Hobbyzucht oder gewerbliche zucht?

3 Antworten

Laut § 11 Tierschutzgesetz brauchen gewerbsmäßige Hundezüchter und/oder Hundehändler eine behördliche Genehmigung des zuständigen Veterinäramtes.

Zur gewerbsmäßigen Zucht hat das Verwaltungsgericht Stuttgart unter dem Aktenzeichen 4 K 5551/98 z.B. ausgeführt, "dass das Merkmal des gewerbsmäßiges Züchtens angenommen wird, wenn z.B. mehr als drei Zuchthündinnen gehalten werden. Auch wenn ein wechselnder großer Hundebestand vorliegt und/oder zahlreiche Verkaufsanzeigen geschaltet werden, deutet dies auf einen gewerbsmäßigen Hundehandel hin. Treffen diese Punkte also zu, dann braucht der Züchter die Genehmigung entsprechend § 11 Tierschutzgesetz. Ohne eine solche ist das Veterinäramt verpflichtet, die Hundezucht und den Hundehandel zu verbieten.

Das Finanzamt interessiert die Sache eigentlich erst, wenn die Hundezucht als "Beruf" ausgeübt wird, also, um wenn sie nicht als "Liebhaberei" betrieben wird, sondern zur Sicherung des Lebensexistenz.,

Daran ist aber auch all nichts Verwerfliches, denn bei einer gewerblichen Zucht kann man z.B. auch alle Unkosten geltend machen und unter Umständen wird man sogar von der Hundesteuer befreit. Und dadurch, dass man alles anmeldet (eben auch beim Veterinäramt etc.) untersteht man ja auch einer gewissen Kontrolle, die eher positiv als negativ ist, solange man nichts zu verbergen hat.

Natürlich wäre dann immer noch die Frage, ob man sich bei der "Zucht" in die Reihe der "Vermehrer" einreiht, oder dies mit entsprechender Kenntnis und unter der Aufsicht und Kontrolle und vor allem Hilfestellung des VDH als eingetragener tatsächlicher Züchter macht. Das aber muss (kann) leider jeder für sich selbst entscheiden. Denn weder das Veterinäramt, noch das Tierschutzgesetz noch das Finanzamt interessiert dies im Zusammenhang mit der gewerblichen Hundezucht - denen ist es völlig egal, ob VDH-Züchter oder jemand, der Mischlingshunde vermehrt.

gewerblich ist es immer dann, wenn man damit gewinn machen will... da ist es egal ob 3 hündinnen oder 10..

aber warum musst du deinen hund vermehren? ist er überhaupt zuchttauglich? richtiges alter, keine erbkrankheiten ectpp?

waren und sind die deckrüden alle zuchttauglich gewesen?

hast du überhaupt ahnung davon?

genetik, handaufzucht, probleme bei geburt und danach, sozialisation der welpen, das richtige abgabe alter.....?

sicherlich hast du nicht alles erfüllt, ich bin ja auch nicht für die ganz großen züchter, aber ahnung haben muss man schon... grad weils immer zulasten der tiere geht

blackAPBT  24.04.2014, 14:45

Leider ist das nicht korrekt, der Gesetzgeber hat da genaue Richtlinien wie dsupper schon geschrieben hat. Jeder Züchter der in einem Verein züchtet und keine 3 Hündinnen oder bis 2 Würfe im Jahr hat ist ein Hobbyzüchter (da er es aus Hobby tut), die anderen Vereinszüchter sind gewerbsmäßige Züchter.

Und dann gibt es noch die Vermehrer, die vom Gesetzgeber auch gewerblich sein können, wenn sie die Punkte erfüllen.

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dsupper  24.04.2014, 21:44
@Dogpaw

Es gibt mit Sicherheit nicht einen Züchter, der nicht auch einen "Gewinn" machen will (ob es ihm gelingt, steht auf einem anderen Blatt). Niemand wird sich den Stress einer Hundezucht machen, nur damit irgendwelche Leute gut gezogene, liebenswerte Welpen bekommen. Und dann auch noch unendlich viel Geld in diese "Tätigkeit" investieren.

Natürlich spielen auch viele andere Gründe bei dieser "Liebhaberei" eine Rolle - aber irgendwo sollte sich die ganze Arbeit und der ganze Zeitaufwand auch "lohnen".

Aber es kommt darauf an, wie und über welche Zeitspanne man diesen "Gewinn" berechnen will. Nimmt man einen aktuellen Wurf, bei dem man als Züchter das Glück hatte, 6 - 8 Welpen ohne nennenswerte Komplikationen gut großziehen und verkaufen zu können? Nimmt man eine Zeitspanne der Zuchtstätte über mehrere Jahre mit mehreren Würfen und alle Unkosten (auch die Kosten für die Hündinnen, die man nach 1 - 2 Würfen trotzdem ja noch viele viele Jahre behält, ohne das sie weitere Welpen bekommen?) Rechnet man alle Kosten ein, die es braucht, bis eine Hündin erst einmal überhaupt zuchtfähig ist (alle Ausstellungen, Lebenshaltungskosten, Tierarztkosten etc.)??

Nur am "Gewinn" kann man es also gar nicht festmachen, da dies ein überaus schwammiger Begriff ist - das ist sogar dem Finanzamt klar, daher schaltet sich das überhaupt erst ein, wenn Zucht in großem Maßstab betrieben wird. Und das dürfte schon alles sagen, wenn selbst das Finanzamt die Hobbyzüchter in Ruhe lässt ...

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Ich wusste gar nicht, dass Hunde zu einer aussterbenden Spezies gehören, und man sie deswegen vermehren muss. Überlass bitte das Züchten den Züchtern, die in einem eingetragenen Verein züchten, die Papaiere mit Ahnentafeln haben, welche frei von Erbkrankheiten sind, und auch sonst zu 100% gesund.