Hat der Chef immer Recht und was passiert wenn der Chef einmal nicht Recht hat?

7 Antworten

Zu unserem Chref kann man jederzeit kommen, er hört dir auch zu. Nur ändert sich dann meist wenig bis nichts. Das sind Zwänge, so nennt er das, daran kann er auch nichts tun, versteht aber den Frust.

Es bringt also insofern nichts, dass etwas am System gebessert würde. Seine Ansprechbarkeit führt jedoch dazu, dass es  mir kurzzeitig besser geht, weil ich meinen Ärger abladen konnte.

Ein Chef hat es nicht leicht. Es kommen viele zu ihm, die unsachlich und aufgebracht reagieren auf eine Verordnung oder Neueinführung, für die dieser nichts kann oder sie aussprechen muss. Da braucht er starke Nerven, und muss auch Klartext reden, bez, die Sache aussitzen.

Ich beneide die Chefs nicht, ich bin froh, an der Basis meine Arbeit zu erbringen und mache die so optimal und verantwortlich wie möglich. Die hilfe unter den Kollegen klappt meist ganz zufriedenstellend und die brauche ich nötiger als ein Eingreifen von Oben.

DBKai 
Fragesteller
 04.12.2016, 10:01

Ein Chef bekommt auch meist mehr Gehalt... So schwer stelle ich mir das nun auch nicht vor... denn die Dinge, die er nicht ändern kann und wofür er nichts kann, kann er ja so benennen... und die Dinge, die er ändern kann oder für die er etwas kann, kann er verändern... 

Der Chef ist ja auch nur ein Mensch. 

Außerdem habe ich den Eindruck habe, dass auch viele davon ihre Macht missbrauchen... und es sich auf Kosten anderer gut gehen lassen... ohne mit Konsequenzen rechnen zu müssen... Wäre also schon toll, wenn auch den Chefs jemand mal auf die Finger schaut ob das auch alles Rechtens ist, was da gemacht wird... ob das auch alles gut und fair ist oder ob es negative Auswirkungen auf die Zukunft hat... 

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Hat er nicht. Ich bin immer offen wenn einer meiner Leute vorhanden Strukturen oder Vorgehensweisen in Frage stellt - so funktioniert Fortschritt und die Leute sollen denken, nicht nur folgen.

Dackodil  04.12.2016, 09:42


Und dann bring ihnen noch bei, nicht nachzudenken, sondern vorzudenken.
Hinterher ist man immer schlauer, aber wer vorgedacht hat, macht manchen Fehler gar nicht erst oder arbeitet einfach effektiver  ;-)

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Also ich bin selbst Chef eines Unternehmens: Man sollte sich mit Kritik auf jeden Fall auseinander setzen, aber wenn es sich nicht um konstruktive Kritik handelt, sondern um einfachen Hass gegen die Oberschicht, dann werde ich meine Schlüsse sicherlich daraus ziehen.

Steh lediglich für Geld in der Arbeit, und nicht dafür dem Vorgesetzten Zucker in den Arsch zu blasen. Der Chef ist auch nur ein Mensch und macht seine Fehler. 

In der ersten Phase meines Berufslebens habe ich nach der Prämisse gehandelt: 'Was der Chef sagt ist Gesetz'. Das hat dazu geführt, dass ich nach meiner eigentlich sehr guten Ausbildung und vom ersten 'Pleite'-Unternehmen in das nächste landete. Dementsprechend bescheiden sieht mein früher Lebenslauf aus, zum 'Ende' dieser Phase war ich sogar mehrere Jahre ohne Arbeit.
Als ich dann mal wieder einen, meiner eigentlichen Ausbildung nicht entsprechenden, Job ergatterte erkannte ich sehr schnell einige organisatorische Fehler die teilweise direkt auf Anweisungen meines damaligen Chefs beruhten. Ich habe in der Situation (die ich selbst als meine letzte Chance ansah noch was aus mir zu machen) auch meinem Chef gegenüber (durchaus auch laut) Kritik geübt. Nach einem kurzen Streit mit 'denen da oben' entstand dann ein konstruktiver Dialog, der in der organisatorischen Folge aus meiner Sicht einem mittelständischem Unternehmen mit rund 200 Mitarbeitern die Existenz gerettet hat.

Ich habe aus diesem Job heraus dann noch einmal gewechselt und jetzt bin seit 9 Jahren da wo ich hin gehöre. Die Angst meinem Chef zu sagen wenn er aus meiner Sicht seine Arbeit nicht vernünftig macht habe ich völlig abgelegt. Ich bleibe aber bei meiner Kritik immer konstruktiv und muss auch häufig zugeben dass ich falsch liege.