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Nein, ich denke nicht. Ich habe selber auch mal im Rettungsdienst gearbeitet und kann es jetzt mittlerweile nicht mehr. Es ist seit etlichen Jahren so, dass der Respekt gegenüber sämtlichen Einsatzkräften eigentlich kontinuierlich abnimmt. Dies hat verschiedene Gründe. Früher betraf dies fast ausschließlich die Polizei und hat sich mittlerweile leider auch auf andere Imstitutionen ausgedehnt. Zunächst möchte ich mal darauf eingehen, dass auch die "Rettungsleute" im Grunde genommen normale Zivilisten sind, welche in diesem Moment nur ihren Beruf ausüben bzw. im Dienst sind. Das Personal, das im Rettungsdienst tätig ist, ist KEIN staatliches Personal ist und ist dementsprechend auch nicht verbeamtet und muss ganz normal wie jeder andere Arbeitnehmer auch Steuer und Sozialversicherungsabgaben bezahlen. Die "Uniform" ist im rechtlichen Sinne überhaupt gar keine Uniform sondern Warnschutzbekleidung, nicht anders als sie zum Beispiel auch von Bauarbeitern getragen werden muss mit dem einzigen Unterschied, dass halt anstelle der Name einer Baufirma dann der Name einer Hilfsorganisation oder eines privaten Rettungsdienstunternehmens darauf steht. Auf den Fahrzeugen des Rettungsdienstes, befinden sich ebensowenig sogenannte Hoheitsabzeichen, also das Hoheitsabzeichen des Bundes oder eines Landes. Das ist schoneinmal das erste Vorurteil, welches zu Konfliktpotenzial führt. Die Mehrheit in der Bevölkerung denkt nuneinmal: "Die haben ein Blaulicht also müssen sie auch dem Staat angehören, Beamte sein und keine Steuern bezahlen". Nein, dem ist nicht so!. Die Menschen, auch das Rettungsdienstpersonal selber inbegriffen, verspüren seit Jahren eine immer weiter zunehmende Unzufriedenheit mit der Politik, haben Frust und denken dann leider oftmals, diesen an den vermeintlichen staatlichen Angehörigen auslassen zu müssen. Zudem, ist bei vielen Menschen auch eine zunehmende "Ich- Mentalität" und ein abnehmendes Mitgefühl für seine Mitmenschen zu verspüren. Wenn ein Rettungswagen zum Beispiel im Einsatz eine Straße oder eine Einfahrt blockiert und Menschen deswegen nicht durchkommen, dann reagieren viele leider zunehmend aggressiv darauf und greifen das Personal dann entweder verbal oder sogar auch körperlich an. Das man im Notfalleinsatz mit einem langen und mehrere Tonnen schweren Rettungswagen sich nicht fünf Straßen vom Einsatzort entfernt einen regulären Parkplatz suchen kann, das interessiert die meisten Menschen heutzutage leider nicht mehr. Sie sagen: "ich muss/ will jetzt aber hier durch, ob es gerade jemand anderem schlecht geht und diese Person dringend medizinische Hilfe benötigt, das interessiert mich nicht".

Natürlich gibt es in jedem Beruf und somit leider auch im Rettungsdienst immer ein paar "schwarze Schafe" und somit, ist zum Beispiel auch Rassismus bei Rettungsdienstpersonal nicht vollkommen ausgeschlossen. Dies sind jedoch zum Glück durchaus einzelne Fälle und die überwiegende Mehrheit des Personals ist nicht so. Wer so ist, der fällt mit der Zeit natürlich auch bei seinen Kollegen damit auf und wird dann irgendwann gemeldet, sodass der Arbeitgeber dann die entsprechenden arbeitsrechtlichen Konsequenzen (Abmahnung, bei Wiederholung Kündigung), ergreift.

Mfg

Woher ich das weiß:Studium / Ausbildung – Rettungsdienst🚑, sehr großes Interesse an Notfallmedizin.
Ist das, weil die Rettungsleute immer frecher werden?

Öhm... NEIN!
Das kommt daher, dass die Menschen immer respektloser und egoistischer werden!

Genauer gesagt: Einerseits werden die Menschen immer egoistischer... sie sehen die Arbeit der Rettungskräfte (egal ob haupt- oder ehrenamtlich) als Dienstleistung des Staates an, auf die der Bürger ein selbstverständliches Recht hat. Außerdem ist ihnen das Wohlergehen der Mitmenschen egal. Wenn irgendwo ein Mensch in Not ist, dann ist ihnen das gleichgültig... wenn sie dadurch irgendwie behindert werden, weil beispielsweise ein Rettungswagen im Weg steht oder eine Straße gesperrt ist, dann fühlen die sich in ihren Rechten beschnitten und lassen ihren Ärger an den Rettungskräften aus.

Zudem zeigen die Menschen immer weniger Respekt gegenüber der Rettungskräfte. Deren Anordnungen werden ignoriert. Absperrungen werden ignoriert, Rettungskräfte beleidigt... in Schleswig-Holstein gab es vor einiger Zeit sogar den Fall, dass Gaffer den Feuerwehrleuten, die seit vielen Stunden bei einem Großfeuer im Einsatz waren, die belegte Brötchen geklaut haben.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Stv. Wehrführer und Zugführer bei der Freiwilligen Feuerwehr

Wieso? Die „Rettungsleute werden immer frecher“?

Die Rettungsleute müssen so schnell wie möglich an den Ort kommen. Da haben sie das Recht, auch mal Hindernisse aus dem Weg zu räumen oder Leute wegzuscheuchen, die gaffen und Handyfotos machen. Und natürlich sind sie angep… wenn andere sie hindern, ihre Arbeit zu tun, bei der es -wohlgemerkt- meistens um Menschenleben geht. Ich habe also vollstes Verständnis dafür, wenn sie auch mal sehr harsch reagieren.

Nein, das Problem sind Gaffer, handyverliebte Sensationslüsterer und - noch schlimmer- Halbwüchsige, die aus Jux und Dollerei Menschen beleidigen, behindern und sogar angreifen.

Nein, das ist nicht der Fall.

Der Respekt gegenüber Rettungskräften sinkt seit Jahren kontinuierlich.

Und das liegt sicherlich nicht daran weil der RD frech wird, es hat nichts mit frech sein zu tun wenn man seinen Job machen will und diesen am besten noch machen will ohne körperliche Angriffe.

Deine Links haben indes nur wenig mit der Frage zu tun.

Woher ich das weiß:Hobby – Seit Jugendtagen verfolge ich täglich die politische Welt

Allein diese Frage….

Ist das, weil die Rettungsleute immer frecher werden?

Dir ist schon klar, was die Aufgabe der Rettungsdienste ist? Sie sollen Menschen helfen, viele davon (FFW) machen das freiwillig in ihrer Freizeit! Es ist unfassbar, dass diese Menschen dabei von Zivilisten immer wieder behindert werden und dann auch noch als Dank für ihre Dienste Gewalt erleben müssen.
Zur FFW kann übrigens jeder, probiere es doch auch und dann schauen wir nochmal, ob du den Rettungsleuten die Schuld geben würdest!