Gutes karma?

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Deine Frage deutet darauf hin, daß du dir Mühe gibst, positiv zu handeln. und das ist schon mal gut. Ausgang dafür sind deine Gedanken und Überzeugungen.

Der Unterschied im Beweggrund (selbstsüchtig oder selbstlos) ist dabei vorerst nur graduell. Mit fortschreitender echter Erkenntnis verlagert sich der Schwerpunkt immer mehr in Richtung selbstlos.

Zu beachten ist, daß die Wirkung weder zeitlich terminiert und auch nicht direkt zurechenbar ist, da es nie nur eine einzige Ursache für das momentane Erleben gibt.

Ich bin Soto-Zen-Buddhist und wenn du damit meinst, dass du vom Schicksal dafür "belohnt" wirst, wenn du anderen hilfst, dann muss ich dich enttäuschen.

Im Buddhismus hat Karma nichts mit Schicksal, ausgleichender Gerechtigkeit, Moral, Belohnung/Bestrafung, oder einem imaginären Punktekonto zu tun.

"Karma" bedeutet "Handlung, Tat" und bezeichnet das Gesetz von Ursache und Wirkung - jede Handlung kann zur Ursache für neue Handlungen werden.

Ein Beispiel:

Wenn der Mensch die Umwelt zerstört und es treten dann Naturkatastrophen auf, wird kein logisch denkender Mensch von "Gottes Zorn" oder der "Rache der Natur" sprechen - es ist einfach die Folge unserer Handlungen, also Karma.

Im Buddhismus gibt es keine höhere Macht die "gutes" Handeln belohnen und "schlechte" Taten bestrafen könnte - daher geht es auch nicht um Moral.

Ein anderes Beispiel:

Im Buddhismus spricht man vom "Karma des Geistes" (Gedanken), dem "Karma des Wortes" (Sprache) und dem "Karma des Körpers" (Taten), da alles drei Muster sind, die zur Ursache für neue Handlungen werden können.

Du bist schlecht gelaunt (Karma des Geistes) und sprichst daher grob mit deinen Kollegen (Karma des Wortes), oder wirfst die Bürovase an die Wand (Karma des Körpers).

Als Folge davon werden deine Kollegen gereizt (Karma des Geistes), gehen grob mit dem Faxgerät um, so dass es kaputt geht (Karma des Körpers). Anschließend machen sie sich gegenseitig verantwortlich (Karma des Wortes).

Dass Karma nicht unabänderliches Schicksal ist, zeigt sich daran, dass bereits die Handlung eines einzigen Menschen ausreichen kann, um die ganze Situation in eine völlig andere Richtung zu lenken.

Der eine Kollege ist verliebt (Karma des Geistes). Ihn stört die ganze Aggression nicht und er rede freundlich (Karma des Wortes), so dass sich die Laune aller Kollegen besser (Karma des Geistes).

Du siehst also - es geht nicht um Belohnung und Bestrafung, oder ein Karmapunkte-Konto sondern nur um Ursache und Wirkung. Will man Leiden fortsetzen, oder die Situation ändern?

Um zu erkennen, wann welche Handlung richtig ist, bedarf es guter Selbstkenntnis und Einsicht in den möglichen Lauf der Dinge. Man muss das richtige Mittel geschickt nutzen. Diese intuitive Einsicht bietet die Praxis der Meditation.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Seit etwa 40 Jahren praktizierender Buddhist

Bei Karma kommt es auf deine Absicht an, weshalb du es tust.

+Karma: Tust du etwas nur deshalb, um dem anderen zu helfen, ohne Eigenvorteil zu wollen, erzeugst du +. Dabei ist es auch egal, wie der andere es versteht. Deines bleibt +. Aber der andere, der dich nicht richtig versteht, evtl dich noch beleidigt, erzeugt -Karma, aber nur für sich.

-Karma, wenn du einem anderen etwas gibst, auch wenn er es möchte, was ihm aber schadet, wenn du es ihm gibst und du das schon vorher weisst, gibst du selber ihm nicht zu seinem Wohl.

Glück oder Schicksal gibt es nicht. Es ist + oder - Karma. Das Karma zieht seine Kreise. Es kommt aber zum Verursacher treffsicher wie ein Bumerang zurueck.

Deshalb lehren alle Religionen, ein guter Mensch zu sein.

Noch unbewusst dauert Karma sehr, sehr lange, bis es wieder zurückkommt. Deshalb erkennt es kaum jemand und sie sagen Glück oder Schicksal. Je bewusster der Mensch, um so schneller kommt Karma.

Wer schon irgendwie ahnt hat grosse Chance auf Erleuchtung/Gnade. Kommt +Karma nach 2 Wochen, staunt man nur noch. Es kommt dann noch schneller, bis man völlig bewusst ist. Dann ist das ganze Universum in uns und wir haben die Glückseligkeit erlangt. Dies bedeutet auch Jesus Himmelfahrt. (Dann haben wir Nirvana erreicht und Himmel in uns. Oben gibt es nichts.)

Es gibt kein Karma. Wenn einem bösem Menschen etwas schlechtes passiert, kann man das nachher IMMER mit Karma in Verbindung bringen. Es wird auch allgemein völlig falsch aufgefasst, denn deine Karmapunkte werden eigentlich, so glaubt man, erst für dein nächstes Leben wichtig.

Eher nicht, dazu müsste man Bewusst sein haben, rechtes Verstehen (spirituell). Das gilt aber allgemein im Leben. Hilf du lieber direkt, den alten Leuten einkaufen gehen oder so. Das gibt viel gutes Karma.

Jaimal  25.04.2020, 20:50

Anmerkung: wenn du es einfach nur machst um gutes Karma zu sammeln (Eigennützig) dann wird der selbstlosen Dienst nicht angenommen, weil es eben wie das Wort schon sagt, selbstlos durchgeführt werden sollte.

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