Hilfe bei Gedichtinterpretation "Nachtgebet" - Joseph von Eichendorff (mit link)

2 Antworten

Vom Fragesteller als hilfreich ausgezeichnet

Dein Ansatz "Geht es um Familie, Tod, oder doch um die Schifffahrt?" ist sehr pragmatisch. Um den Tod geht es wohl auch, allgemein aber um Angst vor Auflösung.

Das Gedicht heißt "Nachtgebet". Die Nacht ist das Thema der ersten drei Strophen, das Gebet steht in den letzten beiden Zeilen. Zwischen diesen beiden Teilen des Gedichts vermittelt das Bild vom Seemann.

In der Nacht erlebt der Sprecher ein unheimliches Gefühl der Entfremdung und der Verlassenheit: die Natur ist ihm fremd, sein Haus erkennt er kaum wieder, und seine Familie erscheint ihm wie tot. Er vergleicht sich mit einem Seemann, also jemandem, der ins Schwimmen geraten ist, den Grund unter den Füßen verloren hat, kein Land mehr sieht und vom Untergang bedroht ist. Der Sprecher hat Angst, das Gefühl der Entfremdung, der Verlassenheit und der Hoffnungslosigkeit werde ganz von ihm Besitz ergreifen - ob durch einen psychischen Zusammenbruch (Umnachtung!) oder im Tod, bleibt ungesagt. Der Sprecher bittet seinen Gott für diesen Fall um Gnade.

OnkelKaeptnBlue 
Fragesteller
 12.03.2011, 22:24

Dankesehr, hat mir sehr geholfen! Ich habe jetzt so etwas ähnliches geschrieben, nämlich Angst vor dem Tod, dass die Nacht zur Veränderung dessen, was bei Tageslicht ist, führt (Einsamkeit, Ruhe, Natur, Haus..); das Gebet hab ich in den letzten beiden Zeilen angesiedelt - das lyrische Ich bittet Gott um Hilfe, wenn der Tod naht; es vergleicht sich mit einem Seemann (verbindendes Element Einsamkeit) usw. ...Naja, ich denke im Großen und Ganzen hab ichs dann schon... werde es dann nochmal überarbeiten! Dankeschön nochmal für die Hilfe :-)

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OnkelKaeptnBlue 
Fragesteller
 21.03.2011, 22:01
@mittern8eule

Jetzt hätte ich deinen Kommentar fast beanstandet statt kommentiert :O Also in der Schule, als wir kurz darüber gesprochen haben, kam raus, dass es tatsächlich gestimmt hat und im so etwas ging... Angst vor dem Tod etc. und das ganze, was wir schon geschrieben haben ;)

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mittern8eule  21.03.2011, 22:22
@OnkelKaeptnBlue

Wahrscheinlich hat dein Lehrer erst einmal bei gutefrage nachgelesen, worum es in dem Gedicht überhaupt geht. ;-)

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ich glaub nicht das es um den tod geht, er fühlt sich allein und er hat das gefühl das alle gestorben sind, vielleicht ist er iwie depri und kommt mit seinem leben nicht klar

OnkelKaeptnBlue 
Fragesteller
 12.03.2011, 14:16

Hm ja, das könnte natürlich auch sein, aber ich dachte wegen der letzten beiden Zeilen "O Herr, wenn einst die Ufer weichen, sei gnädig du dem Steuermann!"

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