Gestörte Oma loswerden?
Also ich lebe schon immer mit meinem Vater und meiner Oma zusammen. Mein Vater mein Onkel und meine Tante haben ein (offizielles?) Abkommen, dass er sich um sie kümmert, bis sie stirbt. Meine Oma ist ziemlich "gestört". Sie hat Zeug von mir weggeschmissen und als ich gesagt habe, dass sie das nicht ohne Grund tun soll, schreit sie Sachen wie "dir gehört hier gar nichts" "du hast mir nie gesagt was das ist" "wie kannst du mir nur die Schuld geben" und schmeißt einen Teller auf den Boden, nachdem sie mir (wie so oft) gedroht hat mir etwas an den Kopf zu schmeißen. Kommt angelaufen, um mich zu schlagen, ich wehr ab und sie fällt auf den Rücken, heult ne weile und Ich zieh sie dann wieder hoch. Ich halte so eine Scheiße echt nicht mehr aus und ausziehen kann ich auch nicht. Das Problem ist auch, das sie nur 1200 Rente bekommt und wir sogar noch einiges Zahlen müssten, wenn sie in ein Altersheim geht. Meine Tante und Onkel halten immer zu Oma da sie glauben, dass ich Schuld bin, weil meine Oma das immer so erzählt. Mein Papa weis davon wie sie redet (nur das harmlosere) und hat oft auch die Schnauze voll. Meine Psyche und mein Charakter habe extrem darunter gelitten das ich 16 Jahre mit ihr aufgewachsen bin und ich kann einfach nicht mehr. Hat jemand eine Ahnung was ich tun könnte? bitte?? :(
6 Antworten
Hi.
Ich kann das, wenn auch in weit geringerem Maße, gut nachvollziehen. Meine Oma war schlaganfallstechnisch auch n ziemliches Gemüse und meinte, mit mir umgehen zu müssen, wie das n mündiger Erwachsener mit nem Kind darf. Klar, gerade in der Pubertät weckt das Widerstand. Und bei Dir sicher noch deutlich schlimmer, weil Ihr ja zusammen wohnt.
Und die Anderen haben schon recht, Deine Oma ist krank. Das ist natürlich keinesfalls so gemeint, dass Du immer zurückstecken musst. Bestimmt auch von den Anderen nicht. Aber das als Grundlage schafft Dir ne gewisse Gelassenheit.
Wichtig für Dich ist jetzt eine klare Abgrenzungsstrategie. Die muss auf mehreren Ebenen stattfinden:
- die Ökonomische: Dein Dad hat bestimmt auch Vorteile, wenn er Deine Oma pflegt und nicht die Geschwister. Ganz klassisch würde er mehr erben oder "das Haus" bekommen. Damit hast auch Du Vorteile. Wenn Du verzweifelst, kannst Du dran denken. Dann überleg Dir, wie Du Deinem Dad helfen kannst (muss, ist familia), aber langfristig. So, dass Du nicht auf dem Zahnfleisch gehst. So, dass Du zuerst Dein wichtig zu erledigendes Zeug hast (grundlegender Seelenfrieden, Schule, ...) und erst dann mithilfst. Wenn sich Dein Dad ausnutzen lässt, dann stützt Du ein krankes System, wenn Du mithilfst. Da würde ich ihn dann eher dazu bringen, dass er ein neues Arrangement aushandelt. Und das macht er eher, wenn er die Arbeit hat.
- die Emotionale: wenn Deine Oma rumschreit, Dich wie n Kind behandelt usw., dann nicht, weil sie es böse meint. Sie ist einfach krank. Du bist nicht krank und Du bist fast erwachsen, sprich, Du musst vorgeben, was dann zu tun ist. Überleg Dir fair und auch mit Blick auf Deine Oma, wie Du mit ihr umgehst (auch Hirngemüse haben manchmal klare Momente, also (konsequente) Höflichkeit muss sein!). Aber sie ist keine mündige Erwachsene, die da mitreden darf. Sieh sie eher als ein "Kind mit Lebenserfahrung" (so hat mir das ne Alternpflegerin mal beschrieben). Wäre gut, wenn Du das mit Deinem Dad diskutieren würdest, dann hast Du ne 2. Meinung. Stell Dir vor n 5jähriges Kind sagt "Dir gehört hier nix". Was machst Du? Genau, aus vollem Hals lachen!
- die Konsequente: Deine Oma schmeißt Sachen von Dir weg? Logische Konsequenz, Du lässt nix mehr rumliegen und Dein Zimmer ist Sperrzone für sie. Ohne wenn und ohne aber. Zur Not sperr zu und Du und Dein Dad haben nen Schlüssel.
- die Effiziente: Du sagst, Deine Psyche und Dein Charakter leiden? Dann sieh es als Chance. Als Test, Beides zu stählen. Klar, Du kannst mimimi machen. Oder aus Fehlern lernen und dran wachsen. Früher oder später spuckt Jedem von uns das Lebens ins Gesicht. Bei Dir früher. Umso früher hast Du s hinter Dir!
Was natürlich nicht geht, ist körperliche Eskalation. Und versteh mich nicht falsch, wenn es gar nicht geht, dann geht es nicht. Aber versuch meine Tipps. Wenn es trotzdem nicht geht, dann könntest Du zum Jugendamt gehen. Fair wäre es nur, dass Du das Deinem Vater vorher sagst.
Also erstmal solltest du dir hier nicht einreden lassen du wärst daran schuld oder du hast Rücksicht zu nehmen... Das ist Blabla und die Leute können hier wohl kaum beurteilen warum deine Oma so ist wie sie ist und sie müssen mit ihr ja auch nicht leben!
Wichtig wäre nun, dass du, als auch dein Vater zur Ruhe kommen! Das Zusammenleben mit einem, sagen wir mal, anstrengendem Menschen kann für Alle eine Tortur sein, egal was die Ursache dafür ist. Letztendlich muss allerdings dein Vater die notwendigen Schritte überlegen. Es ist zwar immer nett gemeint, wenn man sich bereit erklärt sich zu kümmern, aber wenn das Ganze immer mehr zur Belastungsprobe wird, dann muss man zusammen nach anderen Lösungen suchen.
Rede nochmals mit deinem Vater. Sage ihm wie sehr dich die Situation belastet und wie nervenaufreibend das Ganze für dich ist. Da er wohl ähnlich empfindet, dürfte er dir zumindest zuhören!
Wenn deine Oma z.B. ein Pflegefall wäre, dann müsste dein Vater ggf. für Nichts aufkommen. Denn ab 1.1.2020 gibt es ein neues Gesetz. Und er hat ja auch noch Geschwister, die ebenfalls zu beteiligen wären!
Auch das "Abkommen" zwischen den Geschwistern sollte überdacht werden. Denn die Beiden ziehen sich prima aus der Verantwortung und dein Vater sitzt da und Alle sind genervt. Das kann es auch nicht sein!
Ich habe keine Ahnung warum deine Oma ist wie sie ist. Aber du solltest das mal mit deinem Vater klären und ihr könntet gemeinsam mit der Familie besprechen welche Alternativen es gäbe. Es ist schwerlich hinzunehmen, wenn das Ganze noch Jahre so weiter geht und womöglich noch schlimmer wird. Du hast zumindest die Möglichkeit irgendwann auszuziehen - dein Vater allerdings nicht!
Es geht auch nicht darum die Oma abzuschieben. Aber wenn sie Hilfe benötigt, dann sollte man ihr auch Hilfe zukommen lassen.
Schließ zukünftig dein Zimmer ab. Besprich das mit deinem Vater. Versuche ihr aus dem Weg zu gehen und lasse dich auf keine unsinnigen Diskussionen mit seinen Geschwistern ein. Sie können die Mutter ja gerne mal für ein paar Wochen oder Monate zu sich nehmen und selbst beurteilen zu können wie es ist.
Wenn Dein Dad Dir nicht zuhört, dann wende Dich dringend an das Jugendamt. DENEN WIRD er zuhören. Was Du durchlebst, ist physische und psychische Gewalt, also zögere nicht:
https://www.unterstuetzung-die-ankommt.de/de/Impressum/
Falls Du 18 oder älter bist, dann mach, dass Du da rauskommst und nimm Dir eine eigene Wohnung. Zur Not hilft Dir der Staat.
Sorry, aber wennn Du Dich so unterwürfig verhältst und Dir so wenig wert bist, dann hast Du doch bereits die Antwort, weswegen Dir alle auf der Nase herumtrampeln: weil Du es zulässt. Zwar ist es traurig, dass es die Familie ist, die sich so verhält, aber so ist es nunmal bei DIr. Ist auch eine gute Lektion für die Zeit, ab der Du volljährig wirst: Niemand wird Dich mehr schätzen als Du Dich selbst. Du kannst Dich also entweder weiter drangsalieren lassen oder etwas dagegen tun. Die Konsequenzen trägst Du allein.
Fazit: FInde Wege oder finde Ausreden. Dein Leidensdruck scheint wohl noch nicht groß genug zu sein, dass Du Dich von Ausreden trennen willst.
Du solltest mit deiner Oma respektvoll und geduldig sein. Hilf ihr so gut du kannst!
Sie ist respektlos und aggressiv, soll ich mich einfach schlagen lassen? Ich muss das seit 16 Jahren täglich ertragen, ich einfach kann nicht mehr und habe schon so viel versucht
Du bist auch mit schuld. Deine Oma ist krank. Vermutlich steckt eine dementielle Problematik dahinter. So geht man nicht mit kranken Menschen um. Mit etwas mitdenken und ein wenig darauf einlassen kommt man viel besser mit solchen Menschen klar.
Sie war schon immer so, daher ist es kaum eine alters bedingte Krankheit
Bin leider erst 16 und kann deswegen noch nicht ausziehen und ich will meine Familie nicht wütend machen :(