Homologie , Analogie Evolution?
Hallo zusammen,
ich bin etwas verwirrt.
Müssen bei den 3 Kriterien der Homologien alle 3 übereinstimmen, um zu sagen, dass ein Beweis für eine Verwandtschaft vorhanden ist?
Des weiteren steht im Buch, dass das Kriterium der Stetigkeit oder Kontinuität „ Zwei Organe sind homolog, wenn sie sich in Zwischenformen verknüpfen lassen.“
Ein Absatz weiter steht, dass das oben genannte Kriterium gelten muss, selbst wenn keine Zwischenformen bekannt sind
klingt für mich Widersprüchlich.
Meine letzte Frage wäre, wie kann ich am besten Analogien und Homologien unterscheiden? außer mit der Überprüfung mit den 3 Kriterien.
Im Anhang habe ich meinen Lernzettel noch Hinzufügt (Meine Zeichnungen sind zwar nicht die besten )aber über jede Antwort wäre ich sehr dankbar ☺️
2 Antworten
Für den Schulunterricht gilt: Wenn es korrekt angewendet wurde, reicht es bereits, wenn eines der drei Kriterien zutrifft, damit man zwei Strukturen als homolog bezeichnen kann.
Des weiteren steht im Buch, dass das Kriterium der Stetigkeit oder Kontinuität „ Zwei Organe sind homolog, wenn sie sich in Zwischenformen verknüpfen lassen.“
Ein Absatz weiter steht, dass das oben genannte Kriterium gelten muss, selbst wenn keine Zwischenformen bekannt sind
klingt für mich Widersprüchlich.
Ich weiß nicht, was das heißen soll. Wie lautet denn der Wortlaut dieses Absatzes?
Meine letzte Frage wäre, wie kann ich am besten Analogien und Homologien unterscheiden? außer mit der Überprüfung mit den 3 Kriterien.
Ohne weiteres kannst du das nicht, und das wird auch nicht von dir erwartet. Alignierung, Stammbaumanalysen und andere tatsächliche Forschungsmethoden werden in der Schule (leider) kaum oder gar nicht behandelt).
Ich kenne zwar immer noch nicht den Wortlaut des Absatzes, aber ich würde vermuten, dass gemeint ist, dass nicht alle Übergangsformen auch bekannt sind. Zwei Merkmale können homolog sein, ohne dass sich das Kriterium der Kontinuität anwenden lässt, etwa weil keine fossilen Zwischenformen überliefert sind. Eine Homologie zu erkennen, ist unter diesen Umständen entsprechend schwierig.
Homologe Merkmale (divergente Evolution) sind nach den Kriterien der Lage, Qualität und Kontinuität zu beurteilen. Es müssen nicht alle drei
(offensichtlich) zutreffen. In obigen Unterlagen taucht der Vgl. Haischuppe und Zahn (Säugetier) auf. Beides sind Hautanhangsgebilde mit gleicher Grundstruktur, sie sind homolog obwohl das Kriterium der Lage auf den ersten Blick nicht erfüllt ist. Auch die Funktion muss nicht identisch sein: Lunge (Säugetier) und Schwimmblase (Fisch) sind homolog, obwohl die Schwimmblase nicht dem Gasaustausch dient.
Zahlreiche Merkmale lassen sich in Embryonalstadien beobachten; auch Säugetiere durchlaufen embryonal Stadien, in denen Merkmale angelegt sind, die sie längst verloren haben.
Analogien (konvergente Evolution) sind Strukturen mit gleicher Funktion (ggf. sogar ähnlichem anatomischen Aufbau), die aber unabhängig voneinander entstanden sind (Fledermausflügel, Vogelflügel).
Einen besonderen Trick für die Unterscheidung gibt es nicht; schwierig wird es, wenn man nicht weiß, wie man homologe Strukturverwandtschaften erkennen soll - sollte soetwas für Klausuren notwendig sein, sollte der Lehrer auch darauf vorbereiten. (Bsp.: wenn der Lehrer will, dass man Säugerzahn und Haischuppe als Homologien erkennt, sollte er m.E. voraussetzen können, dass Grundkenntnisse über Zahn- und Hautbiologie vorhanden sind, die entsprechende Rückschlüsse ermöglichen, oder den Vergleich im Unterricht einmal thematisiert haben.)
Ob das hilfreich ist, weiß ich nicht. Auf dem Gebiet gibt es hier im Forum Leute, die es erheblich besser erklären können.
Super, vielen Dank erst mal.
Zu der Frage mit der Stetigkeit, Im Buch steht, dass zwei Organe homolog sind, wenn sie sich in Zwischenformen verknüpfen lassen
Bsp -> Anatomie der Füße bei Schweinen und Pferde -> Sie sind Homolog, durch die Zwischenform, die durch dir Kuh gebildet wird. Man erkennt eine Abwandlungen der Anzahl an Zehen jedoch bleibt dir Struktur gleich ( Siehe im Anhang Bild 1 Zeichnung)
Das ist verständlich für mich was mich irritiert ist, dass im Buch steht, dass das Kriterium der Stetigkeit in jedem Falle gelten muss, selbst wenn keine Zwischenform bekannt ist.
Wie kann man denn ohne eine Zwischenform die Abwandlung nachvollziehen um zum Entschluss zu kommen, dass hier eine Homologie vorliegt?
Ist diese Aussage nicht widersprüchlich zu dem eigentlichem Kriterium, dass eine homologie nur vorhanden ist, wenn es sich in Zwischenformen verknüpfen lässt oder liege ich total falsch?