Heizkörper: Garantie vom Baumarkt?
Ich muss 8 neue Heizkörper einbauen lassen. Laut Fachbetrieb, der die Montage übernehmen soll, kostet ein Heizkörper á 400€ (Markenprodukt). Dies sei der Materialpreis, dazu kommt noch der Montagepreis.
Beim Baumarkt nebenan kosten ähnliche Heizkörper mit selber Leistung á 200€. Das sind teils Markenprodukte, teils Eigenmarken des Baumarkts. Dort steht, dass diese 10 Jahre Herstellergarantie haben.
Der Fachbetrieb weigert sich nun, diese Baumarkt Heizkörper einzubauen. Darauf gäben sie keine Garantie - aber ist das nicht irrelevant, weil der Baumarkt die Garantie auf die Produkte gibt? Und der Betrieb doch nur auf die korrekte Montage?
4 Antworten
Hallo Lolopeh,
Die meisten Handwerker werden dir nicht deine Heizkörper montieren, zumindest keine Firmen.
Das ist auch bei anderen Dingen so und hat auch einen triftigen Grund.
Wenn etwas defekt oder nicht in Ordnung ist, bzw. wenn bei der Montage etwas kaputt geht, gibt es immer wieder unnötige Diskussionen wer dafür verantwortlich ist.
Habe ich selbst schon mehrere Male erlebt und wenn man diese Erfahrung schon gemacht hat wird das aus vorgenannten Gründen eben abgelehnt.
Der Handwerker ist mit Sicherheit auch nicht auf deinen Auftrag angewiesen.
Wäre interessant gewesen zu wissen welche Heizkörper die Firma bei dir einbauen wollte.
Es gibt zb. Kermi Therm X2 Heizkörper, die bis zu 11% an Energiekosten einsparen durch ihre Technik, was ja auch nicht zu vernachlässigen ist bei den Energiepreisen.
Das funktioniert indem bei diesen Heizkörpern das heisse Vorlaufwasser nur an der vorderen Platte transportiert wird und das kühlere Rücklaufwasser an der hintersten Platte wieder zurück geleitet wird.
Gruß Markus
Hallo Lolopeh,
der Handwerker verdient auch am Material, das er dir verkauft. Wenn du das Material stellst, dann wird er seinen Stundenlohn erhöhen, damit es sich für ihn wieder rechnet.
Dazu arbeitet jeder Handwerker gerne mit den Materialien, die er gewöhnt ist und bei seinem Händler kommt er in immer bessere Rabattstufen, je höher sein Umsatz dort ist.
Das Garantieargument zieht nicht, das ist vorgeschoben. Die Baumarktheizkörper würden schon gehen.
Viel Erfolg!
Karliemeinname
....es geht um Heizkörper ;-)
Ich würde mich auch nicht darauf einlassen Kundenware zu verbauen. Aber bei Heizkörpern würde das problemlos gehen. Dafür ist ja dann der Stundenlohn höher ;-)
...auch bei Heizkörpern gibt es gravierende Qualitätsunterschiede! Den Ärger, den das u.U. verursacht, wiegt kein höherer Stundenlohn auf.
Wenn ich einen Rotheigner von Hornbach nehme, klappt das. Klar es ist kein Kermi oder Buderus, aber dafür kostet er auch nur die Hälfte und warm wird er auch.
Außerdem kann man Kermi oder Buderus-HKs auch im internet bestellen und zum Leidwesen der Handwerker sieht dann auch der Endkunde, was diese HK´s wirklich kosten. Tja, die guten alten internetlosen Zeiten sind längst vorbei ;-)
Aber wie gesagt, ich würde es auch nicht machen.
...warum die Preise höher sind, wurde ja ausführlich beschrieben! Gut, dass das nicht für jeden, der günstige Baumarkt oder Internetpreise sieht nachvollziehbar ist, ist auch klar. Habe übrigens gerade das Problem mit Baumarkt-Heizkörpern gehabt....zum Glück privat installiert und tatsächlich aufgrund eines Produktionsfehlers nicht einsatzbereit...dass der Fehler nicht beim Installateur lag, hat er mir nur geglaubt, weil ich seit vielen Jahren seinen Heizkessel betreue...und dadurch ein gewisses Vertrauen besteht.
Erstmal hat der Fachbetrieb eine Mischkalkulation, Lohn und laufende Kosten werden u.a. auch von dem verkauften Material bezahlt.
Zusätzlich ist der Fachbetrieb gesetzlich gezwungen auch auf Fremdmaterial die gesetzliche Gewährleistung zu übernehmen, davon kann man sich nicht befreien.
Garantie ist eine freiwillige Leistung von Dienstleistern oder Hersteller das hat nichts mit der Gewährleistung zu tun.
Ich halt es für absolut legitim diese nicht einzubauen.
Der Fachbetrieb weigert sich nun, diese Baumarkt Heizkörper einzubauen
...völlig korrekt! Zum einen sind die Preise des Installateurs auch daraufhin ausgerichtet, durch das Material einen Teil der Arbeitskostenkosten mitzutragen...zum anderen wird er der erste Ansprechpartner sein, wenn es Probleme mit der (B-) Ware des Baumarktes gibt. Wozu sich (für weniger Gewinn) über Kunden ärgern und möglicherweise noch irgendwelche juristischen, gewährleistungsrechtlichen Auseinandersetzungen riskieren, an denen man keinerlei Schuld trägt? Es sind nicht die Installateure, die "abzocken", es sind die Kunden, die der "Geiz-ist-geil"-Mentalität verfallen sind und alles umsonst haben wollen!
Da scheint jemand sehr dünnhäutig zu sein. Dass gute Arbeit und funktionierende Systeme "umsonst" angeboten werden sollen, ist völliger Unsinn. Davon steht auch nirgends was. Dass eine Frage, die auf Kostenkalkukationen von Fachbetrieben zurückzuführen ist, direkt als potenzieller Angriff auf alle Installateure projeziert wird, ist traurig.
...nein! der erste Vorwurf lautet i.d.R. immer "Montagefehler"....das minderwertiges Material verbaut wurde, wird nicht in Erwägung gezogen. Bezieht der Installateur tatsächlich minderwertiges Material von seinem Lieferanten, kann er reklamieren und muss sich keine Sorgen bezüglich zusätzlicher Monteursstunden machen. Bei Baumarktware wird der Baumarkt vielleicht die Materialkosten ersetzen...aber nicht die Monteursstunden....genau hier beginnt der Konflikt mit dem Kunden, der dafür keinesfalls zahlen möchte. Angefangen mit "Sie hätten das vorher erkennen können, dass die Ware schadhaft ist!" bis "Sie haben das kaputt gemacht!" ist alles dabei. Braucht man nicht....dann lieber auf den Auftrag verzichten.