HILFE! Ich wurde gerade von der Polizei erwischt. Was kann mir passieren?
Ich bin mit meiner Mutter ihrem Auto gefahren und habe keinen Führerschein. Ich bin 18 Jahre alt und die Polizei hat mich erwischt. Meine Mutter wusste nicht dass ich ihr Auto gefahren bin! Was kann mir jetzt alles passieren und was wird vermutlich passieren? Ich danke für eure Hilfe.
7 Antworten
Soviel ich weiß wird das der Führerscheinstelle oder dem Straßenverkehrsamt deiner Stadt gemeldet was höchstwarscheinlich dazu führen wird dass du erstmal keinen Führerschein machen oder erst gar nicht anfangen können wirst. Das könnten Monate wenn nicht sogar ein Jahr sein. Hinzu kommt noch eine Anklage wegen Fahren ohne Führerschein welches über deine Strafe entscheidet.
Auf deine Mutter wird glaube ich mal nichts zu kommen.
Zwar ist hier Fahrlässigkeit für die Strafbarkeit ausreichend, allerdings heißt das nicht, dass man den Autoschlüssel irgendwie besonders aufbewahren muss.
Das hängt davon ab in welchem Land du lebst. In einigen europäische Ländern (z.B Frankreich) ist das Fahren ohne Führerschein nur noch eine Ordnungswidrigkeit die bei erstmaligem Verstoss mit Geldbusse geahndet wird und anderswo (z.B. Deutschland) ein Vergehen.
Du wirst eine Anklage bekommen und verurteilt werden. Das ist auch richtig und gut so, denn du hast deine Gesundheit und dein Leben sowieso auch Gesundheit und Leben anderer Verkehrsteilnehmer gefährdet.
Mal jetzt im Ernst, ich mach grade meinen Führerschein und bin selbst 18 hab aber Auto schon fertig und mache jetzt noch den Motorradführerschein, die Fahrstunden die ich bei der Fahrschule bezahlt habe sind nicht ohne und ich kann mir kaum vorstellen das sich das jeder leisten kann
Ja und? Dann kann er halt keinen Führerschein machen. So einfach ist das. Nicht nur, dass der Fahrer bestraft wird, auch der Fahrzeughalter wird bestraft. Er hat dafür zu sorgen, dass die Autoschlüssel für Unbefugte nicht erreichbar sind. Lies mal den oben zitierten Paragraphen.
Wenn ein Unfall passiert und das kann sehr schnell der Fall sein, wenn jemand gar nicht autofahren kann, greift zudem die Versicherung auf den Fahrzeughalter zurück. Das kann richtig teuer werden.
Einmal abgesehen davon sollte man ein Gewissen haben. Oder wäre es dir gleichgültig, ob du Menschen schwer verletzt oder gar tötest?
Mir geht es nicht darum, und die Leute die nen Führerschein besitzen sind manchmal kein deut besser, nur dass es zieeeeeemlich Schwer ist seinen Führerschein zu verlieren…. und ich wollte eher darauf aufmerksam machen, dass es für manche nicht so einfach ist nen Führerschein zu finanzieren.
okay ich gehe auch davon aus das der Fragesteller „üben“ wollte aber das ist glaube ich seeeeeehr unwahrscheinlich xD
Was der Fragesteller wollte, ist völlig irrelevant für das Strafverfahren.
Ja, der Führerschein ist nicht billig, das stimmt. Aber dennoch darf er nicht ohne fahren. Du darfst auch kein Auto klauen, weil du kein Geld hast, dir eines zu kaufen! :-)
Joa schon aber bei nem Auto Kauf gibt es mehr Optionen als beim Preis vom Führerschein xD
mal ganz zu schweigen das TÜV nen Monopol ist
und die richtig Kriminellen sind Fahrradfahrer, die kennen nicht mal die ganzen Verkehrsregeln xD
Und was kann alles passieren also Geldstrafe oder Gefängnis oder Fahrerlaubnis Sperre
Ja hast du auch eine Vorstellung wie viel Geldstrafe und wie lange Sperre
Woher weißt du, dass hier definitiv das Erwachsenenstrafrecht zur Anwendung kommt, obwohl der Fragesteller Heranwachsender ist?
Du wirst noch 2 weitere Jahre Bus fahren und eine fette Geldstrafe bezahlen müssen. Gegen deine Mutter wird auch ermittelt, mit ein bißchen Glück kann sie aber ihre Unschuld belegen.
Die Strafanzeige hast du ja schon bekommen. Jetzt wird noch ermittelt, ob deine Mutter den Schlüssel nicht ausreichend gesichert hat, und ggf. bekommt sie dann auch Konsequenzen.
Wenn das Verhältnis zwischen dir und deiner Mutter nicht so prickelnd ist, könnte als weiterer Tatvorwurf der § 248b StGB hinzukommen.
So oder so, von der Möglichkeit legal einen Führerschein zu erwerben kannst du dich für die nächsten Jahre verabschieden.
Man ist nicht verpflichtet, den Autoschlüssel an einem sicheren Ort aufzubewahren.
Man muss sicherstellen, dass das Fahrzeug nicht von Unbefugten genutzt wird. Der Sohn ohne Fahrerlaubnis gehört zu den Unbefugten.
Also doch, gemäß 21 StVG bist du dahingehend verpflichtet.
§21 StVG (Auszug):
(1) Mit Freiheitsstrafe bis zu einem Jahr oder mit Geldstrafe wird bestraft, wer
1.
ein Kraftfahrzeug führt, obwohl er die dazu erforderliche Fahrerlaubnis nicht hat oder ihm das Führen des Fahrzeugs nach § 44 des Strafgesetzbuchs oder nach § 25 dieses Gesetzes verboten ist, oder
2.
als Halter eines Kraftfahrzeugs anordnet oder zulässt, dass jemand das Fahrzeug führt, der die dazu erforderliche Fahrerlaubnis nicht hat oder dem das Führen des Fahrzeugs nach § 44 des Strafgesetzbuchs oder nach § 25 dieses Gesetzes verboten ist.
(2) Mit Freiheitsstrafe bis zu sechs Monaten oder mit Geldstrafe bis zu 180 Tagessätzen wird bestraft, wer
1.
eine Tat nach Absatz 1 fahrlässig begeht,
Jeder Mensch hängt seinen Autoschlüssel irgendwo hin, wo man leicht dran kommt. Das ist nicht fahrlässig.
Wenn sie weiß, dass der Sohn plant, mit dem Auto zu fahren, sieht das natürlich anders aus. Aber das war hier wohl nicht der Fall.
Die Argumentation finde ich gut. Jeder Mensch macht das, also ist es nicht fahrlässig. 😅
Doch, es ist fahrlässig.
Fahrlässigkeit bedeutet eine objektive Sorgfaltspflichtverletzung. Das heißt, dass du dich fragen musst, wie ein normaler Bürger in der Situation gehandelt hätte. Wenn es alle machen, ist es also nicht mehr fahrlässig.
Und abgesehen davon lebt der Sohn im selben Haus. Es ist sehr schwer, einen Autoschlüssel zu verstecken, wenn man den ständig braucht. Irgendwann sieht der Sohn das doch.
Theoretisch könnte man ihn wegschließen.
Das AG Hagen hat mal so geurteilt, wie du meinst. Allerdings ist deine Argumentation absolut katastrophal.
Das AG Berlin hat mal anders geurteilt, das Urteil finde ich gerade nicht.
“Wenn es alle machen, ist es nicht mehr fahrlässig“ ist wirklich keine Aussage, die man vor Gericht tätigen sollte.
Das bayerische Oberlandesgericht hat schon 1982 festgestellt, dass man die Fahrzeugschlüssel nicht so verwahren muss, dass andere Personen in der Wohnung keinen Zugriff darauf haben (RReg 1 St 257/82).
Du darfst denen den Schlüssel sogar geben, wenn du weißt, dass sie nicht fahren.
Glücklicherweise wird vor Gericht der Einzelfall betrachtet und sich nicht auf ein 40 Jahre altes Urteil berufen. :-)
Nur Urteile des BVerfG sind bindend.
Aber Gerichte werden ähnlich entscheiden und ein OLG-Urteil hat schon viel Gewicht.
Außerdem muss man sich ja darauf verlassen können, sonst hat man ja nie Rechtssicherheit.
Wie gesagt, ich kenne zwei verschiedene Urteile der AGs. Beide sind rechtskräftig.
Ist aber auch egal. Wir werden uns hier nicht einig. Es wird ja ein Gericht entscheiden. Schönen Tag dir noch!
Ja, gut, Amtsgerichte fällen manchmal auch Fehlurteile. Da muss man dann in Berufung gehen.
In dem Fall halte ich es aber für sehr unwahrscheinlich, dass die Mutter verurteilt wird. Wenn der Gesetzgeber wollte, dass man den Schlüssel immer sicher verwahrt, hätte er das entsprechend ins Gesetz schreiben müssen.
Doch! Der Fahrzeughalter ist dafür verantwortlich, dass das Fahrzeug nicht in unbefugte Hände gerät (Diebstahl ist etwas anderes!). Das hat sie nicht getan.