geschichte in die länge ziehen?

2 Antworten

Vom Fragesteller als hilfreich ausgezeichnet

Also erstens Mal, wenn du eine Fantasy-Geschichte in zwei Seiten erzählen kannst, hast du höchstwahrscheinlich nur eine Outline (also einen ungefähren Leitfaden für das Geschehen) geschrieben – wobei ich sagen muss, dass ich mit 6 Seiten Plotoutline so ca 60.000 Wörter zusammenbekomme, wenn nicht sogar 100.000 (je nachdem wie sehr ich ins Detail gehe).

Ich würde also sagen, es liegt an deiner Schreibtechnik, dass du dich immer so kurz hältst. Vielleicht auch an deiner Planung.

Wenn du Bücher wie Herr der Ringe liest, fällt dir sicher auf, wie exzessiv dort Landschaft und Charaktere und auch die Geschichte dahinter beschrieben sind. Wie viel weißt du also vom Hintergrund deiner Geschichte? Wie viele Seiten kannst du mit dem Hintergrund eines (!) Charakters füllen (Achtung, das soll nicht heißen, dass du die Hintergrundgeschichte eines Charakters dem Leser einfach vor die Nase wirfst!)? Wie sehr gehst du auf die Gefühle deiner Charaktere ein? Wie sehr auf ihre Umgebung? Wie viel weißt du über den Hintergrund und der Geschichte deines Landes, der Städte und so weiter?

Planung ist das A und O für ein Buch. Je mehr du über deine Geschichte und deine Charaktere weißt, desto lebendiger kannst du schreiben und desto mehr hast du zu erzählen.

Du musst auch lernen, dich in deine Charaktere hineinzufühlen und zu zeigen, was sie in dem Moment erleben, anstatt zu beschreiben, was sie tun. Es ist nicht wichtig, dass dein Charakter ängstlich davonläuft, sondern es ist wichtig, wie sich diese Angst anfühlt. Wie fühlt sich die Umgebung an, verzerrt durch den Filter der Angst? Was sieht dein Charakter an ihm vorbeiziehen? Diese Regel ist allgemein bekannt als "Show don't tell" bzw "Zeigen statt beschreiben" – dazu findest du im Internet tausende an Quellen und Artikel.

Gibt sicher noch mehr Tipps für dich, aber dazu müsste man deine Texte kennen um da genauer drauf einzugehen.

Storywriter1510 
Fragesteller
 03.01.2018, 22:28

Vielen dank ^^ ich werde mir deine Tipps zu Herzen nehmen

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Wenn du eine Welt erfinden möchtest, empfehle ich dir mal bei Enny Wilsbrook (einfach googlen) unter Downloads zu gucken. Sie hat da einige Unterlagen zur Verfügung gestellt, die helfen. Natürlich MUSS man davon nicht alle Punkte immer benutzten. Es ist nur ein Leitfaden, was man alles benutzen KANN.

Liest du denn viel? Von anderen Büchern kannst du dir einiges abgucken. Versuche vielleicht erstmal dir eine Situation vorzustellen. Nur ein Augenblick, egal welcher. Eine Person steht im Raum und findet einen Apfel. Was denkt sie? Was tut sie? Was passiert dann? Versuche nur mit dieser Situation eine halbe Seite zu schreiben. Es können andere Charaktere auftreten, aber die Person sollte den Raum nicht verlassen.

Ich weiß nicht genau, wie deine kurzen Geschichten bisher geschrieben sind aber längere basieren darauf, dass man als Leser mit dem Charakter mitgeht. Wenn e stürmt und regnet, sitzt man gelangweilt mit dem Charakter im Haus, wie er sich schlecht fühlt oder versucht ein paar Dinge zu erledigen auf die er eigentlich keine Lust hat, bis er sich doch endlich den Regenschirm nimmt und vor die Tür geht. Schritt für Schritt und immer mal wieder verweilen und ruhig mal länger erzählen, was dein Charakter gerade sieht, empfindet, riecht, oder ertastet.

Beschreibe die Umgebung. Wenn dir das schwer fällt so frei aus dem Kopf kannst du dir Bilder aus dem Internet holen, die dich inspirieren oder so aussehen, wie du es dir vorstellst und einfach erzählen, was du auf den Bildern siehst. Das ist absolut erlaubt.

Viel Spaß noch beim Schreiben und gutes Gelingen!