruhig weg und gibt ihm ein Leckerchen zum Tausch.

Das Tauschen könnte man auch einzeln machen, würde ich aber bei der Intensität des Verhaltens nicht zu raten.

Möchte man dann dem Hund direkt beibringen, dass er alles was er gerade hat liegen lässt sobald man das Ausgabewort sagt, so sollte man eine Wertigkeitsliste anfertigen.

Das was der Hund am liebsten frisst kommt ganz nach unten, oben also das was er am wenigsten mag, damit fängt man an und arbeitet sich so nach unten hin. Man selbst hat immer das was unter dem steht was der Hund gerade bekommt. So lernt der Hund, das man IMMER etwas besseres hat, als er selbst gerade frisst und wird mit der Zeit alles bereitwillig abgeben.

Dann kann man auch langsam das Leckerchen nach dem markern ausschleichen bzw. man schleicht dann das markern aus.

Woher ich das weiß:Berufserfahrung