Bei Frank (2021) unter 4. Results findest du als Figure A eine Karte, in der verzeichnet ist, in welchen Regionen des deutschen Sprachraums langes ä (das Phonem /εː/) und langes e (das Phonem /e:/) in welchem Grad zusammenfallen. Die dicke schwarze Linie ist die Sprachscheide zwischen Hoch- und Niederdeutsch, also ungefähr die Benrather Linie (tatsächlich wohl eher die Westfälische Linie).

Diese Art der Darstellung bezeichnet man als Sprachkarten; eine Sammlung von Sprachkarten heißt Sprachatlas. Würde man die grünen Punkte zu grünen Gebieten und die roten Punkte zu roten Gebieten zusammenfassen, wären die Grenzlinien zwischen den Gebieten Isoglossen.

Details zum Zusammenfall von /εː/ und /e:/ findest du auch bei Stiel (2018).

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Mülleimer, Bolzplatz, Briefkasten, Klettergerüst, Spielplatz und Blumenladen sind undankbare Reimwörter. Mit Mühe kann man sich etwas auf sie zusammenreimen, das dann aber nicht unbedingt kindgerecht ist:

Als Kind hat mich einmal mein Vetter geküsst,
da fiel ich vor Schreck von dem ... .

Sei doch nicht so infantil, Schatz:
Was willst du denn auf dem ... ?

Kann zu viel Volumen schaden?
fragt man sich im ... .

Usw. Einfacher ist es mit Brücke, Wippe und Zaun:

Ich spiel im Sand mit meiner Schippe
und sitz auch gerne auf der ... .

Der Steg, der hat hier eine Lücke,
die ist ja ganz schön morsch, die ... .

Man kann nicht in den Garten schau'n,
denn den umgibt ein hoher ... .

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Das Gedicht enthält keine Zeilensprünge (Enjambements), weil Kästner fast jeden Vers mit einem Punkt abschließt. Selbst da, wo das nicht der Fall ist (erster Vers der dritten Strophe, vierter Vers der vierten Strophe), liegt kein Zeilensprung vor, weil der folgende Vers jeweils einen kompletten Nebensatz enthält.

Oder meinst du gar nicht den Zeilensprung, sondern das Metrum? In dem Fall empfehle ich dir, noch einmal in dein Deutschbuch zu sehen.

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Es ist schon erschreckend, wie einhellig gutefrage-Ratgeber hier die falsche Antwort geben: Nur die von Timeoscillator angegebene Schreibweise ist richtig (der Vorschlag von ProPhil. ist zwar auch richtig, vermeidet aber die Beantwortung der Frage).

Also: Die in der Frage genannten Varianten "beim kastaniensammeln" und "beim kastanien sammeln" sind beide falsch; auch "beim Kastanien sammeln" ist falsch. Es heißt "beim Kastaniensammeln".

"Das Kastaniensammeln" ist eine Zusammensetzung (Komposition) zweier Substantive: "die Kastanien" und "das Sammeln" (wobei das zweite ein substantivierter Infinitiv ist). Die Zusammensetzung zweier Substantive wird 1. zusammen- und 2. großgeschrieben: http://www.duden.de/sprachwissen/sprachratgeber/komposition

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Nimm einen Vers wie "mit hellem Mantel, den Schal übers Haar getan". Wenn du für jede betonte Silbe - und für jede unbetonte u schreibst, erhältst du u-u-uu-uu-u-. Zwischen zwei betonten Silben stehen also eine oder zwei unbetonte Silben - mit anderen Worten, es gibt kein regelmäßiges metrisches Schema, sondern es handelt sich um "freie Rhythmen".

Das Gedicht hat auch keine der bekannten und benannten Gedichtformen (Sonett, Ballade, Ode usw.) - es ist einfach nur ein Gedicht.

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Das Gedicht (und jeder Vers) beginnt mit einer unbetonten Silbe, und dann folgen abwechselnd immer eine betonte und eine unbetonte Silbe - das Gedicht besteht also aus Jamben. Aber natürlich solltest du das Gedicht nicht wie ein Büttenredner herunterleiern, sondern auch die natürliche Betonung berücksichtigen. Nehmen wir den Vers "klang einer Krähe heisres Krah": Jambisch betont, ist das Wort "klang" unbetont, die Silbe "ei-" ist betont. Bei natürlicher Betonung ist aber das Wort "klang" betont, während das Wort "eines" unbetont ist.

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Normalerweise zeigt ist das Zeilenende das Versende. Es gibt allerdings Ausnahmen:

  1. Manchmal passt ein Vers nicht in eine Zeile, sodass er auf zwei Zeilen verteilt werden muss.
  2. Wenn sich ein Vers auf verschiedene Sprecher verteilt, wird für jeden Sprecher eine neue Zeile verwendet. Oft (aber nicht immer) werden Zeilen, mit denen kein neuer Vers beginnt, eingerückt.

Beispiel für den zweiten Fall (ohne Einrückung), wobei ich die Versenden durch // gekennzeichnet habe:

Daja.
Und schweig! Wer zweifelt, Nathan, daß Ihr nicht //
Die Ehrlichkeit, die Großmut selber seid? //
Und doch…

Nathan.
Doch bin ich nur ein Jude.—Gelt, //
Das willst du sagen?

Daja.
Was ich sagen will, //
Das wißt Ihr besser.

Nathan.
Nun so schweig!

Daja.
Ich schweige. //

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Der Duden verrät's dir (http://www.duden.de/rechtschreibung/zusammen):

Von einem folgenden Verb oder Partizip wird getrennt geschrieben, wenn »zusammen« so viel wie »gemeinsam, gleichzeitig« bedeutet (das Verb wird in diesen Fällen meist deutlich stärker betont).

In deinem Beispiel hat »zusammen« diese Bedeutung nicht, also heißt es »zusammenkriegen« (oder im Schriftdeutschen »zusammenbekommen«).

Da der Infinitiv zusammengeschrieben wird, wird auch der mit »zu« erweiterte Infinitiv zusammengeschrieben, also »zusammenzukriegen« bzw. »zusammenzubekommen« (Regel folgt).

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Morgenstern ist schon ein guter Kandidat. Die "sinnlosen" Gedichte sind allerdings nicht einfach vorzutragen, weder "Fisches Nachtgesang" noch "Das große Lalula":

Das große Lalula

Kroklokwafzi? Semememi!
Seiokrontro - prafriplo:
Bifzi, bafzi; hulalemi:
quasti basti bo...
Lalu lalu lalu lalu la!

Hontraruru miromente
zasku zes rü rü?
Entepente, leiolente
klekwapufzi lü?
Lalu lalu lalu lala la!

Simarat kos malzlpempu
silzuzankunkrei (;)!
Marjomar dos: Quempu Lempu
Siri Suri Sei []!
Lalu lalu lalu lalu la!

http://www.textlog.de/17374.html

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Der Unterschied liegt in der Herkunft der Wörter: In Wörtern deutschen Ursprungs ist das e in der Buchstabenfolge ie ein reines Dehnungs-e, d. h. es zeigt an, dass das i lang auszusprechen ist, z. B. Biene oder Fliege. In Wörtern romanischen Ursprungs steht im Wort der Originalsprache an der Stelle des ie die Buchstabenfolge ia, z. B. Italia, folia, die als zwei Vokale, also als zwei Silben, ausgesprochen wird. Der letzte Vokal in mehrsilbigen deutschen Wörtern ist normalerweise ein unbetontes e; die Lehnwörter haben sich der deutschen Sprache entsprechend angepasst. Die getrennte Aussprache der Vokale ist im Deutschen aber erhalten geblieben.

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Ich vermute, es handelt sich um eine Eindeutschung des englischen Adjektivs "allusive". Und "allusive" heißt laut Wörterbuch (http://www.dict.cc/englisch-deutsch/allusive.html) anspielend, verblümt, anspielungsreich, voller Anspielungen.

Als deutsches Adjektiv zum Substantiv "Allusion" ist auch "allusorisch" in Gebrauch (vgl. "illusorisch"). Für "allusiv" und für "allusorisch" liefert die Suche bei Google Books zahlreiche Verwendungsbeispiele - mit der oben genannten Bedeutung.

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Silben mit kurzem e, das eher wie ein kurzes ö klingt, dem sog. Schwa-Laut, sind im Deutschen immer unbetont, in dem Vers oben also "Ge-" in "Gestalten", "-ter" in "verjährter", "-der-" in "Widerhall", "-hen" in "ziehen", "-ber" in "vorüber".

Normalerweise folgen maximal zwei unbetonte Silben aufeinander; in deinem Beispiel sind auch "wie" und "mir" betont, wenn auch weniger stark als die von dir markierten Silben.

Unklar ist, ob auch de Silbe "-hall" betont ist, wodurch sich zwischen den beiden betonten Silben "-hall" und "zie-" eine Zäsur ergeben würde. Das könnte man jedoch nur im Vergleich mit anderen Zeilen des Gedichts beurteilen (haben sie sieben oder acht betonte Silben?).

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VIerhebiger Jambus - dann muss also jeder Vers mit einer unbetonten Silbe beginnen, dann müssen abwechselnd betonte und unbetonte Siben folgen, bis zur vierten betonten Silbe. Also Verse wie "Ich weiß nicht, was ein Jambus ist". Das Gedicht aus deiner Aufgabe könnte z. B. so anfangen:

Es regnet heute, plitscheplatsch,
der ganze Garten ist nur Matsch.
Ich wollte heut zum Schwimmen gehn
und wollte nicht im Regen stehn.

In diesem Rhythmus fährst zu fort
und reihest munter Wort an Wort.
Wenn du das tust, dann siehst du ein:
Ich schaff die Lösung ganz allein!

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Die Person spricht auf eine Weise, die nur von ihr oder von einer bestimmten Gruppe, der die Person angehört, verwendet wird und eventuell auch nur von der Person oder der Gruppe verstanden wird. Die Person benutzt also z. B. bestimmte Wörter oder Redewendungen, die von den meisten anderen Sprechern der Sprache nicht oder in einer anderen Bedeutung verwendet werden. Man spricht auch von Szenesprache (Jargon, Soziolekt, Gruppensprache): http://www.sprachnudel.de/kategorie/szenesprache

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Länger als Reliefpfeiler ist Retsinakanister. Und wenn man Komposita aus mehr als zwei Wörtern betrachtet, können Wortpalindrome auch fast beliebig lang (allerdings auch beliebig unsinnig) werden, z. B.

  • Dienstmannamtsneid
  • Lagertonnennotregal
  • Regelbasisableger
  • Seegardedragees

Satzpalindrome können sowieso beliebig lang werden:

Geist ziert Leben, Mut hegt Siege, Beileid trägt belegbare Reue, Neid dient nie, nun eint Neid die Neuerer, abgelebt gärt die Liebe, Geist geht, umnebelt reizt Sieg.

Quelle: http://de.wikipedia.org/wiki/Liste_deutscher_Palindrome

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Der Gattungsbegriff ordnet literarische Werke in Gruppen und kann auf verschiedenen Ebenen verwendet werden (vgl. http://de.wikipedia.org/wiki/Gattung_%28Literatur%29). Die Unterscheidung der literarischen Gattungen Epik, Lyrik und Dramatik schließt nicht aus, dass man auch innerhalb der Lyrik Gattungen (lyrische Gattungen, Gedichtgattungen) unterscheidet. Diese Gattungen können sich zum einen auf formale Gesichtspunkte beziehen (wie Sonett und Limerick), zum anderen auf inhatliche Gesichtspunkte. Gedichtgattungen, die sich auf inhaltliche Gesichtspunkte beziehen, sind die folgenden:

  • Alltagslyrik
  • Arbeiterdichtung
  • Bildgedichte
  • Erzählgedichte
  • Experimentelle Lyrik
  • Gebrauchslyrik
  • Gedankenlyrik
  • Gedichte über das Gedicht
  • Kinderlyrik
  • Konkrete Poesie
  • Liebeslyrik
  • Mundartlyrik
  • Naturlyrik
  • Oekolyrik
  • Politische Lyrik
  • Religiöse Lyrik

Quellenangabe folgt.

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