Haben SS Soldaten wirklich Rente vom Staat bekommen?

6 Antworten

ich kannte früher jemand (er ist inzwischen lange verstorben), der im WW2 als Berufssoldat bei der Wehrmacht war (also normale Armee) - er hat nichts von der RV bekommen, weil er sich als Berufssoldat in einer Art Beamtenstatus befand - diejenigen, die als Wehrpflichtige eingezogen wurden, haben die Jahre ihres Wehrdienstes angerechnet bekommen, ich vermute, man wollte diese dunklen Jahre möglichst schnell und geräuschlos abschließen und deshalb wurden möglicherweise keine langwierigen Recherchen in Einzelfällen durchgeführt - es sollte kein Staub aufgewirbelt werden.

Sogar die Witwe von Freisler hat Geld aus der Rentenkasse bekommen und der war bestimmt kein Unschuldsknabe

ob für alle diese Fälle jemals für die anerkannten Rentenzeiten Beiträge eingezahlt wurden, weiß ich nicht - richtig wäre es gewesen - das wäre es auch heute, denn es kann nicht sein, dass nur die Versicherten der gesetzlichen Rentenversicherung die Altersvorsorge für Wehrpflichtige (oder Freiwilliger Dienst?) tragen müssen, Millionäre, Selbständige, Beamte und Politiker aber nicht - hierfür müsste der Staat aus Steuermitteln Geld einzahlen

Also, weißt du, es stimmt tatsächlich, dass früher ehemalige Waffen-SS-Leute in Deutschland Rentenansprüche hatten. Das ist echt verrückt, wenn du darüber nachdenkst. Nach dem Zweiten Weltkrieg wurden halt irgendwelche Regelungen gemacht, die es den ehemaligen Soldaten ermöglichten, Renten zu beantragen. Das hat aber oft für ziemlich heftige Diskussionen gesorgt, weil viele von denen ja echt schlimme Sachen gemacht haben.

Dass Leute, die Verbrechen begangen haben, trotzdem Rente bekommen haben, hat echt für Aufregung gesorgt. Im Laufe der Zeit wurden dann die Regeln und Gesetze überarbeitet, um sicherzustellen, dass Kriegsverbrecher nicht mehr finanziell unterstützt werden. Das Ganze ist echt kompliziert und hat auch viel mit Geschichte und Politik zu tun.

Lg ThexSun

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung

Hallo Georg. Deine Frage spiegelt die Einstellung unserer heutigen Medien zu diesem Teil unserer Geschichte wieder. SS-Soldaten soll man automatisch mit Verbrechern gleich setzen. Das ist aber Unsinn. Die SS verstand sich als Elite-Truppe, von denen man in jeder Hinsicht besondere Leistungen erwartete. Die SS wurde in der Regel bei besonders heftigen Kämpfen an der Front eingesetzt, oft mit großem Erfolg. Man erwartete von SS-Soldaten, dass sie jeden Befehl bedingungslos ausführen, also auch Geisel-Erschiessungen oder ähnliches. Das Pech dieser Leute war, daß die Bewacher, Verwalter und Mörder in den deutschen KZs eben auch SS-Leute waren.

Das die SS Verbrechen begangen hat, ist absolut unstrittig. Man muss aber sehen, daß der gesamte WK 2 und die Jahre danach eine unendliche Folge von Kriegsverbrechen war, die eben nicht nur von Deutschen begangen wurde. Massenhafte Ermordung von Zivilisten, Erschießung von Kriegsgefangenen, KZs usw. gab es auch bei den ehemaligen Kriegsgegnern Deutschlands zur genüge. Und das hat überhaupt nichts mit gegenseitiger Aufrechnung der Geschichte zu tun, sondern nur mit der vollständigen Darstellung derselben. Das ist einer der ganz großen Fehler, die unsere Medien machen : die Leute sollen die ganze Wahrheit nicht kennen. Aber zum großen Glück haben wir in unserem Land Presse- und Meinungsfreiheit. Wer sich intensiv mit der Zeit 33 bis 49 beschäftigt, kann gar nicht anders, als dies immer wieder zu kritisieren.

Und was die Zahlung von Rente betrifft, die ist immer an die Lebens-Arbeitsleistung geknüpft. Wenn also der ehemalige SS-Mann nach dem Krieg fleißig am Wiederaufbau Deutschlands mitgearbeitet hat, warum sollte der dann keine Rente bekommen ?

Nicht alle Mitglieder der Waffen-SS waren automatisch Verbrecher. Wie später bekannt wurde, sind ja gerade in den letzten Kriegsjahren auch junge Männer zur Waffen-SS einberufen worden, ohne sie lange danach zu fragen, ob sie damit einverstanden sind.

Und wer eben als Soldat kämpfen musste bekommt diese Zeit auch für seinen Rentenanspruch angerechnet. Daran ist nichts falsches.

Richter, die sogar NACH Kriegsende noch Todesurteile ausgesprochen haben, wurden sogar anschließend WIEDER Richter. Filbinger wurde sogar Ministerpräsident

Die geplante Entnazifizierung wurde ja nicht weiter ernsthaft verfolgt, weil man vor dem Hintergrund des sich abzeichnenden Kalten Krieges ein starkes Deutschland haben wollte. Und da das wohl auch nur mit den vorbelasteten Deutschen ging, drückte man beide Augen zu.