Haus geerbt - Leitungen von Nachbar auf unserem Grundstück?
Guten Morgen,
ich habe das Haus meines Großvaters geerbt. Dieser hat einen Nachbar, der seine elektrischen Leitungen an seiner Mauer, aber auf unserer Grundstücksseite befestigt hat. Die Leitungen sind also auf unserem Grundstück.
Mein Opa kam mit dem Nachbar gut klar und hatte das ihm damals erlaubt, schriftlich festgehalten ist nix. Wie sieht das rechtlich aus? Kann ich von ihm verlangen, die Leitungen zu entfernen? Es handelt sich um 4 fette hässliche Kabelröhren, die entlang der Mauer laufen und die Elektrik seiners Tors enthalten.
Dieser Nachbar ist in unserer Straße verhasst und pöbelt wo er kann. Ich bin also nicht unbedingt an einer "friedlichen" Lösung interessiert.
Dankeschön.
aber auf unserer Grundstücksseite
Wie exakt ist die Mauer auf / an der Grenze und befinden sich die Kabel senkrecht gesehen über Eurem Grundstück?
DIe Leitungen ragen etwa 5cm von der Mauer heraus und sind damit senkrecht über unserem Grundstück.
12 Antworten
Auch wenn der Nachbar schwierig ist hat es der Vorbesitzer des Hauses trotzdem geschafft, mit ihm Auszukommen. Und wenn der auch mit allen Anderen Krach hat, so solltest Du trotzdem versuchen, auch nach Möglichkeit mit ihm auszukommen. Wenn es nicht gar zu extrem wird ist der Nachbar eigentlich wichtiger als die Imobilie selbst denn das schönste Haus nützt nichts, wenn es Dir der Nachbar dauerhaft verhagelt. Nur mal so vorab.
Bevor Du hier irgendwelche Unregelmäßigkeiten provozierst würde ich erst einmal genau klären, auf welcher Seite genau die Mauer steht. Danach stellt sich erst die Frage nach den Rohren. Und mit "rein rechtlich" würde ich solche Dinge, speziell bei so leicht reizbaren Personen, nur wegen sowas erst gar nicht angehen. Sollte die Mauer auf Deiner Seite sein und die Leitungen nicht stören, dann lass sie doch einfach gut sein. Sollten sie Dich stören und sie befinden sich auf DEINER Mauer auf DEINEM Grundstück, dann gibt es da sehr viele Möglichkeiten, was davor zu setzen, was auch ggf. eine blanke hässliche Mauer sehr viel ansehnlicher macht. Damit hättest Du auf Deiner Seite, wo Du das darfst, gleich zwei Fliegen mit einer Klappe geschlagen... ohne hier einen Streit vom Zaun zu brechen.
Gäbe es Gründe, dass die Leitungen weg müssten, weil Du genau dort was machen willst und die Dinger sind im Weg, dann kannst Du eine Umverlegung auch zusammen mit dem Nachbarn besprechen und dies dann gemeinsam tun.
Wie wir unsere Dachseite der Doppelhaushälfte gemacht haben, hätte die Kante der Aufdopplung nachbarseitig auch er zahlen müssen. Nachdem wir aber ein sehr gutes Verhältnis haben und wir das auch behalten wollen, lief das alles über uns. Es waren zwar zweitausend EUR aber das ist es mir allemal wert dass ich mich noch gerne außerhalb des Hauses auf dem Grundstück bewegen kann ohne vorher zu schauen, ob im Nachbargrundstück schon jemand draußen ist... und mir böse Blicke zuwirft.
DIe Leitungen ragen etwa 5cm von der Mauer heraus und sind damit senkrecht über unserem Grundstück.
Wie ein anderer Nutzer schrieb:
Bist Du Dir absolut sicher, dass die Mauer exakt auf der Grundstücksgrenze steht?
Würde die Mauer nur 5cm hinter der Grenze stehen, dann wären 5cm dicke Kabelkanäle noch auf seinem Grundstück.
Das müsstest Du also nachweisen. Und dazu braucht man die Grenzsteine, einen Auszug des Bebauungsplans und eine Vermessung eines anerkannten Betriebes.
Vorher wäre alles Spekulation.
Nur mal so zur Info:
Die Kosten einer Vermessung liegen in der Regel zwischen einigen hundert und ca. 3.000 Euro. Die Gebühren einer Grundstücksvermessung richten sich nach der Vermessungsgebührenordnung (VermGebO) der Bundesländer.
▷ Baugrundstück vermessen - Ablauf und Kosten im Überblick (musterhaus.net)
Dazu kommt dann auch noch der Stress mit dem Notar. Das muss dann auch im Grundstück festgehalten werden.
Richtig lustig wird es übrigens, wenn bei der Vermessung große Abweichungen festgestellt werden. Dann ist das Grundstück auf einen Schlag 30-50m² kleiner.
Oder es stellt sich heraus, dass die Mauer dem Fragesteller ist und der Nachbar verlangt eine Sanierung.
alle verträge gehen mit der Erbschaft über, die tatsache das es seit ewig schon so da ist belegt die Zustimmung... mehr noch, sie würde auch eine konkludente Zustimmung belegen. Auf der anderen Seite kann in meinen Augen diese Zustimmung auch zurückgenommen werden für die Zukunft.... denn es wurde vermutlich nie vereinbart dass das für die nächsten 100 Jahre so ok ist.
Ich würde ihn bitten es zu entfernen... dann schriftliche Frist zum entfernen stellen und danach entfernen lassen. Der Nachbarschaftskrieg ist vorprogrammiert, aber wenn es so ist wie du es schreibst ist es eh so
Bist du dir wirklich sicher, dass die Leitungen über deinem Grund verlaufen? Wenn sie sich an seiner Mauer befinden, dann müsstest du dir bei der Grenze ja auf 5cm genau sicher sein. Im Streitfall wirst du hier eine Vermessung veranlassen müssen um nachzuweisen, dass du Recht hast.
Dann gab es diese Erlaubnis. Sie wirkt für dich fort. Offensichtlich war die Erlaubnis auf Dauer angelegt, da etwas verbaut wurde. Nimmst du diese jetzt zurück, so ist davon auszugehen, dass du dich zumindest an den Umbaukosten beteiligen musst.
Aber klar, du hast durchaus Chancen einen Rechtsstreit zu gewinnen. Musst dafür aber wohl erstmal ein paar tausend Euro in die Hand nehmen.
Kann ich von ihm verlangen, die Leitungen zu entfernen?
Ob du das kannst? Ich gehe davon aus, dass du in der Lage bist, dich zu artikulieren.
Ob es etwas bringt? Nein. Da geht es um Gewohnheitsrecht und jahrelange Duldung. Einen schriftlichen Vertrag braucht es dafür nicht, die Duldung ist offensichtlich.
4 fette hässliche Kabelröhren, die entlang der Mauer laufen und die Elektrik seiners Tors enthalten.
Jetzt übertreib mal nicht. Ein elektrisches Tor braucht eine Versorgungs- und eine Steuerleitung.
Abgesehen davon hätte ich Ideen, das Tor stillzulegen, bis der Nachbar das Kabel verlegt.
Daran hängen noch die Steuerung für diverse Kameras, elektrischer Briefkasten etc... Durchmesser pro Röhre etwa 4 Zentimeter.
Der Aufwand ist mir das wert. Ich fang sowas natürlich nicht an ohne mich informiert zu haben.