Meinung Sword Art Online (Anime)

9 Antworten

ich finde SAO ist ein Anime den man unbedingt mal gesehen haben sollte. Mal davon abgesehen muss ich sagen das ich die erste Hälfte der ersten Staffel am besten gefunden habe, da ich finde dass das Gefühl um Leben und Tod gut rüber gebracht wurde.

Sword Art Online ist in der Tat ein Anime, den man auf jeden Fall mal gesehen haben sollte, allerdings nicht, weil er gut ist. 

Einführung:

Sword Art Online ist so ziemlich das beste Beispiel dafür, dass der Inhalt eines Animes zweitrangig ist, solange er mit der richtigen Premise für Zuschauer wirbt. In diesem Fall wurde die ganz fiese Methode gewählt, einen Anime über ein Videospiel zu machen, da sich die meisten in der Zielgruppe befindlichen Zuschauer vermutlich gut damit identifizieren können ... - hat offenbar prima geklappt. 

"Ein Anime über MMORPGs":

Was interessant an diesem Aspekt ist, wäre, dass es in Sword Art Online erstaunlich wenig um die eigentlichen Videospiele geht - zumindest weniger, als man anfangs vermuten würde. Nehmen wir primär mal Staffel 1 als Beispiel, da die zweite Staffel noch viel mehr daneben war, als ihr Vorgänger. In den ersten 12 Folgen, in denen sich die Handlung im namensgebenden Spiel Sword Art Online abspielt, erfährt man erstaunlich wenig über das eigentliche Spiel. Es ist kaum World Building vorhanden, und abgesehen davon, dass bestimmte MMORPG-bezogene Schlagwörter fallen und alles aussehen soll, wie ein Spiel, fühlt es sich schlicht und ergreifend nicht wie ein richtiges MMORPG an - schon gar nicht wie eines, das man tatsächlich spielen wollen würde. Die nächsten 12 Folgen finden dann in Alfheim Online statt, was noch vieeel schlimmer ist, weil sich dieser gesamte Story-Ausschnitt ausschließlich darauf fokussiert, Asuna zu retten, weshalb man abgesehen von dafür relevanten Aspekten kaum etwas anderes vom Spiel zu sehen bekommt.

Generelles zum Aufbau der Staffeln:

Sword Art Online ist IMMER gleich aufgebaut: Die erste Hälfte der Staffel befasst sich mit dem interessanten Teil der Story. In Staffel 1 wären das die Geschehnisse im Spiel Sword Art Online und in Staffel 2 wären es die im Spiel Gun Gale Online; im Prinzip das, was auch jeder sehen wollte. Danach kommen allerdings jedes Mal noch weitere 12 irrelevante Folgen, einfach um der 12 Folgen Willen. Ab dem Zeitpunkt, wo sich die Handlung wieder in Alfheim Online abspielt, kann man davon ausgehen, dass Einschlafpotential herrscht. Warum? Weil nicht viel relevantes passiert, und selbst wenn, dann gibt es so viel anderen Mist, der es überspielt, dass sich trotzdem nicht lohnt, diesen Teil des Animes zu schauen. 

Ich weiß nicht, warum dieser Anime zwangsweise versucht, Staffeln mit jeweils 24 Folgen herauszubringen, obwohl vermutlich bereits 12 Folgen pro Staffel zu viel wären. Sword Art Online liefert einfach nicht genug Inhalt. Allein die ersten 12 Folgen bestehen bereits zur Hälfte aus Filler-Folgen / Side-Plots, die vollkommen irrelevant für die eigentliche Handlung sind und höchstens dazu dienen, Kiritos Harem um ein weiteres eindimensionales Mädchen zu erweitern, das weder Persönlichkeit, noch irgendwelche Relevanz im Anime hat. Rechnet man dieses Schema auf alle Teile des Animes durch, dann kommt man zu dem Schluss, dass Staffel 1 großzügig auf knapp 12 Folgen kommen könnte und Staffel 2 im Prinzip nach Gun Gale Online sowieso vorbei ist, also ebenfalls auf 12 Folgen kommt. Der Rest sind unnötige, leere Folgen, die lieblos in die Staffel gepumpt wurden, damit der Anime nicht so kurz aussieht - oder was auch immer... Besonders in Staffel 2 bin ich im Alfheim-Arc ungelogen mehrmals kurz vorm Einschlafen gewesen, obwohl ich vorher eigentlich hellwach war. 

Die Story:

Die Idee von Sword Art Online ist in der Tat interessant - macht aber nicht viel daraus. "Leute, die in einem Spiel gefangen sind und im Real-Life sterben, wenn sie im Spiel sterben", klingt zwar cool und ist auch das, womit der Anime wirbt, allerdings bezieht sich dies lediglich auf den ersten Arc, der bei Folge 12 endet. Die restlichen 36 Folgen verlieren daher von vorneherein ihre Daseinsberechtigung, da die Bedrohung, die diesen Anime interessant gemacht hat, gar nicht mehr existiert. 

Generell ist die Story sowohl sehr einfach, als auch klischeehaft und kindisch. Es gibt dauernd irgendwelche unwichtigen Nebencharaktere, die aus irgendwelchen hirnrissigen Gründen sterben, für die der Zuschauer Trauer empfinden soll, obwohl man sie erst seit maximal einigen Minuten kennt - wenn überhaupt ... Die gefühlte Hälfte des Animes besteht daraus, wie der makellose Frauenheld Kirito (obwohl er offensichtlich mit Asuna geshipt wurde) dauernd irgendwelche anderen Mädchen angelt, die voll auf ihn abfahren, weil er so "cool" ist. Nur zu schade, dass diese Mädchen abgesehen davon wirklich absolut GAR NICHTS für den Anime beitragen und genauso gut hätten weggelassen werden können. Auch generell gibt es abgesehen von Kirito und Asuna, den Antagonisten und evtl. Sinon in Staffel 2 KEINEN einzigen Charakter, der irgendwie wichtig und nicht austauschbar ist.

Wie bereits erwähnt beschäftigt sich die Story zur meisten Zeit nicht mal mit den wesentlichen Sachen, sondern macht einfach irgendetwas anderes. Dementsprechend sieht man auch nur kaum etwas vom Spiel: Keine Lore, kaum etwas von allen Gebieten und ihren Einwohnern - holy fck, man sieht nicht mal die Hälfte aller Bossgegner!! Sword Art Online hängt sich lieber an Sachen auf, die keiner sehen wollte, statt sich einfach mal mit dem Spiel zu befassen - und das, obwohl sie mehr als genug Zeit in ihren 24 Folgen pro Staffel gehabt hätten. 

Dann kommt noch die komplett fremdschämende und klischeehafte Beziehung zwischen Asuna und Kirito, die in kürzester Zeit zusammen kommen und direkt miteinander heiraten wollen - dann auch noch ein Kind finden und damit einen auf "erwachsen" machen, indem sie Vater-Mutter-Kind spielen. 

Es sind alles Dinge, mit denen jüngere Zuschauer leicht gelockt werden können: Ein Vollblut-Gamer kommt in das coolste VR-Spiel aller Zeiten, macht einen auf coolen Alleingänger und Emo, weil das eben COOL rüberkommt, ist extrem gut in allem, bekommt einen Harem von tausenden Mädchen, schafft alles was er sich vornimmt und bekommt am Ende ein schönes Happy End, ohne sich überhaupt groß anstrengen zu müssen, weil das meiste komplett von alleine kommt. 

Die Charaktere:

Wie man vorher schon an einigen Stellen herauslesen konnte, sind die Charaktere in SAO eine noch viel größere Katastrophe, als die Story. 

Kirito ist ein cool aussehender Emo, der, obwohl er der heftigste Zocker ist und den ganzen Tag Videospiele suchtet, extrem gut bei den Girls ankommt. Er hat ein 0815 Aussehen, nahezu keine Persönlichkeit und kann wie bereits gesagt mit dem Wort "cool" zusammengefasst werden. Mit ihm sollen sich alle 12-Jährigen Zuschauer identifizieren können, wenn sie den Anime schauen. Er schafft alles, was er will, bekommt dauernd Extrawürste vom Spiel und ist unnatürlich stark in sämtlichen Spielen, die er jemals spielt. Nein, die Erklärung, dass er Betatester war, oder seit kleinauf Videospiele spielt, reicht bei Weitem nicht aus, um es plausibel zu machen, dass er in Sword Art Online und Alfheim Online so stark ist, dass er DIE REGELN DES SPIELS BRECHEN KANN, von anderen Spielern nicht einmal einen Kratzer abbekommt und generell der einzige ist, der NIE Probleme mit irgendwas hat. Außerdem will mir keiner erzählen, dass er als Fantasy-MMORPG-Spieler von jetzt auf nachher in einem Shooter wie Gun Gale Online IN SEINER ERSTEN RUNDE, DIE ER JEMALS SPIELT, bereits schnellere Reflexe hat, als das Spiel eigentlich zulässt und zusätzlich noch ein Turnier gewinnen kann, an dem jahrelange Pro-Gamer teilnehmen.

Asuna ist ein Plot-Device, wie es im Bilderbuch steht. Abgesehen von dem kleinen unnötigen Story-Arc, den sie in Staffel 2 bekommt, hat sie im gesamten Rest von Staffel 2 0 Relevanz und taucht auch eher selten auf, obwohl sie ja angeblich so WICHTIG ist ... In Staffel 1 ist sie zwar wichtig, aber einfach nur, um die Story voranzutreiben. Sie ist eben da, um gut auszusehen und mit dem "coolen" Protagonisten Händchen zu halten. Abgesehen davon macht sie nicht viel. Sie sorgt für Drama, weil sie im Finale des ersten Arcs kurz stirbt, aber es auf "mysteriöse" Art und Weise trotzdem irgendwie überlebt und der gesamte erste Alfheim-Arc besteht lediglich daraus, dass Kirito die gefangene Asuna retten muss, während sie mehrfach begrabscht und per Definition "vergewaltigt" wird. Sowas gefällt den SAO-Fans also ... wow ... Respekt.

Sinon der letzte halbwegs erwähnenswerte Charakter ist Sinon. Sie wurde lediglich eingeführt, weil nur Kirito für Staffel 2 eben etwas langweilig gewesen wäre und man ja gesehen hat, dass die Kreativität von Reki Kawahara bereits nach den ersten 12 Folgen der jeweiligen Staffeln in die Hose geht. Man hat versucht, Sinon eine "tragische" und "erwachsene" Vergangenheit zu geben, was allerdings im Endeffekt ziemlich lächerlich und oberflächlich herübergebracht wurde. Ansonsten ist sie eben da ... um uns durch die ersten 12 Folgen der zweiten Staffel zu leiten und ebenfalls mit Kirito geshipt zu werden. Jetzt mal ganz im ernst. Man hätte in Staffel 2 echt meinen können, dass Kirito nicht mehr mit Asuna zusammen ist, sondern jetzt eher Augen für Sinon hat - aber WEIL ES DER ANIME NICHT GESAGT HAT, IST ER NATÜRLICH NOCH MIT ASUNA ZUSAMMEN, die hinten in der Zuschauerlounge hockt, während es ihr offenbar vollkommen egal ist, dass Kirito Sinon etwas mehr anpackt, als er es eigentlich sollte, wenn er bereits in einer Beziehung ist. 

Die jeweiligen Antagonisten sind ausnahmslos komplett bescheuert, können nichts und labern nur Mist. Sie sind einfach nur da, damit Kirito eine Herausforderung hat, die er dann am ende sowieso wieder problemlos meistert.

Alle anderen Charaktere sind vollkommen austauschbar, unnötig, haben keine Persönlichkeit und tauchen auch kaum aus einem anderen Grund im Anime auf, als eben da zu sein, ihren Zweck zu erfüllen und dabei schön auszusehen. Es sind keine Menschen - es sind auch keine Charaktere - es sind einfach Statisten, die im Bild stehen sollen, damit der Anime nicht so leer aussieht. 

Fanservice:

Wie jeder andere schlechte Anime auch, hat Sword Art Online zunehmend viel Fanservice. Der erste Alfheim-Arc bestand aus vielen Brüsten und einem Tentakel-Porno. Außerdem wurde Asuna im Finale unnötigerweise begrabscht ... ich denke dazu muss ich nicht mehr viel sagen ...

Zweite Staffel genauso: Im ERSTEN SHOT den man in der ERSTEN FOLGE sieht, ist das ERSTE, WAS MAN VON EINEM CHARAKTER SIEHT ein Slideshot von Sinons Hintern. Wenn das nicht vollkommen lächerlich ist, dann weiß ich auch nicht mehr. 

Fazit:

Kurz gesagt ist der Anime ein Witz. SAO hat keinen einzigen Charakter, der auch nur ansatzweise etwas taugt, besteht zur Hälfte - und damit meine ich wirklich zur HÄLFTE aus unnötigen Folgen, die man auch weglassen könnte und hat eine absolut klischeehafte Story, die ausschließlich anfangs interessant war, weil in der Beschreibung stand, dass "Leute in einem Videospiel gefangen sind und STERBEN!!". Alles, was für diesen Anime spricht, sind die Animationen und der Soundtrack. Für jeden anderen Aspekt gibt es hunderte Animes, die ihren Job besser machen. 

TimE008  07.12.2016, 02:17

Zimlich harte worte die ich nicht ganz zu 100% teile aber mit dem meisten hast du leider recht ich denke es fällt unter die Kategorie guter ansatz katastrophale umsetzung

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WIe der Vorredner find ich auch. Der Anime ist SUPER aber mit der zeit werden die Epischen momente immer weniger und Kirito wird immer "Schwächer"

Bis Folge 14-15 Grandios aber danach verliert es irgendwie den Faden und danach ist es nur noch Inzest und Harem

Es kann ja nicht jeder sagen dass SAO ach so toll sei. Darum hier meine kurze Meinung: 

SAO ist ein echt unterhaltsamer Anime mit tollem Soundtrack und ganz netter Animation, und genau hier hören die positiven Aspekte für mich auch schon auf. Egal wie unterhaltsam dieser Anime auch sein mag, ich kann nicht über die Gesamten Plotholes und Logikfehler hinwegsehen. Der Plot ist oftmals so 0815, dass ich dachte das Kinder für den Skript verantwortlich sein müssen, es ist einfallslos und in Schwarz und Weiß unterteteilt. Desweiteren ist weder ein roter Faden noch Foreshadowing zu erkennen. Über die Story könnte man ja hinwegsehen, wenn wenigstens die Charaktere was zu bieten hätten... Doch dem ist leider nicht so. Kirito ist das Aushängeschild für 0815 Shounen Protagonisten, sein Charakter beinhaltet absolut keine Tiefe, im Gegenteil er ist ein verdammt schlecht geschriebener Charakter mit keiner nennenswerten Charaktereigenschaft. Bei den restlichen Charakteren sieht es nicht anders aus. Nun ja, dieser Anime erfeut sich einer großen Beliebtheit, dem entsprechend werden viele meine Meinung wohl nicht akzeptieren können, aber so sehe ich das nun mal und dabei habe ich noch sehr viele weitere Kritikpunkte.