Haben Kinder von reichen Eltern bessere Chancen im Leben (Bildung, Erziehung)?

13 Antworten

Da spielen mehrere Faktoren als einfach nur Geld eine Rolle.

Bei mir selber habe ich Folgendes beobachtet:

1.)

Ich versuche besser zu sein als mein Vater. Ich möchte, dass er stolz auf mich ist. Meine Ziele sind also recht hoch gesteckt und ich tue alles im diese zu erreichen.

Wäre ich in einer Familie groß geworden in der mein Vater arbeitslos wäre oder nichts erreicht hätte, dann wäre dieses Ziel schnell erreicht. Der niedrigste Beruf wäre schon besser als das was mein Vater hätte und er könnte stolz auf mich sein, weil ich ihn übertroffen hätte.

2.)

Bei mir nicht zutreffend aber mit Sicherheit auch ein Grund für den größeren Erfolg von "reichen" Kindern.

Eltern mit viel Geld haben die Möglichkeit ihre Kinder bei ihren Vorhaben zu unterstützen. Gehen sie zum Beispiel studieren, dann müssen sie keinem Nebenjob nachgehen und können sich voll auf ihr Studium konzentrieren.

Wollen sie sich Selbstständig machen können die Eltern sie dabei unterstützen oder die Kindern können später den Betrieb der Eltern (falls vorhanden) sogar übernehmen.

Lord2k14  12.06.2018, 15:33

Ich verstehe nicht, warum immer das Beispiel Studium kommt. Das ist kein Garant um erfolgreich zu werden.
Bis zum Studium haben alle Menschen, zumindest in Deutschland die absolut gleichen Chancen.
Bei viele „reichen“ Freunden (reich ist relativ, welches reich ist hier eig. gemeint?) habe ich beobachtet, dass die Eltern umso weniger unterstützen, je mehr Geld sie hatten. Meine Frau zB hat Medizin studiert und 3 Jobs nebenbei gehabt, obwohl die Eltern es sich locker hätten leisten können.

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SchakKlusoh  07.05.2020, 20:12
@Lord2k14

Das sind subjektive Erfahrungen. Man kann sie nicht generalisieren.

Wieviele Dax-Vorstände kennst Du, die keinen akademischen Abschluß haben?

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Lord2k14  07.05.2020, 23:49
@SchakKlusoh

Worauf willst du eigentlich hinaus. Ich bin selbst mein eigenes bestes Beispiel. Bin von zu Hause mit 16 raus. Hab Ausbildung Beruf und Studium neben dem Beruf gemacht. Wenn man will schafft man das! Aber es ist einfacher andere für das eigene Versagen verantwortlich zu machen.

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SchakKlusoh  08.05.2020, 17:37
@Lord2k14
Ich bin selbst mein eigenes bestes Beispiel.

Das sind subjektive Erfahrungen. Man kann sie nicht generalisieren.

Aber es ist einfacher andere für das eigene Versagen verantwortlich zu machen.

Das ist eine Unterstellung, die mehrfach widerlegt wurde.

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Zu dem Thema gibt es unendlich viele Studien und Auswertungen.

Ja, Bildung hängt vom Reichtum und dem Bildungsstand im Elternhaus ab. Darüber ist genug diskutiert worden und unumstritten.

Wenn ich selber studiert habe, kann ich mir leichter vorstellen mein Kind auch zum Studium anzuhalten. Zudem habe ich mit hoher Wahrscheinlichkeit auch das Geld um z. b. Nachhilfstunden, eine Studentenbude, Lernmittel oder Studiengebühren zu finanzieren. Ferner kenne ich selber die Tücken des Systems und besitze ein Netzwerk, das ich dem Kind zur Verfügung stellen kann.

Wer weiß und erlebt hat wie wichtig Bildung für den beruflichen Aufstieg ist, der achtet bei den Kindern darauf und beginnend damit nicht selten schon vor der Geburt. Dazu gehört auch entsprechende Ernährung, Schutz und Hirnreifung.

Wie kompetent die eigene Erziehungsleistung ist (Stichwort: verwöhnte Blagen), ist dabei zu vernachlässigen, da die Vorteile ganz klar überwiegen. Ein Ernährungsmangel z. B. in der frühen Kindheit kann später z. B. im Erwachsenen nicht vollständig kompensiert werden. Auch Selfmademillionäre, die in ihrer Kindheit großem Mangel ausgesetzt waren, haben nicht die Lebenserwartung der Gleichalten ohne zu bemängelnde Kindheit.

so liest man immer wieder.

manche reiche söhne und töchterleins wollen aber genau das gegenteil und brechen aus der "heilen welt" aus.

SchakKlusoh  07.05.2020, 19:54

Was manche tun, ist für die Mehrheit ziemlich irrelevant.

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Statt hier subjektive Meinungen (subjetiven Unsinn) abzufragen, solltest Du besser entsprechende Studien lesen:

Doppelte Benachteiligung durch Sortierung nach Milieu: Kinder mit niedrigem sozioökonomischen Hintergrund besuchen der Studie zufolge oft Schulen, in denen die übrige Schülerschaft aus einem ähnlichen Umfeld stammt. Das Problem: Bleiben diese Kinder weitgehend unter sich, fallen ihre schulischen Leistungen in vielen Ländern schlechter aus, als wenn sie in eine Schule mit Kindern aus besser gestellten Familien gehen.

Schulen, die überwiegend von Kindern mit niedrigem sozioökonomischen Umfeld besucht werden, sind laut Studie oft schlechter ausgestattet als andere - finanziell, materiell, personell. Auch Schulklima, allgemeine Motivation und Disziplin seien oft weniger gut. All dies verstärke die "doppelte Benachteiligung".

https://www.spiegel.de/lebenundlernen/schule/oecd-studie-zu-chancengleichheit-deutschland-holt-auf-a-1234411.html

Eliten haben mehr Einfluß. Egal ob in der Politik, der Kultur oder der Wirtschaft. Das heißt, die Kinder können die Netzwerke der Eltern nutzen. Zum Beispiel um eine Lehrstelle oder ein Praktikum oder Auslandsaufenthalte usw. zu bekommen.

Reichtum spielt nicht wirklich eine Rolle, denke ich mal.

Aber es ist so, dass Eltern die selber eine gute Ausbildung haben und somit auch meist gut im Leben stehen, ihren Kindern mehr Wissens-Futter mit auf den Weg geben.

Also ihnen viel vorlesen, Museen besuchen, mit ihnen kochen, backen, bauen und den unbändigen Wissensdurst den Kinder haben stillen, in dem sie ihnen alles einfach erklären oder nachlesen, falls sie es selbst nicht wissen.

Von daher kriegen Kinder deren Eltern darauf eingehen mehr mit über als Kinder die kaum beschäftigt werden.

Eigentlich wäre dies allen Eltern zugänglich, es gibt Bibliotheken die einen sehr günstigen Jahresbeitrag haben oder auch in gewissen Museen sind die Kinder gratis bis zu einem gewissen Alter.

Auch Ausflüge in den Wald kosten nichts und man lernt viel wenn man beobachtet und erklärt.

So gesehen liegt es nur an der generellen Lebenseinstellung.

SchakKlusoh  07.05.2020, 20:11
Auch Ausflüge in den Wald kosten nichts und man lernt viel wenn man beobachtet und erklärt.

Soll das ein Witz sein?

Das mag ja für Forstarbeiter gelten, aber nicht für einen zukünftigen IT-Fachmann.

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Prinzessle  07.05.2020, 21:17
@SchakKlusoh

Ach was, Bäume kommunizieren Unterirdisch....sie haben ein riesen Netzwerk über ihre Wurzeln aufgebaut und halten so zum Teil auch Strümpfe einigermassen am Leben, weil dieser Platz wichtig ist, dass er belegt ist.

Mein Mann ist Elektro Ingenieur und vergleicht seine Programme die er schreibt, jeweils auch mit meinem Garten. So haben wir beide unsere Gärten die aber jeder von uns nutzt und zu Erkenntnissen kommt.

Wer nur auf einer Schiene sich Gedanken macht, der übersieht manchmal dass Dinge auch anders zusammenhängen können.

Ein Kind das lernt zu beobachten, zu verstehen wie Wachstum geht.....das kann dieses Wissen in jeden Bereich der späteren Berufswahl herüber nehmen und in seinen Denkprozess einbinden.

Da alles mit der wachen Beobachtung und der Verknüpfung von unterschiedlichen Elementen beginnt, um flexibel denken zu können.

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SchakKlusoh  08.05.2020, 17:41
@Prinzessle
Mein Mann ist Elektro Ingenieur und vergleicht seine Programme die er schreibt, jeweils auch mit meinem Garten.

Ist das ein Euphemismus, daß er ´wie Kraut und Rüben´ programmiert?

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Prinzessle  09.05.2020, 06:47
@SchakKlusoh

Vieles was er schrieb benutzt du jeden Tag. Er ist nun pensioniert, arbeitete aber vorher in der Entwicklung und wird heute noch von 4 Firmen zu Rate gezogen. Also arbeitet er immer noch ca. zu 50 Prozent

Er hört das nicht gerne aber in einer Firma in der wir immer noch zu Geschäftsausflügen und -essen eingeladen sind, wird er Einstein genannt.

Also bekommt wohl den Leuten seine Kraut und Rüben Programmierung. Respektive wird noch heute darauf aufgebaut.

Der Vergleich zu einem Garten ist nicht schlecht. Denn auch ein Garten ist in ständigem Wachstum. Es gibt Grundelemente darin, wie eine Pergola, ein Gartenhaus oder auch Bäume. Aber der Rest verändert sich, passt sich den jeweiligen Bedürfnissen aber auch den Eckpfeilern an.

Es gibt eben auch verschiedene Gärten, viele sind sehr langweilig und bedürfen dennoch mehr Aufwand als ein verschlungener Garten mit Pflanzen die mit Bedacht gesetzt wurden und darum ihre volle Pracht entwickeln können und man quasi keine Arbeit mehr damit hat.

Du egal von wo aus du startest rund laufen kannst auf Wegen die so angelegt sind, dass du an jeden Punkt des Gartens kommst ohne je umkehren zu müssen, um wieder zurück zu kommen zum Haus.

Eben ich spreche hier nicht von einem Garten der ein paar Soldaten Blumen hat und einen langweiligen Rasen oder diese schrecklichen, kahlen Steingärten, die diesen Namen schon grad gar nicht verdienen. Denn ein Steingarten wäre eigentlich schön mit ihren Bewohnern darin. Halt eben dann nicht so steril, sondern dynamisch.

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