Haben Schützengräben den bisherigen Verlauf des Ukraine Krieges mitentschieden?
Eine Taktik, die vor allem im 1WK vor über 100 (!) Jahren schlachtfeldprägend war, lässt die Russen in Charkiw und anderswo schlicht nicht vorrücken.
Wie ist das denn möglich, eine moderne Armee, mit modernen Waffensystemen, modernen Raketen, modernen Drohnen, modernen Satelliten und moderner Moderne wird von einer altback Strategie der Rückständigkeit aufgehalten, unvorstellbar.
Oder werden die lediglich in den Medien gehypt und taugen eig. für nix?
Das Ergebnis basiert auf 11 Abstimmungen
9 Antworten
Schützengräben spielten auch im 2. WK eine wichtige Rolle und schon im amerikanischen Bürgerkrieg.
Es ermöglicht der Infanterie das Überleben im Artilleriefeuer. Die Russen setzen sehr auf ihre Artillerie. Daher ist es für die Ukraine wichtig, die Infanterie einzugraben.
Mir wurde beim Bund als Jäger beigebracht, dass schon die "Schützenmulde" die Trefferwahrscheinlichkeit deutlich reduziert, erst recht ein Schützengraben. Da tötet fast nur noch ein Nahtreffer
Die sind einfach nach wie vor sinnvoll. Genauso wie Bunker. Eine Explosion verbreitet sich nun mal radial und alles, was im Weg ist, schwächt die Explosion ab, vor allem Erde. Daher ist man auch heute noch in einem Schützengraben relativ sicher. Natürlich kann man ein Satellitenfoto machen und dann 500 hochpräzise Raketen auf die Schützengräben schießen, um wirklich jede Ecke zu zerstören. Aber das ist viel zu teuer.
Du vergisst viel Faktoren: die Ausrüstung beider Armeen ist nahezu identisch. Die Russen setzten fast nur "altes" Gerät ein. Die neuere T90 Panzer sind ja auch schon abgeschossen worden. Die Russische Taktik ist völlig veraltet gegen einen Gegner der in kleinen mobilen Trupps kämpft. Die Russen kriegen ihren Nachschub nicht auf die Reihe und deren Aufklärung ist extrem langsam.
Ich hab's dir schon wo anders drunter geschrieben. Das Vorgehen der russischen Streitkräfte ist taktisch absolut stümperhaft. Man macht sich zum leichten Ziel für alles und jeden. Hit and Run Trupps haben hier komplette Kolonnen zum Stillstand gebracht indem man die Führungsfahrzeuge ausgeschalten hat. Der Rest war ein Opfer für die Artillerie und Drohen. Genau auf die selbe Art hat man Straßenkämpfe gewonnen. Hier haben einzelne Ukrainische Panzer den Vormarsch der Konvois gebremst. So das in der Flanke kleine Mobile Trupps mit Panzerabwehrwaffen den Panzern in die Flanke fallen könnten. Hierbei hat man offenbar mit Vorliebe das Führungsfahrzeug ausgeschaltet, so das der Konvoi erstmal ohne Leitung war.
Ich hatte immer gedacht, dass die Russen genügend Zeit hatten, durch Übungen in Syrien, solche asymmetrischen Kriege zu üben. Das ist echt ein Armutszeugnis.
Die Russen haben mehrere Fehler gemacht: sie waren auf dem Stand das die Ukrainische Armee genauso unmotiviert und schlecht ausgebildet ist wie 2014. Sie gingen davon aus das die Leute sich mehr oder weniger kampflos ergeben. Russland hat gedacht das der Westen auch das wieder so schluckt wie 2014 und die Russische Aufklärung hat miserable Arbeit geleistet. Desweiteren haben sie sicher mit einem asymmetrischen Krieg gerechnet und nicht mit einem Gegner so wie jetzt, der dazu in der Lage ist offene Gefechte zu führen
In syrien haben sie aber gegen schlecht ausgebildete Truppen ohne Moderne Technik gekämpft. Die Ukrainer sind im Gegensatz dazu sehr gut ausgebildet und verfügen dank dem Westen über modernste Kriegs Technik.
Abgesehen von den Satelliten und den Drohnen aus der Türkei, welches Kriegsgerät ist denn so "modern", dass die Ukrainer effektiv nutzen?
Das einzige richtig moderne, was ich bisher gesehen habe, waren die russischen Hyperschallraketen, vor denen ich tatsächlich auch minimal Angst habe.
Naja die ganzen Nlaws und sonstige Panmzerabwehrraketen.
Außerdem bekommen sie einige moderne Panzer wie zb auch den Leopard.
Ich rede vom Lepoard 2, es sollen ja auch neue Modelle geliefert werden.
Wo ist das denn sicher? Was ich dazu lese ist, dass Rheinmetall Interesse hätte, solche zu liefern, aber der Antrag noch läuft.
Und der "moderne" Leo2 ist auch schon 15 Jahre älter als der T90.
Wobei der Leo 2 Dank laufender Modernisierung immer noch als sehr guter Kampfpanzer eingestuft ist
Wieso sollten sie nicht liefern, Deutschland hat versprochen schwer Waffen durchzulassen.
Der aktuelle Leo ist gerade mal ein paar Jahre alt.
Ja aber ich rede von den neuen Modellen, von welchen das aktuellste aus 2019 stammt.
Interessant wird auch ob jetzt tatsächlich noch Marder geliefert werden und ob irgendwo Munition für die Gepard organisiert werden kann.
Wenn die Soldaten die ja jetzt in der Ausbildung für die PZ2000 sind, diese effektiv einsetzen können, hätten die Ukrainischen Kräfte hier ein top modernes Artilleriegeschütz
Bin auch gespannt wann mal wieder Flugzeuge kommen, die wurde zumindest vor kurzem noch extrem benötigt.
Ein moderner T90 ist die Tage erst einer relativ alten Schwedischen Panzerbüchse zum Opfer gefallen
Ich glaube das Flugzeuge eher "versteckt" geliefert werden. Ebenso werden die Türken weiterhin Drohnen liefern. Diese haben sich ja als unglaublich effektiv erwiesen
Aber die Panzerbüchse wurde ja auch laufend modernisiert. Es ist eine alte moderne Waffe. Und wer sagt, dass der alte Leo2 in seinem modernen Modell gegenüber der modernisierten Ausführung der alten Panzerbüchse nicht auch kampfunfähig geworden wäre?
Wir wollen doch alle endlich die ersten Warthogs und B2s sehen :D Aber bis dahin muss man die Amis wohl noch etwas mehr anbetteln :D
Da hast du sicherlich Recht. Aber Mal ehrlich, wenn es nicht die Panzerbüchse ist, dann ist es eine Mine die den Panzer zunächst zumindest Kampfunfähig macht oder es ist eine Javlin die den Panzer in seine Einzelteile zerlegt.
Ich glaub die A10 wäre hier eher ein gefundenes fressen für die Russische Luftabwehr .
Würdest du sagen, Panzer haben einfach ausgedient?
Ja du und nein. In gewissen Szenarien mag ein Panzer durchaus seinen sinn haben. Aber als Mittel im Urbanen Gelände hat er ausgedient
Ein Schützengraben erfüllt immer noch die gleiche Funktion wie im ersten WK.....
Der entscheidende Unterschied ist, heutzutage steht da drin nicht bloß jemand mit einem Gewehr, sondern zehn oder zwanzig Kämpfer mit extrem wirkungsvollen Panzerabwehrwaffen.
Im ersten und zweiten Weltkrieg hat man solche Infanteriestellungen einfach mit Panzern plattgewalzt und den Rest hat dann die folgende Infanterie erledigt.
Das geht inzwischen nicht mehr, weil die Panzer schon weit vor den Gräben abgeschossen werden können.
Man könnte derartige Stellungen trotzdem erfolgreich bekämpfen, wenn man einfach nur die Verteidiger mit Artillerie und Luftunterstützung zwingen würde die Köpfe einzuziehen, um in der Zeit eigene motorisierte Infanterie heranzuführen die dann die Gräben niederkämpft.
Dafür müsste man aber das Zusammenwirken verschiedener Kräfte beherrschen, was die Russen erstaunlicherweise offenbar nicht hinbekommen. In westlichen Armeen ist dieses " Gefecht der verbundenen Waffen " schon lange Standart und im Grunde haben die Amerikaner schon im 2.WK in Deutschland so gekämpft.
Die Russen hingegen berherrschen offensichtlich oft nicht einmal militärische Basics, wie man in zahllosen Videos aus den ukrainischen Kampfgebieten erkennen kann.
Und so wird dann ein simpler Schützengraben plötzlich zum unüberwindlichen Hindernis.....
Wenn jemand auf dich schießt, gräbst du dich ein, damit du schwerer zu treffen bist. Egal wie modern die Waffen sind, ziemlich viel davon braucht ne sichtlinie. Ein graben verhindert sichtlinie.
Und moderne Waffen kommen jetzt erst an. Sowohl Russland als auch Ukraine haben bisher in erster Linie Zeug aus der sowjetzeit im Einsatz. Hat ja Gründe, warum die Ukraine so nach Waffen ruft.
Gab es die russische Taktik denn jemals? Welche Macht reihte Hunderte Panzer an einer Straße aneinander? Die Wehrmacht, so sieht man es in den Videos, setzte die Panzer eher Flächig oder geschützt ein.