"Gott sei Dank", "Oh mein Gott", "Um Himmels/ Gottes Willen" - Nur Floskeln von Gläubigen?
Sind diese drei genannten, häufig verwendeten, durchaus aber sinntragende Wortfolgen heute zu bloßen Floskeln degradiert, derer sich - auch Ungläubige - bedienen und haben diese Redewendungen einen Bedeutungswandel durchlaufen, der die Nutzung auch Ungläubiger erklärt ?
Benutzt ihr diese Wortfolgen - und wenn ja, als Gläubige oder Nichtgläubige und in welcher Bedeutung (einer christlich aufgeladen oder übertragenen) ?
20 Antworten
Obwohl ich keiner Kirche anhänge bin ich trotzdem nicht ungläubig und habe Respekt vor den Gefühlen aller Gläubigen.
Nicht nur deshalb geht mir diese Modefloskel "Oh mein Gott !" - die überall profilierungsgeil herausgeflötet oder gekrischen wird total auf den Geist, halte sie für den Gipfel an Oberflächlichkeit, Phantasielosigkeit und Gedankenlosigkeit. Mainstream eben - unterste Schublade, in die sich viele Leute freiwillig hineinbegeben.
"Gott sei Dank" wird dagegen nicht allzu häufig ausgesprochen und bezeichnet dann ein Gefühl tiefer Erleichterung für die man in dem Moment dankbar ist - dehalb finde ich den Auspruch voll ok, auch wenn er vielleicht nicht immer so bewußt gebraucht wird. Dankbarkeit an sich ist schon ein wichtiger Bestandteil des Glaubens.
Danke für den Stern,
- es ist beruhigend, dass es ein paar Leute gibt, die mir in diesem Fall zustimmen, - ich dachte schon, dass ich übertreibe wenn ich dieses penetrante -Oh my god ! - Gekreische so bescheuert finde ;)!
Leider danken die wenigsten Menschen bewusst, wenn sie "Gott sei Dank" sagen. Es ist zu einer bedeutungslosen Floskel verkommen. Wer wünscht den wirklich einen "Guten Tag" wenn er notgedrungen der gierigen Vermieterin oder dem ungeliebten Chef begegnet`??
Ah, Nachtflug, aber wie wertvoll wird das "Gott sei Dank", wenn man sich für etwas Schönes bewußt zurückzieht, um kurz Gott zu danken. Ein Mini-Gebet aus vollem Herzen quasi ... Wenn man es ernst meint, bekommt die Floskel auf einmal ein Gewicht, das man nur ungern schmälern möchte. Es sind nur Worte und das bleiben sie - wenn wir ihnen keine Bedeutung geben ...
Diese Aussagen ist ein Selbstgespräch an sich selbst. Es wird damit die Darstellung eines zu Hörers (Höheres ) angenommen was die Geschehenisse beeinflussen sollte /könnte. Aber das Höhere hat uns die Entscheidungsfreiheit gegeben und eine Eigenverantwortung womit wir aus unseren Fehlern lernen sollen und können.
Wenn es so gemeint wäre wie du schreibst - als Gespräch mit dem "Höheren" in sich selbst, dann wäre es ja in Ordnung - denn genau daraus ergeben sich dann oft die höheren Eingebungen, die eine eigene Entscheidung in die richtige Richtung lenken, auch innere Stimme genannt oder Bauchgefühl, - Intuition woher auch immer sie kommt ;)
Gerade deshalb ist es so schade, wenn dieser innere Ausruf zu einer bloßen Phrase verkommt, was tatsächlich in den banalen Buchstaben OMG einen Höhepunkt an Geistlosigkeit erreicht hat.
Leider gibt es immer mehr Phrasen in dennen Auffälligkeiten zu finden sind ,wenn wir die Augen auf machen und uns die Mühe mit der Lupe zu suchen . Denn vieles ist Zeitgemäß überhaupt nicht überarbeitet worden so das wir immer noch in der Wüste schlummern oder im 15ten Jahrhundert. L.G.
Ich nutze die ersten beiden und glaube auch an Gott.
"Du sollst den Namen des Herrn, deines Gottes, nicht missbrauchen; denn der Herr lässt den nicht ungestraft, der seinen Namen missbraucht.“
Also, viel Spaß in der Hölle! :D
Worte sind die „Bausteine“ der Welt, ob sie bewusst oder unbewusst gedacht oder gesprochen werden…
Somit ist deine Frage alles Andere als unbedeutend…
Du hast recht, diese Worte werden recht unbewusst und floskelhaft verwendet, ihre Gestaltungskraft unterschätzt. Wenn ich sie mal in andere Worte sinngemäß übertrage, würde es in etwa so aussehen:
Gott sei Dank!
Das was geschehen ist, habe ich jemand anderem zu verdanken, einem Gott außerhalb von mir. Mit mir hat es nix zu tun…
Oh, mein Gott!
Auch hier hat es nix mit mir zu tun. Wieder gibt es einen Gott außerhalb von mir, der für dieses (erschreckende) Geschehen verantwortlich ist…
Um Gottes Willen!
Daaas war nicht mein Wille! Nein, es war Gottes Wille, der diese Schei… hier verbockt hat!
Fazit:
Ob wir das Geschehen nun als „gut“ oder „schlecht“ empfinden… Mit uns hat es nix zu tun! Wir sind nicht verantwortlich! Da gibt es eine Macht außerhalb von uns, der wir ausgeliefert sind und bei der wir uns bedanken müssen, wenn es „gut“ geht und auf die wir die „Schuld“ schieben können, wenn es schief läuft.
Keiner würde in der Situation darüber nachdenken… aber Worte haben Macht und sie machen etwas mit uns, in diesem Fall in erster Linie ohnmächtig (ohne Macht!). Hm, wollen wir das?!
DH gefällt mir sehr gut ! wo hast du nur immer diese guten Fragen her ;-))
Das musst du die fragen, die sie stellen... ;-)))) Danke!
Ich grüße grundsätzlich nur, wenn ich es ernst meine; auch ein flüchtiges "Hallo" würde ich nicht unter allen Umständen/ allen Leuten hinwerfen.