Heizen vor 100 Jahren

3 Antworten

also, für die Kohlekeller gab es regelmäßig Schütten.

das heißt, die Kohle konnte von der Straße aus direkt in den Keller hineingeschüttet werden. normalerweise musste dann aber von der anderen seite jemand die Kohle etwas verteilen, damit der Kohlekeller auch vollgeschüttet werden konnte.

man versuchte eigentlich so zu heizen (wie man das ja heute auch tut), dass das Haus nie ausfriert, also Frostschutz drin ist. Bei Mehrfamilienhäusern hat jeder seine Wohnung selbst heizen müssen, und wenn z.B. beide Elternteile arbeiten mussten, und das Schulkind heizen musste, wenn es nach hause kam, hat es eben schon mehr als eine Stunde gedauert.

Auch das Einfamilienhaus, in das ich 89 mit meinen Eltern zog, hatte eine Kohlezentralheizung. Das hat mich nach der Schule immer 1,5h gekostet, bis es warm war.

also wie du siehst, Kohleheizsysteme gibt es sogar heute noch.

Hallo zusammen! Ja an solchen Fragen sieht man das man langsam alt wird!!! Also, ich bin noch keine 100 Jahre alt, ich kann mich aber noch gut an die Zeit erinnern wie das war wenn einmal im Jahr die Kohlenfuhre vor der Tür auf dem Gehweg lag. Wenn ich aus der Schule kam lag ein riesiger Haufen Bricketts vor der Tür ( 100 Zentner= 500 kg) . Dann hieß es umziehen und im Keller das Kohlenabteil vorbereiten( ein mit Brettern abgeteilte Ecke des Kellers), das Kellerfenster ausbauen und die Kohlengabel hohlen. Kohlegabel deshalb weil die Briketts von schlechter Qualität waren und der ganze Haufen zu 20% aus Kohlenstaub bestand. Den wollte keiner mit in den Keller schaufeln. So nach zwei/drei Stunden war es dann geschafft, nun noch Kohlendreck in die Mülltonne schaufeln, Gehweg fegen und Fenster einsetzen. Dann war Badewanne angesagt, denn der feine Kohlenstaub kroch in jede Ritze, Ohren,Nase,Augen bis in die Unterhose, alles Kohlrabenschwarz!!!! Geheitzt haben die Briketts ganz gut, in einer halben Stunde war die Wohnung warm. Ma mußte natürlich etwas organisiert sein. Das hieß, morgens früher aufstehen Asche raus bringen und Feuer machen. Vorm weggehen noch mal Kohlen auflegen und Luftklappe schließen. Wenn man von de Arbeit heim kam, das gleiche Spiel wieder. Kohlen aus dem Keller hohlen war immer die Aufgabe der größeren Geschwister. Ja ja so war das damals!!!!!!!!!

Hallo,

meines Wissens gibt es zwei Arten von Kohle die in Haushalten früher (teilweise auch noch heute) bevorratet wurden.

1) Eierkohlen 2) Briketts

Die Eierkohlen wurden in Säcken geliefert (auf dem Rücken einzeln in den Keller) Die Briketts wurden zusammengebunden geliefert (auch manuell)

Dann gibt es noch Keller, die ein Fenster direkt über dem Kohlendepot besitzen. D.h. Fenster auf und alles durch das Kellerfenster ins Kohledepot.

Ich bin selber in einem Haus aufgewachsen, in dem man noch im Bad Feuer machen musste um heisses Wasser zum Baden zu bekommen. Man hat ca. 1 Stunde vorher im Heizboiler das Wasser mittels Feuerofen erhitzt um dann baden zu können. Dann war auch das kleine Bad kuschlig warm.

Also im Gegensatz zu heute echt umständlich und wenig kompfortabel. Aber früher hatte man zu allem auch deutlich mehr Zeit.......

Imker2306  10.02.2012, 10:41

Genau, und Freitag war "Badetag"!! Eine Wanne für Vier Personen und ich war immer der Letzte! :-( xDxD

0
fraggle16  10.02.2012, 10:49
@Imker2306

wen es interessiert, wie solche Badeöfen aussahen - in der Verfilmung von "der Vorleser" ist einer zu sehen.

aber ich muss ehrlich sagen.... wer in der Zeit, in der der Film spielt als alleinstehende Straßenbahnschaffnerin das Geld hatte, eine Wohnung mit Innenbad (und nicht Etagenklo) und dann noch mit Badewanne zu haben, hatte schlicht zuviel Geld oder einfach nur Glück :-)

0