Haben Steinzeitmenschen damals an Götter geglaubt?

9 Antworten

Sie hatten ihren Toten wertvolle Grabbeilagen beigelegt und aufwändige Gräber angelegt., Daher kann man davon ausgehen, dass sie glaubten, dass ihre Toten davon einen Nutzen haben würden, und dass sie an ein Leben nach dem Tode glaubten. Ein Gottglaube ist daher sehr wahrscheinlich!


Mauritan  22.08.2022, 14:35

Auch wenn ich bei Dir bin, dass ein Gottglaube per se wahrscheinlich ist aus psychologischer Sicht, so bin ich nicht bei Dir, was die Gräber betrifft.

Wir wissen nicht, warum sie es beilegten.

Ob das in Deiner Gegend üblich ist, weiß ich nicht. In meiner Region werfen wir Blumen ins frische Grab. Denkst Du, wir tun das, damit der Tote für einen Gott ein Gastgeschenk hat oder sie sich ins Haar flechten kann vor dem Totenfluss? - eben. Das erkennst Du sofort als Unsinn.

In diesem Sinne halte ich es auch im Fall der Grabbeigaben unserer Vorfahren für unzulässig, ein "warum" zu erfinden. Wir wissen es nicht und alles wäre möglich.

Ebensogut könnte man ein "unrein" erfinden von Besitz von Verstorbenen. Man könne erfinden, dass sie Lebenden sich davor schützen wollten. Bei den Zigeunern gibt es diese Vorstellungen. Sie haben Riten, was mit Dingen passieren soll, die in einem Wagen waren, in dem jemand starb.

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Dazu hatten sie keine Zeit


Huflattich  22.08.2022, 14:30

Die hatten mehr Zeit als wir.

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filmfan69  22.08.2022, 14:41
@Huflattich

Und auch sie stellten sich schon Fragen wie: Was kommt nach dem Tod, wo kommt die Welt und der Mensch her, worauf dürfen wir hoffen, was sollen wir tun.

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Das weiß grundsätzlich kein Mensch, bis auf ganz wenige Ausnahmen.

Die, die es nicht wissen, wissen es nicht, weil es damals:

  • keine schriftlichen Aufzeichnungen gab
  • wir nicht wissen, was die Bilder in den Höhlen genau bedeuten
  • weil nur sehr wenige Spuren vorhanden sind
  • die Gedanken dieser Menschen nicht zu erraten sind.

Wer es doch "weiß"? Wer sind die "Ausnahmen"? - Das sind jene, die uns mit den "Dokumentationen" in RTL und anderer Boulevard-Formate belästigen. Die "erklären" uns ganz genau, was die Steinzeitmenschen "dachten" und wussten. Im schlimmsten Falle haben sie sogar noch Vornamen aus dem vorigen Jahrhundert.

Ich zappe sofort weg, wenn die mit ihrem Geschwätz kommen über "kultische Handlungen". Das einzige, was wir ahnen können, ist, was sie gegessen haben. Dann davon gibt es Reste, wie etwa benagte Knochen.

Das ist sehr anzunehmen, denn in allen Völkern und Kulturen gab es "Übersinnliches". In steinzeitlichen Kulturen der Neuzeit sind der Schamanismus gut untersucht worden und dokumentiert. Es ist sehr anzunehmen, dass auch im damalige Europa( ich nehme an, dass du diese Steinzeitmenschen meinst) ähnlich "gedacht"wurde und ähnlich mit den unbekannten und unverstehbaren Naturgewalten umgegangen wurde.

Daß Menschen Tiere, Berge Sonne u.v.am. als "Gottheiten" (irgendwie !)angesehen haben ist wohl gesichert. Eine Gottesvorstellung, wie sie z.Bsp. im Christentum präsent ist hat es damals wohl nicht gegeben.