Haben viele Menschen unterbewusste Traumata?
8 Antworten
Ja bestimmt :D. Wenn du überlegst dass viele Traumata weitergegeben werden durch die Kriegsgeneration, dann ist es nicht wunderlich dass einige traumatisiert sind bzw das Trauma weitergegeben wird. Es müssen nicht immer Erlebnisse wie Krieg oder Misshandlung sein.
Emotionale Vernachlässigung im Alter von 1-3 Jahren kann auch tiefe Wunden hinterlassen und wenn du jetzt nochmal daran denkst, dass viele durch den 2 Weltkrieg abgestumpft sind, dann musst du dich nicht wundern dass einige Nachfolge Generationen traumatisiert sind. Zum Beispiel wenn man sein Baby, Kind schreien lässt weil man es für normal hält ist schon für Kinder traumatisierend. Und viele andere Beispiele.
Es wird schnell vergessen, dass es Kinder sind und Kinder sind leicht zu traumatisieren. Sowas sollte man nicht unterschätzen. Es ist weitaus komplizierter.
Ich schätze mal, dass in Deutschland etwa 20 % aller Menschen unterschiedlich stark traumatisiert sind.
Die Folgen von Schocks können richtig ernsthafte Erkrankungen sein.
Leider wird das von vielen Ärzten nicht erkannt.
Ich würde die Frage mal mit einem JA beantworten unter Vorbehalt dessen, dass der Begriff "Traumata" dehnbar ist (nicht jeder, der sagt, er sei traumatisiert, ist das auch.. das ist in gewisser Weise auch ein Modewort) und viele sich nicht so stark mit sich beschäftigen, als dass sie sagen können, was eigentlich los ist.
Ich habe selbst einige zumindest als verstörend (gerade für ein kleines Kind) anzusehende Ereignisse aus meiner frühesten Kindheit (da war ich zwischen vier und neun Jahre alt) über 20 Jahre lang im Unterbewusstsein mit mir durch die Weltgeschichte geschleppt, bis das Ganze durch seltsame, auffallend realistisch anmutende Träume zum Tragen kam. In diesem Zuge hat sich später (als ich mich öffnete und z.B. mit meinem Onkel drüber sprach) herausgestellt, dass ich von wahren, eventuell traumatisierenden bzw. negativ prägenden Ereignissen aus meiner Kindheit träumte, die ich im Unterbewusstsein hatte, ohne es zu wissen. Mein Onkel hat wesentliche Situationen im Grunde bestätigt, auch ein noch lebender sehr alter Verwandter konnte noch Jahrzehnte später einiges erläutern und hat die gleichen Dinge in etwa bestätigt.
Es ist durchaus möglich, dass viele Menschen unterbewusste Traumata haben. Traumata können durch verschiedene belastende Ereignisse wie Gewalt, Missbrauch, Verlust oder schwere Krankheiten entstehen. Manche Menschen verarbeiten diese Ereignisse bewusst, während andere sie unterdrücken oder verdrängen, was zu unterbewussten Traumata führen kann. Ob es nun „viele“ Menschen hier in Deutschland sind, ist ziemlich schwierig zu differenzieren.
Viele denke vermutlich das sie sowas haben. Aber nein.
Traumata hat man nicht einfach so. Da müssen heftige dinge passiert sein. Wie z.b. die 9 Knochenbrüche die ich von meinem Stiefvater habe oder die 2 Nahtoderfahrungen.
Sowas ist ein Traumata.
Nicht wenn man sich ein bisschen unwohl fühlt weil papa mal laut wurde.
Grundsätzlich ist das nicht zu vermeinen, aber das, was er im Kern sagen will, stimmt schon. Das Wort Trauma wird einfach viel zu leichtfertig benutzt, genau wie zB Depression.
Nur weil jemand denkt etwas "leichteres" wäre ein Trauma, macht es das noch lange nicht dazu....
Ich wache noch heute manchmal schweißgebadet von dem Mist auf der in meiner Kindheit abging. Und das obwohl alles Behandelt ist und ich ein super Leben führe.
Nur wird man richtige Traumata nicht wieder los. Sie prägen einen auf eine völlig andere Art und weise als man sich vorstellen kann.
Das sehe ich auch so. Etwas mehr Differenzierung oder Sensibilität würde da gut tun. Ich weiß aber wovon ich spreche. Ich bin unter anderem deswegen in Therapie.
Ich habe ja auch weder gegen dich noch gegen ihn gesprochen. Ich verstehe sowohl, dass es leichtere Trauma gibt, die Behandlung bedürfen, als auch dass man sich mit einem großen Trauma anstrengender Weise damit herumschlagen muss, dass jeder behauptet traumatisiert zu sein.
Btw bedeutet selbst betroffen zu sein nicht unbedingt, dass man sich auskennen muss.
Das ist relativ. Jeder Mensch geht mit Dingen anders um. Für manche ist Gewalt ein Unfall oder eine Nahtoderfahrung ein Trauma. Für andere etwas "leichteres".