Hat man früher den Kindern wirklich den Mund mit Seife ausgewaschen oder wurden Linkshänder "umgepolt"?

3 Antworten

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Ja beides gab es.

Mit Seife wurden die "bösen" Worte weggewaschen.

Linkshänder wurden umerzogen, was bei vielen im späteren Leben psychische Probleme nach sich zog und niemals zu einer flüssigen Handschrift führte.

Des weiteren waren für Kinder bis in die frühen 70er Jahre hinein Schläge ( mit dem Kochlöffel/Teppichklopfer etc. ) ein normales, übliches Erziehungsmittel. Auch in der Schule wurde mit dem Rohrstock geschlagen.

http://gepruegelte-generation.de/

Und es geschieht noch heute:

https://www.welt.de/gesundheit/psychologie/article152390126/Oft-erinnern-sie-sich-nicht-an-die-Schlaege.html


Andymensch  10.01.2018, 04:08

Pflichte ich bei. 👍
Mein Zwilling und ich sind geborene Linkshänder.
Meine Mutter (auch li) hatte selbst die Befürchtung, dass wir misshandelt werden könnten, daher hat sie uns so gut wie möglich gewaltfrei umgeschult.
Seit nem Hirntrauma schreiben beide Hände schlecht und seit PCs in meinem Leben gibt, ists nunmehr egal😅

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wilees  14.01.2018, 21:35

Besten Dank für's Sternchen.

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Dass man Linkshänder mit Gewalt umerzogen hat, kenn ich bis Mitte der 60er. Es gab sicher später noch so ein paar Uneinsichtige, das das versuchten.

Dass man den Kindern den Mund mit Seife auswusch, lese ich dagegen jetzt zum ersten Mal. Wann soll das gewesen sein.

Was mir allerdings passiert ist, dass mir mein Vater mit einer ganz harten Bürste das Makeup weggewaschen hat. Da war ich 14 oder 15 und hatte mich wirklich nur ganz dezent geschminkt (war etwa 1972/73). Ich sah danach so schlimm aus, dass mich meine Mutter telefonisch in der Schule entschuldigte!

Zu dem Teil mit der Seife kann ich nichts sagen, kann es mir aber nicht wirklich vorstellen. Das Umerziehen von Linkshändern zu Rechtshändern gab es aber tatsächlich.

Dieses aber leider nicht nur in den 50-Jahren. Das wurde bis mindestens in die 80er von manchen Leuten gemacht. Anfragen dazu gibt es zwar heute auch noch, diese werden aber unter Hinweis auf die möglichen Folgen abgelehnt.