Hilfe Zwangsstörung (Extrem)?
Hallo Guten Tag, ich bin 15 Jahre alt und habe schon seit 2 Jahren verschiedene Zwangsstörungen. Meine erste war waschzwang, danach kam putztzwang hinzu.Und jetzt seit paar Monaten habe ich kein waschzwang mehr und auch kein putzzwang aber ich habe einen routinenzwang seit ich angefangen hab zu trainieren ich muss alles nach der Reihenfolge machen ich habe für jede Tätigkeit einer Uhr Zeit für essen,trainieren,schlafen,aufstehen,duschen.Ich esse jeden Tag das gleiche weil ich alles nach der Reihenfolge machen will.Ich kann ehrlich nicht mehr ich bin so traurig deswegen es bedrückt mich so hart ich stehe morgens auf und habe schon kein Bock mehr auf dem Tag weil ich schon weiß was ich gleich mache.Bitte ich weiß nicht was ich machen soll,ich will das alles nicht mehr ich will ganz normal leben aufstehen wann ich will essen wenn ich Hunger hab trainieren wenn ich Bock.
Ich habe diesen Zwang seit ich trainiere ich stehe immer früh auf und frühstücke das ich schnell verdaue um zu trainieren das ich das Training einfach hinter mir habe
5 Antworten
Diagnostische Kriterien sind:
- Am Anfang einer Zwangshandlung steht ein Gedanke.
- Die Gedanken sind wiederkehrend.
- Sie werden als eigene Gedanken erlebt, nicht als Eingebung.
- Du kannts Dich aber nicht mit diesen Gedanken identifizieren, d.h. sie belasten Dich, weil sie Deinen Moralvorstellungen, Weltanschauungen, Deiner Vorstellung von Moral, Recht und Ethik, Deinem Willen und Deinem Verständnis von Logik widersprechen. Du erlebst sie als unsinnig, widersinnig und identifizierst sie als Blödsinn.
- Dennoch belasten sie Dich, weil sie ein Gefühl von Unruhe und Zweifel hinterlassen.
- Sie drängen sich, trotz des Versuches, sie zu unterdrücken, immer und immer (und immer) wieder auf.
Um die Gedanken zu neutralisieren, werden die Zwangshandlungen ausgeführt. Gemäß dem Motto: "Wenn ich das mache, dann passiert das und das nicht."
Vier Dinge empfehle ich als Betroffener:
- Informiere Dich über die Krankheit und mach Dir klar, dass Du einfach krank bist.
- Sprich mit Jemanden darüber. Wenn Du religiös bist, dann mit Gott, ansonsten immer mit Familie und Freunden. Zur Not hälst Du vorher 'nen Vortrag über Zwangsstörungen. Es gibt auch das Notfalltelefon, die Telefonseelsorge. Reden nimmt den inneren Druck. Aber natürlich nur mit Menschen, denen Du vertrauen kannst.
- Such Dir einen Therapeuten, der Dir helfen kann. Wenn Du ein gebrochenes Bein, hast, gehst Du auch zum Arzt, also warum nicht auch bei psychischen Krankheiten.
- Ruhe bewahren. Die Krankheit ist behandelbar. Je früher umso besser.
Ich wünsche Gottes reichen Segen und alles Gute.
Ich kann auch noch einen Podcast zu dem Thema empfehlen, wo ein Pfarrer über seine (religiösen) Zwangsgedanken berichtet. Das hilft vielleicht auch, die ganze Sache zu verstehen. Lass Dich nicht vom religiösen Aspekt abhalten.: "Gotteslästerung - schwerelos werden."
Des Weiteren einen Kurzfilm zur Thematik: "Gezeichnete Seelen - Immer und immer (und immer) wieder..." auf Planet Schule.
Du bist erst 15 Jahre alt und haben deine Eltern noch nichts gemerkt, was mit dir los ist?
Du kannst dir hier zwar Ratschläge holen, aber mit Zwangsstörungen gehörst du in eine Therapie, denn alleine kommst du da nicht heraus.
Wenn jemand noch in so jungen Jahren Zwangsstörungen entwickelt, dann stecken dahinter tiefere Ursachen.
Für die Lösung musst du selber sorgen.
In einer Therapie wirst du lernen, damit umzugehen und auch lernen, wie du das in der Therapie erlernte in deinen Tagesablauf mit einbaust.
Noch bist du 15, aber wenn du jetzt nichts dafür tust, dass du diese Störungen in den Griff bekommst,
könnte es gut sein, solltest du mal Kinder haben, dass diese deine Handlungen dann übernehmen.
Bitte wende dich erst mal an den Hausarzt und der wird weiterhelfen.
Ab dem Moment wo so etwas dein Leben beeinträchtigt, solltest du zum Arzt. Hier sind nur Laien unterwegs, wende dich an einen Psychologen oder erstmal deinem Hausarzt anstatt online nach antworten zu suchen, das macht eher verrückt.
Wünsche dir alles gute.
Gut, dass du dabei bist, dir Unterstützung zu holen für dein Problem!
So wie du es schilderst, wirst du professionelle Hilfe brauchen.
Ich würde dir raten, bei einem Kinder- und Jugendpsychiater einen Termin zu vereinbaren; eventuell ist an eine Verhaltenstherapie als Behandlung zu denken.
Hier kannst du dich mal eingehender informieren über die Angelegenheit:
Susanne Fricke u. Katharina Armour: Dem Zwang die rote Karte zeigen. Ein Ratgeber für Kinder und Jugendliche und ihre Eltern. (2015, Balance Ratgeber) – 17,95 €
Eine professionelle Verhaltenstherapie ist hilfreich