Haben unpolare Bindungen Partialladungen?
Wir haben gerade eine kleine Diskussion und hoffen, dass ihr uns helfen könnt.
Wenn ein Molekül eine Differenz der EN von unter 0,4 hat, nennt man die Bindung unpolar. Gibt es bei diesen Bindungen Partialladungen?
Im Buch stehen dir Partialladungen nur bei polaren Bindungen, werden bei den unpolaren nicht mal erwähnt. Aber die C-H-Bindung ist unpolar und bildet VdW-Kräfte. Diese werden dann wieder als Partialladungen dargestellt.
Ich hoffe, ihr könnt uns helfen. Wenn möglich mit Beleg für den Lehrer. Danke!
1 Antwort
Hi,
der Übergang ist fließend: Nur bei einer Elektronegativitätsdifferenz von 0,0 liegt eine rein(!) kovalente Bindung vor.
Bei kleinen EN-Diff. (z.B. 0,4) überwiegen freilich die kovalenten Eigenschaften, sodass man in einer Diskussion der Struktur-Eigenschafts-Beziehung immer aus der Sicht einer kovalenten Bindung argumentieren würde, aber auch bei 0,4 oder 0,3 usw. gibt es einen kleinen Dipol, solange die Molekülgeometrie (z.B. bei Methan) dem nicht entgegensteht.
Beim VdW-Konzept handelt es sich um temporäre Dipole, die wiederum induzierte Dipole bewirken. Das ist etwas Anderes.
Konnte das deine Frage beantworten?
LG
Ich bin gerade unterwegs. Schaue nachher mal, ob ich zu Hause einen Literaturbeleg finde.
Ein wenig. Es geht darum, dass der Kurze in seiner Klassenarbeit die Bindungen bestimmen sollte. Er hat richtig erkannt, dass es sich um eine unpolare Bindung handelt (DeltaEN 0.3), hat aber an der Strukturformel Partalladungen eingezeichnet. Die Lehrerin hat dafür einen Punkt abgezogen mit der Begründung, dass dort keine Partialladungen sind.
Der eine Punkt ist tatsächlich der Unterschied zwischen einer 4 und einer 3.