Herausgabe von Passwörtern?
Ich beziehe zur Zeit Krankengeld. Meine Chefin bat mich ihr die Passwörter mitzuteilen. Ich hatte angedeutet, dass ich wahrscheinlich kündigen werde. Muss ich ihr die Zugangsdaten mitteilen, oder kann ich mich auf den Datenschutz berufen? Es könnten ja z. B. Mails in meinem Namen verfasst werden.
5 Antworten
Meine Chefin bat mich ihr die Passwörter mitzuteilen
Das wäre in jeder gut geführten Firma ein Kündigungsgrund.
Also: Nicht tun.
Muss ich ihr die Zugangsdaten mitteilen, oder kann ich mich auf den Datenschutz berufen?
Ist es wirklich die Chefin der Firma oder nur eine Vorgesetzte?
Noch mal: Persönliche(!) Zugangsdaten dürften nicht an dritte weiter gegeben werden. Ich wette Du hast sogar ein entsprechendes Dokument unterzeichnet. In dem Fall könnte man Dir sogar richtig ans Leder gehen, wenn Du diese Daten raus gibst.
Zumal Administratoren im Zweifel ihren eigenen Zugang haben und Deine Zugangsdaten gar nicht benötigen. 🤷♂️
Bei uns konnte man in solchen Fällen entweder freiwillig die Passwörter rausrücken oder firmenrelevante Daten zur Verfügung stellen. Ohne Einwilligung des Account Inhabers durften Accounts nur mit besonderer Genehmigung der Sicherheitsbeauftragten und des Betriebsrats geöffnet werden.
Mehr oder weniger ist das davon abhängig, ob ihr auch private Mails versenden durftet. Sobald da private Dinge enthalten sind unterliegt der Mail Account dem Datenschutz.
Mails in deinem Namen senden könnte der Mailadministrator vermutlich sowieso, wenn er nicht total behämmert ist.
Übrigens war es ein Fehler, eine Kündigung vorab anzukündigen. Sowas macht man nicht.
Wenn es sich um Passwörter für irgendwelche Server oder Geräte der Firma ginge ok.
Aber Passwort vom Arbeits-Rechner geht eigentlich nicht.
Kommt Natürlich drauf an, ob es auf dem Rechner wichtige Daten der Firma gibt, du z.b. Entwicklungsdaten auf dem Rechner hast, weiß ich nicht ganz ob du dich auf den Datenschutz zurückziehen kannst.
Vor allem wenn der Rechner nicht zum Privatgebrauch freigegeben wurde
Räum den PC auf, schaff alle persönlichen Daten runter, generiere neue Passwörter und gib die dann raus.
Ob sie das fordern darf, wäre mMn. eine Frage für den Anwalt.
Vielleicht darf sie das, aber nicht einfach so, sondern nur unter bestimmten Voraussetzungen (z.B. explizit jede private Nutzung untersagt), aber der Anwalt weiß das sicher besser.
Oder Du machst es wie im ersten Satz beschrieben - deswegen streiten lohnt nicht.
Zugangsdaten zu personenbezogenen Accounts sollten grundsätzlich nicht herausgegeben werden. Zugangsdaten zu Unternehmens- oder Rollenaccounts sollten normalerweise ohnehin zentral dokumentiert und den zuständigen Vorgesetzten zugänglich sein.
Bei zentral verwalteten Diensten kann der Admin ohnehin alle Passwörter zurücksetzen oder sich anderweitig Zugriff verschaffen. Ich könnte bei uns theoretisch auch in jedem beliebigen Namen E-Mails versenden und sämtliche E-Mails lesen. Tue ich natürlich nicht, darf ich nicht ohne weiteres. Aber technisch möglich wäre es.
Im Normalfall kann man sich bei IT-lern nicht nur auf die Einhaltung der Vorschriften, sondern auch auf die Berufsehre verlassen.
Es ist ein kleiner Betrieb. Sie ist eigentlich meine Vorgesetzte und für Personal zuständig.
Datenschutz Dokument hatte ich auch unterschrieben