Hubschrauberpilot bei der BW als Brillenträger?
Ich bin Brillenträger würde aber gerne zur Bundewehr als NH-90 Pilot gehen ist das mit Brille möglich oder gibt es da irgentwelche einschränkungen ?
2 Antworten
Ja oder nein! Warum bewirbst Du Dich nicht und lässt Dir von den wirklichen Fachleuten eine Diagnose geben?
Hier eine Info vom Bw-YT-Channel:
"Obergrenzen: Kurzsichtig (KS), Weitsichtig (WS), Hornhautverkrümmung (HV)
Für Hubschrauberpiloten: +3,0 WS /-3,0 KS / 2 HV
Grenzwerte für Jetpiloten: +2,0 WS /-1,5 KS / 0,5 HV (WS = Weitsichtigkeit, KS = Kurzsichtigkeit, HV = Hornhautverkrümmung = Astigmatismus).
Bei gleichzeitiger Fehlsichtigkeit (KS oder WS) und Hornhautverkrümmung (HV), darf der Meridianschnitt (MS) nicht über dem + oder - Wert der Fehlsichtigkeit liegen.
Bsp für Hubschrauberpiloten: 1WS + 1HV = 2MS = unter 3 und damit innerhalb der Regelung. 2,5WS + 1HV = 3,5MS = über 3 und damit außerhalb der Grenzwerte.
Laserbehandlung ist eine Möglichkeit, sollte aber 1 Jahr vor der Bewerbung abgeschlossen sein.
Weitere Einschränkungen können sich durch mangelndes 3D-Sehen oder eine Farbsehschwäche ergeben. Abschließend kann das aber nur der Ärztliche Dienst während der Einstellungsuntersuchung beurteilen."
Soweit die Antwort der Pressestelle der Bw. Das war jetzt nicht weiter schwierig herauszufinden.
Ja, und dann bewirbst Du Dich und wirst, wenn Du die Formalkriterien erfüllst, eingeladen und zur Untersuchung zum FMI geschickt - und das, bevor Du eine Verpflichtung unterschreibst.
Also wo ist das Risiko? Du bestehst oder eben nicht, aber dann musst Du auch kein Soldat werden oder machst es wie ich vor zig Jahren: Wenn schon nicht Pilot (auch wegen der Augen), dann wenigstens Flugzeugmechaniker.
Ich kenne die derzeitigen Richtlinien für die Sehleistung nicht, aber du wirst gemessen mit und ohne Gläser. Bei mir war es mindestens 70% auf beiden Augen, und mit Sehhilfe mindestens 100%.
Als Luftfahrzeugführeranwärter ist es aber schon mal schlecht, mit so einer Einschränkung bei der Bundeswehr fliegen zu wollen, das muss dir klar sein. Kommt ein Aspirant zum Flugmedizinischen Institut der Luftwaffe, hat in allen Kriterien über Soll erfüllt, nur die Augen brauchen eine Sehhilfe, geht man eher über den Mangel hinweg und erteilt die nötige Tauglichkeitsstufe, bist du aber eh ein Wackelkandidat, bist zu ganz sicher raus.
Seine fliegerische Laufbahn mit einer Sondergenehmigung "Muss zum Flugdienst Brille tragen und Ersatz bei sich führen)" zu beginnen, führt oft zum Versagen der Tauglichkeit.
als NH-90 Pilot
Du entscheidest nicht, welches Muster du fliegst. Das wird während der Ausbildung entschieden. Oder schon bei der Tauglichkeitsuntersuchung. Vielleicht passt du ja gar nicht in das Cockpit des NH-90- wer weiß. Ich bin z.B. Sitzriese, und konnte bestimmte Muster nur mit Sondergenehmigung fliegen (bei bestimmten Eurocopter-Mustern ist die max. Sitzhöhe 96 cm, nur als Beispiel, ich war 5 mm darüber).
Andererseits ist vieles einfacher, wenn man erst einmal ausgebildet ist. Dann werden körperliche Einschränkungen eher akzeptiert als bei einem "Frischling". So gab es an der Waffenschule des Heeres einen Piloten, der nur noch ein Auge hatte. Der durfte weiter fliegen, weil es sich um einen äußerst erfahrenen Fluglehrer handelte (über 5000 Flugstunden), verlor aber seine Lehrlizenz (verständlich), und bekam als Auflage "Flugdienst nur vom rechten Sitz und 2. LFF".
Danke bin im Moment noch in einer Ausbildung will mich danach aber beim Bund bewerben