Haftung bei falsch zugestellter DHL Nachnahme?

6 Antworten

Ich bin zwar "nur" Speditionskaufmann und nicht aus der Paket-Branche, allerdings sagt mir mein Rechtsverständnis, daß Du DHL mit 2 Dingen beauftragt hast:

  1. mit dem Transport des Paketes
  2. mit dem Einzug eines Betrags

letzteren Vertragsbestandteil haben sie nicht erfüllt. In den AGB habe ich hier auch keinen Ausschluss gefunden.

Im Gegenteil, hier:

https://www.dhl.de/content/dam/images/pdf/dhl-agb-paket-express-national-022017.pdf

Die Haftung der DHL für den Service Nachnahme ist bei Fehlern bei der Einziehung oder Übermittlung des Betrages auf den Nachnahmebetrag begrenzt. Die Haftung der DHL für die fehlerhafte oder unterlassene Ausführung von Servicesist auf das entsprechende Zusatzentgelt beschränkt

Heißt, DHL haftet für den vollen Nachnahmebetrag.

Ich würde an Deiner Stelle mal mit den vollständigen Unterlagen zur nächsten (ggf. größeren) Filiale gehen und um ein Gespräch bitten.

sefth99 
Fragesteller
 25.07.2017, 20:17

Vielen lieben Dank schon mal. Habe eben morgen meinen Termin beim Anwalt.

Habe Monate damit verschwendet, das mit der Post zu klären. Habe mindestens 5 Schreiben hier, die mir sagen, dass mir vom Kundenservice leider keiner weiterhelfen kann. Einen wirklichen Ansprechpartner habe ich nie ans Telefon bekommen, sondern einfach nur den Standartsupport, der für mich die Sendeverfolgunsnummer eingegeben hat.

Bin auf jeden Fall sehr gespannt, was morgen raus kommt.

0
lilatrudi  25.07.2017, 21:00
@sefth99

Richtige Entscheidung. Nur so wirst du eine Klärung bekommen. Der Kundenservice der Post ist wirklich eine Katastrophe.

0

Das wäre ein Fall für einen Anwalt. Denen würde ich aber Dampf machen. Wenn Du einen Beleg hast, aus dem hervorgeht, das es sich um eine Nachnahme im Wert von 1700,-- Euro handelt, dann lass Dich nicht so abspeisen. Ein Paket ist zwar nur bis 500,-- Euro versichert, aber die Nachnahmesendung hebelt das wieder aus.

sefth99 
Fragesteller
 25.07.2017, 18:10

Den Einlieferungsbeleg habe ich zwar leider nicht mehr, aber wie gesagt die Online Versandmarke, die auch eindeutig als Nachnahme gelöst wurde. Da steht auch der besagte Betrag drauf.

Die Sendeverfolgungsnummer, die mir beim lösen der Marke mitgeteilt wurde, ist auch im System der Post als zugestellt eingetragen. An die Entsprechende Adresse.

0

Da passt doch was  nicht zusammen!

Post sagt : nicht als Nachnahmepaket ausgeliefert.

Empfänger sagt : Geld wurde bezahlt.

Das würde bedeuten: der Zusteller hat sich das Geld eingesteckt, was auch ganz einfach möglich wäre.

Der Zusteller ändert morgens im Beladungsmodus die Option "Nachnahme"- in ein "normales" Paket. 

Ich würde jetzt sofort einen Anwalt einschalten, damit mal Licht ins Dunkeln kommt, wer denn nun den schwarzen Peter hat.




Woher ich das weiß:Berufserfahrung – Erfahrungen
Pestilenz4  25.07.2017, 20:47

Der Zusteller sicher nicht.

Das System weiß ja das es ein nachnahmepaket ist. Genauso wie es merkt wann der Status geändert wurde.

Das wäre ja viel zu einfach .

0
lilatrudi  25.07.2017, 20:57
@Pestilenz4

Das "System" interessiert es herzlich wenig, solange es eine ununterbrochende Zustellkette gibt. und die ist hier ja gegeben.

Nach der geschilderten Sachlage steht für mich der Zusteller im Focus. Wäre nicht das erste Mal, das Nachnahmebeträge nicht abgerechnet wurden.

0

Hi,

irgendwas stimmt da nicht denn das....

 dass das Paket nicht als Nachnahme zugestellt wurde. Sprich dem Käufer einfach übergeben, ohne dass dieser bezahlt hat.

....ist nicht möglich!

Beim einscannen der Nummer wird dem Boten/der Filialmitarbeiterin angezeigt das es ein Nachname ist und MUSS das kassieren; man kann das nicht einfach wegdrücken und trotzdem ausgeben!  (Zumindest ist das in der Filiale so; wie genau das System beim Boten ist weiß ich nicht, muss ja aber dem selben Prinzip folgen)

Vielleicht bist Du ja auch einen Nachnamebetrüger von "DHL" reingefallen. Weißt Du noch genau was in der Sendungsverfolgung stand? Stand da was von zweiter Zustellversuch?

Ich würde zum Anwalt gehen...
Hast Du denn mal den Empfänger kontaktiert?

Gruß

Woher ich das weiß:Berufserfahrung – Angestellte bei der Postbank
sefth99 
Fragesteller
 25.07.2017, 18:24

Hey,

Danke für deine Antwort. Das dachte ich mir auch. Hab alle Postboten gefragt, die mir in den letzten Wochen über den Weg gelaufen sind und die haben alle genau das gesagt.

Der Käufer meinte erst mal für ein paar Wochen, dass er das Paket erhalten und bezahlt hätte. Als ich Ihn jedoch bat, mir dies schriftlich zu geben, hat er sich nicht mehr gemeldet. Weder auf emails, Anrufe oder Briefe. Das sagt mir jetzt irgendwie, dass er nicht bezahlt hat, sonst könnte er mir diesen Gefallen ja echt tun.

Auf dem Online Etikett steht zumindest groß Nachnahme drauf und beim einscannen in der Filiale kann das ja wohl schwer übersehen worden sein. Zumal ja wohl der Strichcode schon alle erforderlichen Informationen enthält.

Was kann denn deiner Meinung nach schief gelaufen sein?

Nachnahmebetrüger? Davon habe ich noch nichts gehört. Wie läuft denn sowas ab? Kann man sich dagegen wehren?

LG

0
monara1988  26.07.2017, 10:08
@sefth99

Ja ist wirklich so; man scannt die Sendung ein und dann steht da das es eine Nachnahme ist und muss die Summe die man eingenommen hat eingebe; das kann man nicht übersehen!
Ich meine nicht das man das Häckchen entfernen kann und somit das Paket für 0€ rausgebene kann. Wenn doch, dann wäre das volle Absicht des Boten/ des Mitarbeiters und der hätte sich somit strafbar gemacht.

Das mit dem Käufer klingt komisch...verdächtig.

Nachnamebetrüger... da werden die Post/DHL Mitarbeiter vor gewarnt. Es ist so, das Nachnamesendungen für 1000€ und mehr in die Filiale gebracht werden da der Empfänger nicht Zuhause war. Dann kommt ein DHL Bote in die Filiale und nimmt das Paket für einen zweiten Zustellversuch mit, nur das dieser Bote keine echter Boten ist sondern das Paket quasi stiehlt. Das ist bei echten Boten kein Problem und legitim, aber wenn ein Mitarbeiter das nicht weiß, oder neu ist und die Boten nicht kennt, oder die Warnung nicht gelesen hat, gibt der das auch einem Fake-DHL Boten mit.
Da diese Fake DHL Boten ja nicht wissen können das da teuere Nachnamepakete stehen, müssen die das ja vom Besteller wissen, also behaupte ich, dass dies mit dem Besteller inzeniert wurde um kostenlos teuere Ware zu erhalten.

Ich weiß allerdings nicht ob diese Fake-Boten auch ein Gerät haben das so mit dem DHL Netz verbunden ist dass das Paket als zugestellt kennzeichnet... (Du hast ja geschrieben das es laut Sendungsverfolgung als Zugestellt gilt).

Mach bei DHL mal Druck... auch das der zuständige Bote oder Mitarbeiter mal durchleutet wird da der ja wohl den Mist gebaut haben muss... es sei denn es ist beim Kauf der Nachnamesendung bei Dir irgendwas schief gelaufen; wo hast Du das gemacht, Online oder in einer Filiale? hast Du irgendwelche Belege das Du eine Nachmamesendung in Auftrag gegeben hast?

0
lilatrudi  26.07.2017, 13:26
@monara1988

Nachnahmepakete kann man NUR online frankieren, somit hat der Versender auch alle erforderlichen Daten,die für eine Nachforschung oder Anzeige benötigt werden.

0
monara1988  27.07.2017, 09:29
@sefth99

Was ich allerdings seltsam finde, steht auf der HP:

Höchstbetrag
Der Höchstbetrag für eine Sendung per NACHNAHME beträgt 1.600,00 €.

Haftung
Sollte es bei der Geldübermittlung des Nachnahme-Betrages zu einem Fehler kommen, haftet die Deutsche Post bis zu einem Höchstbetrag von 1.600,00 €.

Wie war dann 1700€ möglich?
Und warum sollten die sich weigern das zu erstatten, wenn Du ja einen Nachweis für den Auftrag hast und die ja bis 1600€ haften?

0
lilatrudi  27.07.2017, 13:34
@monara1988

Bei DHL Nachnahme - Paketen ist der Höchstbetrag 3500 € pro Paket.

0

Nein, die Sendung ist bei der Post nur bis zu 500 € versichert, wenn du keine Zusatzversicherung gemacht hast.

Es ist sogar so, das die Post die Auszahlung der Versicherung komplett Verweigert, wenn der Warenwert über dem Versicherungswert liegt.

Heißt: kannst froh sein überhaupt 500 € bekommen zu haben.

Du mußt das Geld bei deinem Kunden anmahnen und einklagen.