Hast du schon einmal nach einem jahrelangen Streit mit Sendepause wieder mit jemandem zusammengefunden?

6 Antworten

Vom Fragesteller als hilfreich ausgezeichnet

Eine Freundin, mit der ich Monate nicht gesprochen habe, ist plötzlich wieder mit ihrem Ex zusammengekommen, mit dem wir davor eine Art Dreierclique waren. Sie hat mich dann angeschrieben und gefragt, ob ich mit den beiden feiern gehen will. Ich war erstmal abgeneigt, bin aber dann doch mitgegangen und habe gemerkt, wie ich das vermisst hatte :) In den Wochen darauf haben wir uns dann auch noch ein paarmal zu zweit getroffen, ohne den Freund. Aber der Kontakt hielt nicht lange. Ein halbes Jahr darauf war schon wieder Funkstille und ist es bis jetzt.

Nein. :D Wenn etwas bei mir zu einem Streit mit Sendepause eskaliert, dann hat es wirklich triftige Gründe, und dann gibt's auch keinen Grund, wieder zueinanderzufinden.

Ich habe ihn im Internet nach 19 Jahren wiedergefunden und schrieb ihn an. Wir tauschten Fotos aus. Er sagte ich sei älter geworden und nachdem wir uns über unser Leben erzählten und er allein ein adoptiertes Kind aufzieht, war auch schon wieder Funkstille. Ich empfinde ihn als einen Unempath und kann auf kein Verständnis hoffen. Er fühlte sich als Müllabladestation missbraucht, fand das aber wieder gut, dass ich mir das bei ihm traute. Ich sagte, ich habe noch gar nicht angefangen zu jammern! Wir kommen nicht mehr klar miteinander.

Ich werde nicht schlau aus ihm. Interessant wirkte er nicht mehr. Es blieb vom früheren Witz nur noch Sarkasmus übrig. Ich werde mich nicht mehr bei ihm melden. Manchmal sollte man die gute Erinnerung ruhen lassen und sich nicht enttäuschen lassen.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung
Rosenmary 
Fragesteller
 01.12.2020, 06:46

Was war er früher für Dich? Schulfreund, Beziehung, Nachbar? Ich kenne solche Leute auch. Im ersten Moment freut man sich, im nächsten denkt man, nee bitte nicht.

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Es nahm ein gutes Ende und sie sah ihre Fehler ein. Ich habe damit abgeschlossen, es war halt mal so - aber so in der Hochphase hat mich das schon ziemlich aufgeregt ... es war/ist eine Bekannte. Wir haben uns seit der Grundschule schon gut gekannt, waren gut befreundet, sind gleich alt. Sie hat nach der Schule/dem Abitur bzw. bereits in der Oberstufe einige Probleme gehabt; es fing in der Familie an und ging ins Berufliche.

Ich habe sie daraufhin einige Jahre lang unterstützt, ihr eine Ausbildungsstelle organisiert und davor noch ein Praktikum ermöglicht ... auch wenn ich stets ihr einziger Fürsprecher gewesen bin, ich habe echt fest an sie geglaubt weil ich wusste, sie kann was und hat echt was auf dem Kasten, wenn man es wachküsst und sich die Mühe macht, ihr ein Forum zu bieten. War auch menschlich immer für sie da sofern ich Zeit hatte, aber sie hat mich ab etwa 2012 immer und immer wieder enttäuscht oder sogar in peinliche Situationen gebracht, etwa wenn sie bei ihrer Lehrstelle nicht erschienen ist (sie lernte in einem Betrieb, mit dessen Chef ich privat gut bekannt bin). Sie war aber nicht zuverlässig, extrem neugierig (und betonte immer "ICH sag nix weiter... nee, ICH bin net neugierig!"^^) und hatte das Zeug dazu, jeden auf die Palme zu bringen.. gepaart mit chronisch aufmerksamkeitsgeiler Art und einem sehr großen Mitteilungsbedürfnis. Aber im Kern ist sie eine wirklich liebe Frau und gerade künstlerisch sehr begabt, allerdings kommt sie mit ihrem Leben bis heute nicht klar und das schlägt sich immer wieder auch im Alkohol nieder. Wann immer ich sie sehe, bin ich zwischen nackter Wut und meinem Helfer-Gen hin- und hergerissen.

Auf Partys hat sie im Regelfall die halbe Bar leergesoffen, in Endlosschleife dumme Witze und niveaulosen Stuss erzählt und gemeint alle fänden es cool, was sie von sich gibt. Dem war nicht so. Aber dann war sie einen Tag später wieder witzig, hilfsbereit, sehr charmant, belesen, höflich, intelligent und eine sehr angenehme Gesprächspartnerin. Man konnte mit ihr über alles erzählen. Echt alles. Auch über anspruchsvolle Themen. War sie nüchtern, war sie eine tolle junge Frau.

Ich habe sie einerseits total gemocht, kannte ihren guten Kern und außerdem bin ich keiner, dem gleich die Hutschnur reißt. Ich bin ein Gemütsmensch, der keinen hängen lässt und dazu ein totaler Optimist --------> Ich dachte immer, die fängt sich schon irgendwann, spätestens mit Anfang 20 sollte sie mal Gas geben. Sie tat es jedoch nicht.. immer gelobte sie Besserung, strengte sich auch sichtbar an und bemühte sich alles gut zu machen aber sie hat es nicht gepackt.

Oft dachte ich mir, die schmeißte jetzt auch bei Facebook ein für allemale raus und guckst sie nicht mehr an weil das echt absolut nicht (mehr) mein Niveau war und sich abzeichnete, dass das auf bald nix mehr mit ihr wird und sie die Kurve einfach nicht kriegt.

Aber andererseits war sie mal wieder total nett, half mir bei irgendwelchen Dingen wenn ich sie fragte und das war bei ihr immer so der "Quotenspot".. wenn man es so sagen will.. ich dachte mir: Naja, okay, eigentlich ist sie soooo schlimm nicht, im Herzen ist sie gut und fähig, also lasse ich sie mal machen und kleineren Verfehlungen folgen sicher größere Taten. Aber sie hat mich eben immer wieder enttäuscht und andere auch. Dann hat sie jedoch eines Tages begonnen rumzudrucksen und rumzulügen, weil sie sich vor mir so schämte. Man erfuhr immer nur Brocken, aber nie was Richtiges - wenn doch dann über Dritte.

Irgendwann sagte ich mir und auch ihr, dass es jetzt reicht und ich mich nicht veralbern lasse ------> auch nicht von ihr, die ich zu dem Zeitpunkt 15-16 Jahre kannte. Es war ihr total peinlich, sie gelobte erneut Besserung.. und nix passierte, es blieb bei dem Versuch. Das war Ende 2013, hinter uns lagen rund 1,5 schwere Jahre. Von mir aus ist das nicht gekommen.

Ich fühlte mich richtiggehend veralbert, weil ich merkte dass meine jahrelangen Bemühungen für sie überhaupt nicht fruchteten und dachte, dass sie für die Katz' waren. Das sagte ich ihr ziemlich genau so in dem Wortlaut. Ich merkte, selbst diese Tirade war ihr total peinlich... aber ich wusste genau, sie wird sich auch in Zukunft nicht im Griff haben.

Der Rest verlief dann so im Sande, sie hat ihre Lehre gerade so bestanden. Dann traf man sich im Sommer 2014 wieder auf der Geburtstagsfeier eines meiner damaligen Nachbarn, wo sie nachts stockbesoffen unterm Tisch Mundharmonika spielte, sich im Wald ihrer Notdurft entledigte, ehe sie sich auf der Rückbank des Citroen Xantia meines damaligen Nachbarn übergab, in der Waldhütte randalierte und die Männer anmachte bis mein Nachbar die Polizei holen wollte. Das hat mich schon sehr erschrocken; ich habe das zum Anlass genommen mich von ihr künftig komplett zu distanzieren.

Es fiel mir zu dem Zeitpunkt nicht mehr schwer weil ich hier spätestens merkte, wie viele Welten uns doch trennen. Ich ging in meine Welt, sie ging in ihre Welt. Ich ließ sie wissen, dass ich mir die Leute selber raussuche, mit denen ich näher Kontakt will und sie da mit sofortiger Wirkung mehr dazugehört. Es fiel mir echt nicht schwer!

Allerdings hat sie sich im Sommer 2018 - wir begegneten uns zufällig auf einem Konzertabend - bei mir entschuldigt. Inzwischen hat sie auch die Ausbildung beendet und scheint was aus sich gemacht zu haben, so gut es geht. Wir haben wieder phasenweise Kontakt und es ist okay. Imponiert hat es mir, dass sie den Weg zurück fand und die Entschuldigung von ihr aus kam.

Wenn ich sie heute sehe weiß ich, das war es eventuell sogar wert und sie hat durch mich wohl tatsächlich was gelernt, aber einfach war es nicht. Niedergemacht hat sie mich nie und auch die Angst und dass es ihr peinlich war, wenn sie versagte war echt, aber es war zehrend. Aber würde sie nicht eine gewisse gute Erinnerung an mich haben, hätte sie nie von sich aus im Sommer 2018 das Wort ergriffen!

Zu meiner Freundin habe ich mal gesagt -----> Liebe heißt nicht, dass es immer einfach ist, aber Liebe heißt, dass es die Mühe wert ist. Und das gilt für Freundschaft vielleicht auch.

Einerseits hat sie mich wirklich immer gemocht und mich ernsthaft und ehrlich vor ihren Freundinnen als "den coolsten Menschen aus dem Stadtteil" vorgestellt - andererseits war sie nach dem Alkoholgenuss unerträglich. Sie war nie in dem Sinne aggressiv, aber sie führte sich auf wie ein kleines Kind und andere mussten das dann ausbaden, ich zum Beispiel. Sie hatte einige Partner, keiner hielt es lang mit ihr aus.

Ich habe sie ja intensiv kennen gelernt, vermutlich lag die Ursache in ihrem Verhalten daran, dass ihr Vater früh starb, die Mutter mit ihren wechselnden Partnern und eine tablettensüchtige Oma bei denen sie aufwuchs ihr nie Wärme gaben und sie dann einfach nicht wusste, wo links ist und wo rechts ist.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung
Rosenmary 
Fragesteller
 26.12.2020, 09:28

Das erinnert mich an meine beste Freundin aus der Jugendzeit, der ich auch immer half, Dinge auslieh, die ich nie zurück bekam und die in einer Clique dann übers Kiffen an Heroin geriet und lange abhängig war. Zu ihrer Kiff-Zeit versuchte ich auch noch zu helfen..

Liess sie bei mir schlafen, als sie zu Hause abhaute, lieh ihr Sachen und wurde dennoch immer aufs Abstellgleis gestellt.

Mittlerweile ist sie clean, hat ständig wechselnde Partner und jobbt.

Es ist schon lange nicht mehr meine Welt, da sie viel ausgenutzt hat. Meine Cousine ebenso.

Ehemalige Alkoholikerin, 3 kaputte Ehen, eine mit nem Knasti, der sie und das Kind prügelte, sie vergewaltigte und zur Abtreibung zwang. Ihr 1. Sohn ist psychisch krank und mit 25 Rentner, verspielt online sein ganzes Geld.

Der 2. Mann ein Spieler, der das ganze Essensgeld verzockte. Mit ihm 2 Kinder, von denen das 2. Kind von den Schwiegereltern nicht als "von deren Sohn" anerkannt wurde.

Ihr 2. Kind wurde zwischen ihr und dem Vater hin und her geschubst und blieb letztlich bei ihr, die Tochter (3. Kind ist dauerarbeitslos, Borderlinerin und nimmt synthetische Drogen).

Der älteste Sohn musste diese beiden Halbgeschwister hüten, damit sie schwarz arbeiten gehen kann. Er hatte keine Jugend.

Meine Cousine wurde, ebenso wie ihr Vater, mein Onkel, alkoholsüchtig.

Dann Ehemann 4, ein Albaner, den sie geheiratet hatte, da er gut im Bett war. Der hatte aber schnell genug von ihr und ihrem Anhang und suchte sich eine albanische Frau,, Scheidung.

Danach stieg sie aus Frust mit dessen Kumpel ins Bett und bekam Kind 4.

Lebt nun allein, ist trocken, wie ich später erfuhr, hoch verschuldet durch Kreditkartenbetrug. Die Jüngste hat ihre Ausbildung hingeworfen, macht einen auf Psyche, säuft täglich hartes Zeug und leiht sich in der ganzen Familie Geld. Sie sei wohl von einem Freund ihrer Mutter mal missbraucht worden, als diese auf der Arbeit war.

Ich hatte als Kind nie Kontakt zu ihr, da sie woanders wohnten und suchte sie aus Interesse 2014. Es entstand eine Freundschaft, in der ich erst nach und nach einiges erfuhr und wollte immer helfen.

Es war aber nie etwas gut genug und sie wusste alles besser. Ich erfuhr, dass sie bereits mehrfach Kreditkartenbetrug begangen hatte und die 2. Privatinsolvenz anstrebte.

Sie log sehr oft und machte mich dafür an, dass ich in ihren Augen psychisch labil sei, was auf sie zutrifft. Ich beendete es im Herbst abrupt, als sie begann, nachdem ich mit meinem Kind im Zoo war, mich öffentlich auf Facebook der Tierquälerei anzuprangern, da Zoos Tiere quälen usw.

Sie bestand auf ihren Kommentaren und ich warf sie daraufhin aus meinem Facebook und meinem Leben.

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rotesand  26.12.2020, 12:17
@Rosenmary

Das klingt unschön, da hätte ich genauso gehandelt. Meist zieht sich sowas von einer Generation in die andere - ich kenne das auch von entfernten Bekannten, wo alle Kinder die in den 1990ern geboren worden sind bis auf die zwei Ältesten nix zuwege bringen und entweder zuhause sitzen oder Gelegenheitsjobs ausüben, auf Student machen ohne wirklich zur Uni zu gehen und letztlich auf Kosten der Eltern leben. Da muss man aber sagen, liegen die Versäumnisse bei den Eltern und auch dem Umgang, den diese Kids damals hatten. Ich habe das ja mitbekommen, weil die auf derselben Realschule waren - und das waren absolut schlechte Voraussetzungen trotz eigentlich guter Elternhäuser.

Aber andererseits muss ich sagen, dass diese Bekannte, über die ich schrieb, mich nie um Geld gebeten hat - auch nicht auf Partys oder Festen, ganz im Gegenteil. Das hätte sie glaube ich auch nie gemacht. Ich habe sie höchstens mal im Auto mitgenommen oder ihr eben beruflich geholfen, aber Geld habe ich nie für sie ausgegeben. Hätte ich auch nicht gemacht.

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Rosenmary 
Fragesteller
 26.12.2020, 12:27
@rotesand

Geld habe ich ihr nie gegeben, aber z.B. gebrauchte, richtig gut erhaltene Kleidung. Eine schwarze Winterjacke, die ich ihr mit teurem Porto zuschickte und die als Füllung für den Katzenkorb ihrer Tochter endete, 2 Wochen nach Erhalt. Nie war etwas gut genug. Ich sagte, verkaufe die Sachen doch weiter. Aber auch das war zu anstrengend.

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rotesand  26.12.2020, 12:29
@Rosenmary

Das habe ich auch nicht gemacht - ich hätte ihr da auch nicht geholfen und nur gesagt, wo sie das Eine oder Andere bekäme. Ich hätte sie vielleicht zur Kleiderkammer gefahren oder zum Sozialkaufhaus, aber den Rest hätte sie selber machen und bezahlen müssen.

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Rosenmary 
Fragesteller
 26.12.2020, 12:31
@rotesand

Ich gab ihr auch die Chance, dazu zu verdienen und das Geld über mein Konto laufen zu lassen, damit sie damit ihre Schulden teils begleichen kann. Wollte sie nicht.

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Von Experte Rosenmary bestätigt

Ich habe nach knapp 20 Jahren sehr enger Freundschaft den Kontakt abbrechen müssen (toxische Beziehung) und bin sehr froh und zufrieden darüber.

Einen erneuten Kontakt kann ich mir bei besten Willen in diesem Leben nicht mehr vorstellen.