Hallo Gemeinde. Wie soll die Absicherung der Hauptverteilung sein, im HAK sind 63A, SLS Größe in A, Fi Größe in A, Fi Bad Größein A ?

4 Antworten

Ich würde mal sagen:

Hauptsicherung maximal 50 A, FI entsprechend den Stromkreisen.

Bei einer neuen Verteilung würde ich persönlich aber das Licht gertennt von den sonstigen Stromkreisen absichern (mit eigenem FI).

nun die nenngröße des SLS wird eigendlich von den Anschlussbedingungen des Netzbetreibers vorgegeben. dabei kann man maßgeblich davon ausgehen, dass der SLS nicht größer sein darf, als die NH Sicherungen im hausanschlusskasten.

für ein einfamlienhaus oder eine wohnung reichen in der regel 50 Ampere aus, selbst dann, wenn ein elektrischer duchlauferhitzer vorhanden ist.

ist keiner vorhanden reichen eigendlich auch 35 Ampere in der Regel aus, wenn keine besonderen anforderungen bestehen z.B. eine 32er Drehstromsteckdsoe.

was die FI Schalter angeht, reicht in der regel ein 40 Ampere gerät. absichern darfst du den in der regel auch höher. es ist eben nur wichtig, dass der regelmässig auftretende betriebsstrom nicht über 40 Ampere liegt.

ich würde dir übrigens raten, besonders gefährdete stromkreise wie die Arbeitssteckdosen in der Küche, das Bad und vor allem den außenbereich jeweils über einen eigenen FI zu führen. dafür gibts ggf. auch sogenannte FI-LS. das ist FI und Leitungsschutzschalter in einem gerät (so breit wie 2 leitungschutzschalter)

gemäß der aktuellen vorschriften sind alle stromkreise im innenbreich bis 20 ampere mit vom laien zu bedinenenden steckdosen, so wie alle stromkreise bis 32 Ampere im außenbereich mit einem fehlerstromschutzschalter mit einer maximalen fehlerstromtoleranz von 0,03 Ampere zu schützen. ich empfehle aber auch solche, die eben nicht über steckdosen verfügen, ins besondere den Herd (das kochfeld), elektrische durchlauferhitzer etc. über einen fi schalter zu führen. für letzteren, jedenfalls dann, wenn noch andere stromkreise mit vertreten sind, sollte dann doch lieber ein 63 Ampere FI Schalter verwandt werden.

zur absicherung der einzlnen stromkreise rate ich, nicht stumpf 16 Ampere automaten zu verwenden, sondern doch lieber die normalen lichtstromkreise in 13 ampere abzusichern.

besonders belastete stromkreise, wie geschirrspüler, wäschetrockner, waschmaschine und vor allem den einbaubackofen dann doch mit 16 Ampere. hier solltest du allerdings 2,5 mm² verlegen.

lg, Anna

ProfDrStrom  10.07.2016, 08:47

Die Anschlußbedingungen des Netzbetreibers sind seit September 2015 obsolet und wurden Deutschlandweit durch die Anwendungsregel "VDE-AR-N 4101:2015" ersetzt.

Festangeschlossene Geräte wie z.B. der o.g. E-Herd müssen nicht über einen RCD geführt werden. Ich rate meinen Kunden auch davon ab sie über einen Summen-RCD zu führen, weil ggf. die Ableitströme zu einer ungewollten Auslösung führen können.

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Peppie85  10.07.2016, 08:50
@ProfDrStrom

also zu nächst mal ist es faktisch so, dass wenn man kleinere gruppen von geräten an RCD anschließt, ein unbeabsichtigtes auslösen relativ ausgeschlossen ist. außerdem schützt ein RCD vor folgeschäden im falle eines kurschlusses oder besser erdschlusses. wie schnell ist es doch z.B. passiert, dass etwas wasser in das Kochfeld eindringt etc...

lg, Anna

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ProfDrStrom  10.07.2016, 09:08
@Peppie85

Was soll mir dieser Kommentar sagen? Ich weise lediglich auf die Norm hin, dass ein RCD nicht zwingend vorgeschrieben ist.

Desweiteren weise ich auf den Summen-FI hin, was Du ebenfalls mit dem Hinweis "kleinere gruppen" machst.

Ein FI schützt NICHT bei Kurzschluß !

Im Falle eines Erdschlusses löst der Leitungsschutzschalter ebenfalls aus !

Wasser im Kochfeld ist mir in 18 Jahren Selbständigkeit erst einmal vorgekommen: Da lag der Topf mit den Nudeln und Kochwasser zusammen im Ceranfeld bzw. dem Rest was vom Kochfeld übrig war. 

Wasser im Kochfeld ist eher die Ausnahme.

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Hallo Relaiskontakt,

die Stärke des SLS wird in der Anwendungsregel "VDE-AR-N 4101:2015" geklärt.

Für sämtliche Steckdosen benötigst Du RCD´s (FI) mit einem Auslösestrom von 30mA. Gemäß DIN18015 sind für Wohnungen mehrere RCD vorgegeben. Jeder FI muß die Summe der Ströme die über ihn fließen können aushalten können. 

Beispiel: 

L1= 3 x Leistungsschutzschalter mit 16A = 48A

L2= 2 x Leistungsschutzschalter mit 16A = 32A

L3= 2 x Leistungsschutzschalter mit 16A = 32A

Hier bestimmt der Strompfad L1 das Maximum mit 48A. Der FI muß für einen Betriebsstrom von min. 48A ausgelegt sein. In der Praxis wäre das ein FI mit 63A Belastbarkeit. Mit einer Vorsicherung von 35 A könnest Du ggf. auch einen 40 A FI verwenden. Allerdings sind dann nicht alle Stromkreise voll belastbar.

https://www.google.de/url?sa=t&rct=j&q=&esrc=s&source=web&cd=1&ved=0ahUKEwiMnYzAmOjNAhVIK8AKHQZYDZEQFggcMAA&url=https%3A%2F%2Fwww.hager.de%2Ffiles%2Fdownload%2F0%2F480_1%2F0%2FDE_HAGERTIPP32_15DE0014_TIP_H_HAGERTIPP_NR_32_VDE-AR-N_WEB_SRGB.PDF&usg=AFQjCNFU_NSGkG51kMuXmEqa4NiTbZYiWg&bvm=bv.126130881,d.ZGg

Relaiskontakt 
Fragesteller
 10.07.2016, 08:23

Wenn ich das richtig verstehe dann müste ich, wenn ich 12 Sicherungen/Automaten mit16 A an einen Fehlerstromschutzschalter auf die drei Phasen verteilt habe, einen Summenstrom von 64 A pro Phase haben. Dann benötige ich eine 64 A Fehlerstromschutzschalter. Dann ist aber der von Dir beschriebene mit 63 A zu klein. Oder werden dann noch Sicherungen zum absichern des Fehlerstomschutzschalters gebraucht und wie hoch werden die dann berechnet.

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ProfDrStrom  10.07.2016, 08:36
@Relaiskontakt

Das eine (1)  Ampere zuviel wird den FI sicherlich nicht schädigen, weil der Gleichzeitigkeitsfaktor zu berücksichtigen ist und sicherlich nicht alle 4 Stromkreise pro Phase zur gleichen Zeit den max. Strom liefern müssen.

Wenn die Anlage aber Normkonform sein soll und das setze ich hier mal voraus, dann ist der RCD mit einer 63A Vorsicherung (z.B. D02) zu schützen.

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ProfDrStrom  10.07.2016, 08:41
@ProfDrStrom

Allerdings hast Du ja schon im HAK eine 63A Sicherung die das in diesem Falle übernehmen würde.

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nun dass sollte ein Fachmann berechnen. Nehmen wir mal an es wird später ein Durchlauferhitzer eingebaut oder sonstige Geräte die entsprechend Strombedarf haben. Daraus ergibt sich je nach Zimmer entsprechender Drahtquerschnitt und daraus Leitungsschutzschalter.
Wenn nun die Summe aller maximal auftretenden Ströme bekannt sind kann für die Unterverteilung oder entsprechend Hauptanschlusskasten die Fehlerstromschutzschaltergröße und entsprechende Sicherung ermittelt werden.
Dieser maximaler Stromverbrauch sollte den Netzbetreiber mitgeteilt werden da daraus Grundgebühr und ggf kw/h Kosten abgeleitet werden.

Relaiskontakt 
Fragesteller
 10.07.2016, 07:53

Also das Kabel was in den HAK reinkommt ist ein NAYY 4 x 35 mm2 Alu, im HAK sind 63 A NH00 Sicherungen. Von dort soll ein NYM 5 x 16 mm2 zur Hauptverteilung gelegt werden. Da kommt doch dann ein SLS Schalter auf die Kupferschienen ( 10 x 5 mm ). Von dort solles dann zum Zähler und dann weiter zum Hauptschalter und dann zu den  Fehlerstromschutzschaltern gehen. Dann zu den Leitungssicherungen. Eine Unterverteilung soll in die Werkstatt und von da eine Kraftstromleitung für einen Holzspalter benötigt. Sonst nur Licht und Steckdosen in Haus und Garten. Wird dann der SLS auch mit 63 A oder kleiner benötigt und der Hauptschalter bzw die Fehlerstromschutzschalter auch wieder kleiner um eine Stufe installiert?

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newcomer  10.07.2016, 08:11
@Relaiskontakt

wie geschrieben sollten die Schutzorgane so ausgelegt werden dass sie vor allem Leitungen vor Überlastung schützen. Die Leitungen müssen aber vom Querschnitt so gewählt werden dass sie sich bei normalen Gebrauch nicht erwärmen. Dazu wird der zu erwartende Strom als Grundlage verwendet. Als weiteres kommt die Leitungslänge hinzu sprich der Spannungsabfall an den Leitungen darf einen bestimmten % Satz nicht überschreiten.

In der Werkstatt soll ein Holzspalter betrieben werden. Dieser hört sich im ersten Moment als "Großverbraucher" an. Bei den heutigen Geräten ist dahinter aber z.B. eine mit Elektromotor angetriebene Hydraulikpumpe mit einer Leistungsaufnahme von unter 2 kW.
Wenn wir schon bei kW sind wäre es gut wenn alle zu erwartenden Verbraucher bekannt sind.
So ein Holzspalter zerlegt wunderbar Stückholz. Um dies aber von einem Baumstamm abzulängen wird zunächst eine Motorsäge angenommen.
Nach ein paar Monaten denkt man sich dass diese um Holz zu kürzen sehr unrentabel ist. Nun wird eine Kreissäge angeschafft die einen E-Motor mit 4 kW und mehr hat.
Nun beginnen die Probleme in der Werkstatt. Reicht die Absicherung und der Leitungsquerschnitt aus ?
Deshalb wäre eine genaue Planung aller Gegebenheiten unerlässlich und sollte von einer Elektrofirma geplant berechnet und installiert werden

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