Geschichte schreiben über ein behindertes Kind?

2 Antworten

Vom Fragesteller als hilfreich ausgezeichnet

Hmm, ich weiß nicht ob meine Antwort dir hilft, da ich eher wenig Erfahrung mit Kindern habe. Aber vll kannst du ja dennoch etwas hilfreiches daraus ziehen.

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Ich mag solche Dinge wie im Video hier. Wenn gesagt wird "du kannst das nicht" und dann die Person sich denkt "doch, ich kann das" und einen Weg findet es zu schaffen.

https://youtu.be/IocLkk3aYlk?si=04UTz3QXL_rOP7Vz

Auch Alltagsprobleme finde ich wichtig zu beleuchten. Es gibt ja ein paar Youtube-Kanäle die sich damit beschäftigen. Dinge an die gesunde Menschen gar nicht denken. Zb wie man sich die Zähne putzen kann, die Umstände um aufs Klo zu gehen, wie schwer es ist einen Laden ohne Stufen zu finden, übergriffig-hilfsbereite Leute usw.

Ich arbeite mit Menschen mit Behinderungen und fünf Dinge haben sich mir besonders eingeprägt ...

1. Behindert zu sein, heißt nicht das man nett ist. Ich hab jemanden interviewt, der erzählte das viele denken Behinderte seien die Mobbingopfer, die hilflosen. Doch er hat zb selbst zu den Mobbern gehört früher.

2. Die Probleme und wie locker damit umgegangen wird. Ein Bekannter hat keine Arme und keine Beine. Ich wollte ihm helfen Essen zu holen und wollte auch weitere Unterstützung anbieten, doch sie meinte nur lässig das sie es schafft. Und ich war völlig geschockt davon wie gut sie alleine zurecht kam und mit welchem Selbstbewusstsein sie damit umging. Sie musste essen wie ein Tier, aber durch ihre Ausstrahlung wirkte es völlig normal und manierlich. Und es gibt ja auch zb online Videos von einem Mann ohne Beine, der dennoch wandern geht, einfach weil er meint das macht ihm Spaß und man findet immer Lösungen.

3. Wie sehr sie das Leben genießen können. Natürlich nicht alle, es hängt von der Einstellung ab, wie bei jedem Menschen. Aber ich begegnete vielen, die völlig in sich ruhten, glücklich waren und sich keinerlei Gedanken darüber machen wie andere über sie denken können. Zb war ich auf einer Feierlichkeit, wo viele mit Behinderungen waren. Sie tanzten ausgelassen (wusste bei vielen gar nicht das es geht), hatten unglaublich viel Spaß. Gesunde Menschen brauchen häufig Literweise Alkohol für einen ähnlich schönen Abend.

4. Andersrum, die Unsicherheiten und Abhängigkeiten, die einige quälen. Manche der Patienten weigern sich das Gebäude zu verlassen, aus Angst zu stürzen, ausgelacht zu werden, hilflos zu sein. Einige wurden Alkoholiker, weil sie so wegen ihrem Schicksal verzweifelten. Viele weigern sich eine Beziehung oder Sex zu haben, aus Angst vor Ablehnung. Manche Pfleger waren auch echte NoGo's, zb verbaten sie den Patienten abends was zu trinken, damit sie nicht auf Klo müssen. Oder es wurde die Tür aufgelassen, wenn man ihnen den Körper wusch. Diese Demütigungen sind unverzeihlich.

5. Kleinigkeiten werden viel mehr wertgeschätzt. Wenn man völlig normal mit ihnen umgeht, keine Scheu hat sie zu berühren. Oder auch Erlebnisse, die wir als normal empfinden. Zb hat ein Kollege von mir einen Jungen, der körperlich stark eingeschränkt ist, mit in die Bahn genommen. Er war so glücklich darüber, über etwas das ich als nervige Umstände empfinde, und meinte am Ende es war der schönste Tag seines Lebens. Da hab ich fast geheult.


wannabeauthor 
Fragesteller
 17.09.2023, 08:22

Vielen Dank für die spannende und nette Antwort. Nun weiss ich auch viel mehr bescheid und kann meine Geschichte auch besser ausfeilen. Ich finde das Video sehr spannend und schön. Werde mir das alles zu Herzen nehmen ❤️🤗

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Ich bin auch Körperbehindert ich finde gut was du da planst.Am besten du hast eine weibliche und eine männliche Hauptperson den beide werden mit anderen Problemen konfrontiert sein.Mich würde es sehr interessieren wie es für das andere Geschlecht so ist und wo ganz genau die Unterschiede liegen.Bin mal auf deinen Bericht gespannt.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung

wannabeauthor 
Fragesteller
 16.09.2023, 21:17

Danke für die tolle Idee. Und klar, gebe gerne einen Bericht 😉🤗

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Schucky504  16.09.2023, 22:33

Man könnte z.b.erzählen wie schwer es ist sich als Mädchen zu bücken wenn was runter fällt da die Weiblichkeit im Weg ist das kenne ich von einer Freundin von mir.Ein weiteres Problem sind hohe Bürgersteige die einem das überqueren der Straßenseite schwer bis unmöglich machen im Rollstuhl.Oder das es durchaus auch geht das behinderte mit in einem Flugzeug fliegen können.Oder dass es möglich ist mit Hilfe Berge zu besteigen.Auch Rad fahren geht im Rollstuhl Unterschiede zu nicht behinderten ist dabei dass man halt mit den Händen trampelt und nicht mit den Füßen.Sich selbstständig anziehen ist schon schwierig.Viele Rollstuhlfahrer haben Gewichtsprobleme entweder sind sie sehr dünn oder sehr dick.Manche haben auch eine krumme Wirbelsäule und müssen sich einer OP unterziehen und anschließend ein Korsett tragen da spreche ich aus Erfahrung.Viele haben auch Schwierigkeiten mit der Feinmotorik oder mit dem Speichelfluss sowie mit dem sprechen Probleme und benötigen dann eine Therapie.Leider ist es auch so dass viele eine kurze Lebensdauer haben.

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