Haben die Leute mit Turban einen bestimmen Namen?

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Also es gibt verschiedene Arten von Turbanen, und die jeweiligen Träger stammen aus unterschiedlichen Gegenden. Die bekanntesten "Turbanträger" in Indien sind die Sikhs. Das sind die mit den mächtigen Turbanen, die immer ganz streng gebunden sind und vorn auch der Stirn so ein Dreieck haben. Die stammen aus dem Punjab und gehören der Religion der Sikhs an. Zudem haben die auch allen den gleichen Nachnamen: Singh - wie der derzeitige Premierminister, der auch so einen Turban trägt. Aber den Namen Singh gibt es auch z.B. in Rajastan, wo die Turbane ganz anders aussehen und die dortigen Singhs sind auch keine Sikhs, sondern Hindus.

Muslime tragen heute eher keinen Turban, sondern andere Kopfbedeckungen, wenn überhaupt. Der Irrtum hat dazu geführt, dass nach 9/11 Sikhs in USA Schwierigkeiten hatten, einer wurde sogar Opfer eines Mordes. Die Religion der Sikhs wurde erst im 15./16. Jahrhundert begründet, die neue Religion wurde unter den herrschenden Mogul-Kaisern verfolgt. Sie entwickelte sich daher zu einer sehr kämpferischen Haltung und seit 1708 strengen, abgrenzenden Bräuchen.Viele Sikhs kämpften in Truppen der Engländer. Die Männer schneiden ihre Haare nicht, die Jungen tragen eine Art Tuch mit Knoten (Patka), der Turban wird in der Pubertät mit einem Ritual übergeben, sie tragen den Namen Singh (Löwe), einen eisernen Armreif, ein Messer und eine besondere Art Hose. Die Frauen sind relativ gleichberechtigt, ihr Beiname ist eigentlich Kaur (Prinzessin). Sikhs hatten zunächst Gurus, dann wurde der Guru Granth Sahib (heiliges Buch) maßgebend. Der Punjab, ihre Heimat, wurde 1947 geteilt zwischen Indien und Pakistan, die Sikhs wurden vertrieben, viele ermordet, sie hatten besonders unter der Teilung zu leiden. Sie verloren ihren Hauptsitz Lahore, neue Hauptstadt ist Chandigar. Auch im Sikhismus gibt es Fundamentalismus, 1984 töteten Sikh-Leibwächter Indira Gandhi. Religiöser Mittelpunkt ist der goldene Tempel in Amritsar, der damals von indischen Truppen gestürmt wurde. Inzwischen gibt es natürlich auch Sikhs, die sich nicht mehr an die alten Regeln halten und sich die Haare schneiden lassen.

Turbaner und Turbanisten... man spricht auch von turbanistischem Verhalten.

in indien sind das die sikhs