Hatte Alfred Adler Recht den Machttrieb als die Grundmotivation des menschlichen Verhaltens darzustellen?
6 Antworten
Ich würde sagen, etwas ist schon dran.
Wer keine Macht hat ist ohnmächtig (also: ohne Macht), heißt auch: Handlungsunfähig.
Jetzt würde sich die Frage stellen: Macht im Sinne von Kontrolle (z.B. über sich selbst) oder Beeinflussung von anderen (bei jeder Begegnung mit anderen Menschen findet eine Beeinflussung statt), oder die Macht nur der Macht zuliebe (wie bei Diktatoren oder anderen Menschen die ihre Macht über andere als Ziel sehen).
Die Grundmotivation des menschlichen Verhaltens ist die Befriedigung der Grundbedürfnisse (siehe auch Grundbedürfnisse des Menschen nach Grawe).
Vermeidung von Unlust, Bindung, Orientierung und Kontrolle (die Welt zu verstehen), Selbstwerterhöhung.
Darunter zählt auch das Autonomiebestreben, Handlungsfähigkeit und die Selbstwirksamkeit (ich habe Einfluss auf meine Umwelt). Bei einem überhöhten Bedürfnis nach Selbstwirksamkeit (meist durch Nichterfüllung anderer Grundbedürfnisse) kann sich dieses als übermäßiges Machtbestreben - oder als extreme Gegenposition zur Handlungsunfähigkeit (Ohnmacht) entwickeln.
Ein gewisses Maß an Macht braucht jeder, der nicht Ohnmächtig (und als Opfer) sein möchte. Das Ausmaß des Machtbestrebens ist hier entscheidend.
Kurzum: Macht (als Gegenteil von Ohnmacht) ist eine der Grundmotivationen des Menschen.
auf einige individuen dieser erde trifft diese these eindeutig zu.
Nein. Weil der 'Machttrieb' nicht die Grundmotivation des Menschen ist.
Und weil es einen Trieb zur Macht nicht gibt, sondern den von Alfred Adler geprägten Begriff 'Minderwertigkeitskomplex', der Menschen motiviert Macht ausüben zu können (weil sie sich minderwertig fühlen, müssen sie sich anderen Menschen gegenüber überwertig machen).
Warum nicht plausibel? Die aus dem Minderwertigkeitsgefühl entstehenden Motivationen (nach Macht, Dominanz, usw.) sind sehr einleuchtend.
Es scheint mir eindeutig, dass manche mit Macht Minderwertigkeitskomplexe kompensieren wollen. Umgekehrt glaub ich allerdings nicht, dass alle machthungrigen Menschen Minderwertigkeitskomplexe haben oder hatten.
Ich denke es ist bei vielen Menschen ein Grundbedürfnis Kontrolle über andere zu haben!
Nein, das ist sozialer Umgang und Sozialverhalten wird erlernt.
Nein, er hatte nicht ganz recht: Er ist nicht die Grundmotivation des menschlichen Verhaltens, sondern des männlichen Verhaltens! Auch große Männer irren sich manchmal. Wenn ich so drübernachdenke, sogar sehr oft. Kriege wurden doch nur von Männern angezettelt. Der Mensch hat sich eben nicht von tierischen weiterentwickelt, sondern muß immer kämpfen. Im Tierreich ist es normal, weil Tiere nicht über sich selbst nachdenken können. Aber Menschen müßten das eigentlich können???
auch bei Frauen scheint der Machttrieb mitunter stark ausgeprägt; Angela Merkel war dafür ein sehr gutes Beispiel. Und auch unter Frauen an der Staatsspitze gab es Krieg wie zum Beispiel den Falkland Krieg unter der Amtszeit der früheren britischen Premierministerin Margaret Thatcher!
meintest du wirklich, dass Angela Merkel nur minimalen Machttrieb hat? Oder auch Ursula von der Leyen um ein weiteres Beispiel zu nennen?
Das es weniger Kriege unter weiblichen Staatsoberhäuptern gab gebe ich zu. Letzteres kann allerdings schon daran liegen, dass es viel weniger weibliche als männliche Staatsoberhäupter gab.
Die Menschliche Natur ist in seiner einfachsten Form mitfühlend.
jedoch gilt der Mensch als die grausamste aller Gattungen!
Scheint mir nicht sehr plausibel. Möglicherweise ist dies jedoch eine richtige Sichtweise im Bezug auf Adlers Individualpsychologie die im wesentlichem auf dem Charakter basiert.