Hattet ihr ein traumatisches Erlebniss?

Das Ergebnis basiert auf 27 Abstimmungen

Ja 85%
Geht so 11%
Nein 4%

12 Antworten

Vom Fragesteller als hilfreich ausgezeichnet
Ja

Ich hab als Jugendlicher mal 2 Leute unabhängig voneinander aus einem Badeteich gezogen und sie höchstwahrscheinlich vor dem Ertrinken bewahrt. Dabei wäre ich selber fast ab gesoffen, weil sie mich im Todeskampf runter gezogen haben.

Von diesem Ereignis hab ich oft und lange geträumt und es immer wieder durch/erlebt. Ich hoffe nur das ich nie wieder in solch eine Situation komme, ich könnte heute nicht mehr sagen, ob ich wieder so reagieren würde.


Ja

Mehrere.

Ein länger anhaltendes. Psychische und physische Gewalt zu Hause und woanders.

An eines kann ich mich nicht bildlich erinnern, aber ich weiß, dass es noch eines gab in meiner Kindheit. Ich spüre noch die Folgen davon.

Und ich habe hier nichts zusammenphantasiert. Psychologen sind auch der Meinung, dass da mehrere Sachen traumatisch waren.

Ja

Der gewaltsame Tod meiner ersten Tochter vor 37 Jahren. Sie wäre heute 44, sie wurde 7.


Leseratte87  24.06.2021, 14:51

Mein Beileid, das ist schrecklich :(

2
Ja

Da gab es in meinem längeren Leben schon einige schwere traumatische Erlebnisse an denen ich heute noch zu knabbern habe.


Patrickson  24.06.2021, 15:00

Magst du eines davon nennen? - Liebe Grüsse! Patrickson :-)

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DianaValesko  24.06.2021, 15:10
@Patrickson

Mit 20 bin ich der Liebe wegen nach Berlin gezogen und nach fünfeinhalb Jahren Beziehung hat mich mein Freund am Bahnhof mit der Ansage konfrontiert dass er sich in eine 17 Jahre ältere Frau verliebt hat., dann ist in der Arbeit auf mich ein Schrank gefallen als ich mehrere Schubladen rausgezogen hatte, und ich konnte mich im letzten Moment stucken, das nächste war die Sterbebegleitung meines Freundes der mit nur 49 Jahren innerhalb von zwei Wochen verstarb, und das Sterben meiner Eltern. Das sind nur einige der schlimmen Ereignisse.

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Patrickson  24.06.2021, 15:36
@DianaValesko

Sterbebegleitung deines Freundes....Wow! Das muss schlimm sein, so plötzlich. Ich mag mir gar nicht vorstellen wie das wäre... Eines meiner Kinder oder meine Frau in einer solchen Situation... eine Horrorvorstellung! Gott bewahre mich davor! Allerdings wäre es so wohl viel besser wie ein plötzlicher Tod, man kann Abschied nehmen...

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DianaValesko  24.06.2021, 16:30
@Patrickson

Ich muss sagen, es war der Freund unserer Familie und nicht mein Mann, aber ein herzensguter Mensch, von der Diagnose bis zum Tod blieben 3 Wochen. Nein, das darf man sich gar nicht vorstellen, zwar kann man sich langsam verabschieden, aber das Leid, das Schreien werde ich immer hören. Es ist egal wie- schrecklich, wenn ein geliebter Mensch geht.

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Patrickson  24.06.2021, 16:36
@DianaValesko

Ja, oftmals! Meine Grossmutter, zu der ich eine sehr, sehr innige und liebevolle Beziehung hatte, ist mit 90 Jahren gestorben und ich war bei ihr und hielt ihre Hand. Sie atmete ruhig und da sagte ich ihr ganz sanft: "Alles ist gut, Omi!" - da atmete sie ein letztes Mal und war tot. Das war überhaupt nicht schrecklich, es war wundervoll!

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DianaValesko  24.06.2021, 16:39
@Patrickson

Ich bekomme Gänsehaut, wirklich, das ist ein sehr wertvoller Abschied für Euch gewesen, der dankbar macht, das erlebt haben zu dürfen.

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Patrickson  24.06.2021, 16:51
@DianaValesko

:-))) das bin ich tatsächlich! Es war der beste Abschied einer der wertvollsten und liebevollsten Beziehungen meines Lebens und wurde ihr gänzlich gerecht.

2
Von Experte DianaValesko bestätigt
Ja

Ja, diverse. So ist mir z.b. mal um etwa 2 Uhr Nachts das Haus "überm Kopf" bis auf die Grundmauern nieder gebrannt wegen eines Kurzschlusses und innerhalb von etwa 1/2 Stunde, das war sehr traumatisch. Seither schaue ich bevor ich meine Wohnung verlasse geschätzt 10 Mal jedesmal ob niergends etwas brennt, Kerze, Zigis usw.

Woher ich das weiß:Berufserfahrung – Ich will Menschen verstehen, nicht durchschauen.

DianaValesko  24.06.2021, 15:12

Das war ein schreckliches Ereignis, dass du wahrscheinlich niemals vergessen wirst

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Patrickson  24.06.2021, 15:23
@DianaValesko

Ja, das war es! Es war eine WG mit etwa 6 Menschen. Ein 3 Stöckiges altes Bauernhaus. Alle schliefen nur ich war noch wach. Ich roch plötzlich Rauch und sah, dass es unter mir brannte. Ich trat aus meinem Zimmer und da war im Gang alles voll Rauch, man konnte nicht atmen. Die Flammen züngelten bereits hinauf. Sofort rannte ich durchs Haus und weckte alle anderen: "Aufwachen! Es brennt!" Wir rannten alle ins Freie und da sahen wir, dass bereits das ganze Haus brannte, es war nichts mehr zu retten. Die Feuerwehr kam aber das Haus brannte nieder. Wir standen alle unter Schock. Ich habe wohl in dieser Nacht allen anderen im Haus das Leben gerettet, es waren 6 Menschen! Alle schliefen tief und fest, doch ich habe es gemerkt. Das war nebst dem Trauma auch eine sehr tiefe und gute Erfahrung für mich. Es förderte irgendwie mein "Selbstbewusstsein" und seither gebe ich mehr Acht auf mein "Bauchgefühl" denn bevor ich den Rauch und den Brand merkte spürte ich eine Art "Unruhe" im Bauch und nur deshalb bin ich überhaupt nachschauen gegangen.

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DianaValesko  24.06.2021, 16:36
@Patrickson

Ja, da hast Du wirklich im Schock richtig reagiert und 6 Menschen das Leben gerettet, Du hast ein gutes Bauchgefühl. Ich habe auch manchmal Vorahnungen, das kann gut, aber auch belastend sein. Toll, was Du geschafft hast 🏆

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Patrickson  24.06.2021, 16:45
@DianaValesko

Ja! Es kann belastend sein, man muss lernen damit gut umzugehen. Ich bin überzeugter Christ und gehe mit solchen Belastungen im Gebet zu Gott. Zudem musste ich lernen Wichtiges von Unwichtigem zu unterscheiden, und sehr wichtig, meine Verantwortung von der Verantwortung anderer zu trennen! Bezüglich Bauchgefühl gibt es in meinem Glauben "Die Gabe des heiligen Geistes die Geister unterscheiden zu können, was ist was, wer ist wer" und diese Gabe brauche ich sehr oft und sehr intensiv. Wenn ich weiss welcher Geist hinter etwas oder hinter wem steht, so kann ich viel zielgerichteter und klarer warnen oder Rat geben. Das ist für mich extrem wichtig.

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Patrickson  24.06.2021, 15:14

P.S. Ein weiteres traumatisches Erlebnis war eine Ohrfeige von meiner Mutter: Ich war etwa 14 Jahre alt und setzte mich zu meiner Mutter an den Mittagstisch. Wir assen und plötzlich sagte meine Mutter zu mir: "Schaue nicht so arrogant drein!" - Ich kam überhaupt nicht draus was sie meinte und guckte sie fragend an. Da haute sie mir eine runter und schrie mich an: "Du sollst nicht so arrogant drein schauen, habe ich gesagt!" - Ich kam total nicht draus von was sie redet und war total ratlos und durcheinander. ich stand auf und ging auf mein Zimmer. (Meine Mutter war psychisch leider sehr krank, aber das verstand ich damals noch nicht.)

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DianaValesko  24.06.2021, 16:38
@Patrickson

oh, weh, mitten in der Pubertät und dann noch "unschuldig", ohne den Grund zu kennen, das kannst Du heute im Nachhinein nur mit der Krankheit Deiner Mutter entschuldigen.

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DianaValesko  24.06.2021, 16:51
@Patrickson

Man muss einfach als heute Erwachsene sagen können sie kommt nur so wie sie konnten, auch wenn es damals weh tat und heute noch immer im Herzen sitzt

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