Grosse Pappel ragt über Autos und Nachbar beschwert sich über den Dreck, der auf die Autos fällt und möchte, dass wir den Baum beschneiden. Müssen wir das?
Unsere Pappel, ca. 15 - 20 m hoch, ragt über die Parkplätze des Nachbarn. Nun möchte der Nachbar, dass wir den Baum beschneiden (lassen), damit die Autos nicht immer so schmutzig werden. Das würde uns ca. 3000 Euro kosten, da der Baum sehr gross ist und nicht nur einseitig beschnitten werden kann. Wie ist hier die rechtliche Lage? Der Baum steht seit über 60 Jahren, die Parkplätze erst 30 Jahre.
8 Antworten
Ich stimme Hafnafir zu, in dem Artikel, er hat einen Link eingestellt, ist alles sehr gut beschreiben.
Bevor ich allerdings den Nachbarn am Baum rumschnippeln lasse, würde ich es doch vorziehen es selber zu machen bzw. machen zu lassen.
Vielleicht solltest du ein zweites Angebot einholen, 3000 Euro für den Spaß erscheint mir maßlos überzogen. Wir haben vor kurzem 600 Euro berappt für das Fällen einer 12m Fichte die leider sehr ungünstig stand und mehrfach professionell gesichert werden musste, damit sie nichts beschädigt beim Umfallen und einer der Arbeiter ist sogar per Seil den Baum hochgeklettert und hat von oben runter Äste abgeschnitten... Also der Aufwand war definitiv weit höher bei uns als "nur" ein paar Äste zurückzuschneiden.
Ich würde das freundliche Gespräch mit dem Nachbarn suchen und ihm sagen, dass so ein Baum ja auch ein Lebewesen ist und einen Beitrag zum lokalen Mikroklima leistet und dass er im Sommer den Fahrzeugen auch Schatten spendet, wodurch dieses sich nicht so stark aufheizen.
Du kannst ihn ja auch auf die enormen Kosten und den Aufwand so eines Rückschnitts hinweisen und ihn fragen, ob er nicht doch mit den Blättern auf seinem Autodach leben könnte.
Das Nachbarschaftsrecht regelt in den Bundeslaendern Abstaende, Ueberhange, Duldung ...
Mit einem Rueckschnitt wird der Laubfall wenig beeinflusst -> Wind
Eine gemeindliche Baumschutzsatzung schuetzt MEISTENS keine Pappeln
Wenn die Gemeinde ein(en) Umweltbeauftragten, Gartenbauamtmitarbeiter mit entsprechender Qualififikation hat, sollte der Baum regelmaessig auf Stand- und Bruchsicherheit geprueft werden und dir der Befund schriftlich gegeben werden, natuerlich dessen Empfehlungen Folge leisten. Im Schadensfall kann dir dann kaum Vernachlaessigung bezueglich Haftpflichtversicherung, Gebaeudeversicherung angelastet werden.
Pappeln werden in der Regel nicht alt, sind nur bedingt schnittvertraeglich und neigen leicht zu Bruchschaeden, deshalb ist ein gewissenhaftes Handeln wichtig.
Mein Rat: lass sie ganz fällen. Pappeln werden nicht soo alt. Der Ärger wird immer grösser. Bald verliert sie große Äste und schlimmstenfalls wird sie innen faul oder morsch. Dann fällt sie bei Sturm unkontrolliert um.
Rein rechtlich hat der Nachbar den Anspruch, überstehende Äste entfernen zu lassen. Wahrscheinlich ist sie dann sowieso nicht mehr standfest.
Nein. Silberpappeln werden in der Regel nicht älter als 100 Jahre . Und ihr Holz hat keinen grossen Wert. Außerdem sind sie im Alter sehr brüchig und windempfindlich. Ältere Äste brechen leicht ab. In den Bruchstellen bildet sich gerne Fäulnis. Dann muss sie gefällt werden, weil sie nicht mehr standsicher ist.
Platanen können wesentlich älter werden und sind auch mit 300 im allgemeinen standsicher.
Kurze Recherche ergab dass du für sowas einen Anwalt befragen solltest. Es gibt einerseits viele Rechtsurteile die sagen dass der Nachbar das Recht hat dich darum zu bitten den Baum zu beschneiden wenn er in ihr Grundstück ragt, da es in deiner (oder der der Vorbesitzer deines Hauses) war dafür zu Sorgen dass der Baum nicht zu nah an der Grundstücksgrenze wächst, andererseits ist die Menge an anfallendem Laub nicht ausschalggebend genug dass der Baum dafür ein paar Äste hergeben muss.
Der Baum stand schon bevor die Bebauung in der Gegend stattfand.
Du meinst sicher Platanen. Pappeln können bis zu 300 Jahre alt werden.