Gute und schlechte Wertnoten beim Springen am Turnier?

2 Antworten

Das hat immer auch viel mit den jeweils richtenden Richtern zu tun, mit der Abstammung und dem Pferdtypus, den der jeweilige Richter mag, mit den Reitern an sich, mit Sitz und Einwirkung des Reiters und dem Niveau, in dem der Reiter startet.

Im Springreiter Wettbewerb wird meist sehr wohlwollend gerichtet. Da gibt es kaum Noten unter 6,0 - außer das Pferd hat deutliches Fehlverhalten gezeigt und der Reiter deutliches Unvermögen. Doch unter 5,0 geht man da auch nicht. Da heißt es dann lieber tröstend, dass Paar heute leider ohne Wertnote bleibt aufgrund der Vielzahl der Abzüge und dann wird meist noch ein aufmunternder Satz hinterher geschickt, denn in diesem Wettbewerb sind die Reiter ja in der Regel noch echt klein und meist auch mental zart besaitet. Gute und sehr gute Ritte landen in der Regel zwischen 7,0 und 8,0 - bei euphorischen Richtern auch schon mal bei 8,5 - selten aber drüber

Im E-Bereich ist es ähnlich, aber nicht mehr ganz so milde, was die Noten angeht. Da kann es durchaus sein, dass am Ende eine 3,5 steht, weil die Abwürfe die Wertnote immer weiter gedrückt haben. Noch schlechter habe ich da aber bis jetzt auch nicht erlebt, auch wenn die LPO das durchaus vorsieht und auch 1,2 und schlechter als WN möglich wäre. Im E-Bereich ist alles ab 6,5 - 6,8 meist schon im grünen Schleifenbereich. Je nach Größe und Qualität des Teilnehmerfeldes.

A-Stil-Springen sind in der Bewertung nicht viel anders. Teilweise wird schon etwas strenger gewertet, weil man im A-Bereich davon ausgeht, dass die Reiter schon über einen gewissen Erfahrungsschatz verfügen und kompetenter mit bestimmten Situationen umgehen können, als die Reiter im E-Bereich. Auch hier ist man meist mit einer 6,8 noch im grüne-Schleifen-Bereich und steht im hohen Siebener-Bereich meist schon mit auf dem Siegertreppchen. Selten werden hier 8-er Noten vergeben. Kommt aber durchaus vor.

Bei den L und M-Springen gibt es nicht mehr all zu viele Stilspringen. Und wenn doch, wird dort meist recht unterschiedlich gewertet. In dem Bereich habe ich schon oft festgestellt, dass es dort noch viel mehr darauf ankommt, was für ein Pferd welcher Reiter reitet. Ob der Richter "zufällig" viel von dem Züchter des Pferdes der Abstammung oder auch dem jeweiligen sehr bekannten Reiter hält.... Je nach persönlicher Euphorie gibt es hier schon des Öfteren mal 8-er Wertnoten und Platzierungen meist erst ab 7,5 und besser.

Auch bei den Jungpferdeprüfungen sind die den Richtern gut bekannten Berufsreiter Noten-mäßig im Vorteil gegenüber einer weniger bekannten jungen Amateurreiterin. Die Berufsreiter leben schließlich vom Verkauf ihrer gut platzierten Jungpferde und das unterstützen viele Richter mit Wertnoten, die nicht unbedingt was mit der Vorstellung des Pferdes zu tun haben.

Das ist pauschal nicht zu beurteilen.

Es sitzen nicht in jeder Prüfung exakt die gleichen Richter. Manche Prüfungen werden mit einer 7,5 gewonnen. Manch andere mit einer 8,7.

auch inwiefern die Richter die Spanne nach unten nutzen ist individuell. Ich habe selbst glaub ich noch keine grundnote schlechter als 5 gesehen (In Stilprüfungen E bis L). Wenn zu viele Strafpunkte dazukommen, dann verzichten die Richter schon mal auf eine Bewertung des Rittes.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Circa 20 Jahre Erfahrung, aktiv im Turniersport (LK 3)