Geringe Vorlauftemperatur oder geringe Thermostateinstellung
Hallo, die Heizsaison hat ja inzwischen schon ganz gut angefangen und um nicht unnötig viel Geld und Energie zu verschwenden folgende Frage:
Lohnt es sich eher, die Vorlauftemperatur sehr niedrig einzustellen (z.B. 35°) und dafür die Thermostatventile auf Stufe 5 zu stellen oder ist es sinnvoller die Vorlauftemperatur auf z. B. 50° zu stellen und die Thermostatventile auf Stufe 2 zulassen.
Meine Überlegung: In Variante 1 ist mein Gasverbrauch geringer, mein Stromverbrauch jedoch höher (Pumpe ist länger in Betrieb?). In Variante 2 genau andersherum.
Kann mir jemand sagen, ob es im Endeffekt günstiger ist, die Vorlauftemperatur niedrig zu stellen oder die Ventile zuzudrehen.
Dankeschön
3 Antworten
Hallo Windfreund,
Variante 2 ist die energetisch bessere, weil Du menschlicherweise nicht kontinuierlich Deine Vorlauftemperatur der geforderten Heizlast anpasst. Dadurch wird die Wohnung entweder unterkühlt oder überheizt. Das Thermostatventil auf Stufe 5 schließt erst bei ca. 28 °C.
Halte Dich an Deine Bedienungsanleitung. Wenn Du einen Raum hast (vornehmlich Wohnzimmer) mit einem Raumthermostat an der Wand (mit Uhr, Display, oder so), dann sollte in diesem (und nur diesem) Raum eigentlich gar kein Thermostatventil, sondern das Heizkörperventil stänidg "voll geöffnet" sein. Die Raumtemperaturregelung wird über das Wandthermostat überwacht und regelt die Therme. Wenn dort ein Thermostatventil eingebaut wurde - stelle es auf Maximum.
An der Pumpe solltest Du nicht spielen. Sie ist vollautomatisch auf Optimum.
Vorlauftemperatur bei außen 0°C auf 50 °C ist OK. Bei Frost stelle höher auf 60°. Bei strengem Frost auf 70°C.
Gruß
Hallo,
Du benötigst Regler, welche raumspezifische Gegebenheiten (Sonneneinstrahlung, Fremdwärme durch Duschen, viele Personen, viele Geräte) erfassen. Deine Thermostatköpfe können das und deine Hauptregelung nicht bzw. nur in dem Raum, in welchem der Raumfühler positioniert ist. Also Empfehlung: Vorlauf automatisiert, Thermostatköpfe auf Wunschtemperatur.
Es ist nicht sinnvoll, die Temperatur an der Hauptregelung fest vorzugeben. Sie muss vielmehr gleitend fahren.
Pumpeneinstellung bei kompakten Gasgeräten: Da deren Wärmetauscher ziemlich klein sind, könnten sie bei hohen Temperaturen und bei zu geringem Volumenstrom (also bei manuell heruntergeregelter Pumpe) platzen. Das ist der Grund, dass Pumpen in diesen Geräten meist keine Möglichkeit der Drehzahljustierung bieten.
Gruß Ralph
Hallo Windfreund,
Leider hast Du weder Angaben zur Art noch zum Alter des Heizsystems gemacht. Ich gehe mal von einer außentemperaturgesteuerten Anlage mit Heizkörper - Heizkreis aus, wie sie häufig zum Einsatz kommt.
Die Thermostatköpfe auf größte Stufe zu stellen, macht nur Sinn wenn eine Raumtemperatursteuerung zum Einsatz kommt. Ansonsten stellst Du am Thermostatkopf die gewünschte Raumtemperatur ein. Je nach Fabrikat entspricht die Stufe 3 ca. 20°. Sind diese erreicht, macht der Thermostat zu, es wird keine Wärme mehr aus dem System gezogen.
Die Vorlauftemperatur sollte nun hoch genug sein, dass die Anlage genügend Wärme bereitstellt. Wenn diese zu niedrig ist, bekommst Du Deine Räume nicht warm.
Zu Deiner Überlegung: Sofern noch keine Hocheffizienzpumpe verbaut ist, haben Deine Massnahmen nichts mit der Laufzeit der Pumpe zu tun, da diese ständig läuft, egal wie die Thermostatköpfe und die Vorlauftemperatur eingestellt sind.
Auch ist der Gasverbrauch nicht höher, nur weil die Vorlauftemperatur ein paar Grad höher ist: Wenn keine Abnahme im System ist, also die meisten Thermostatköpfe zu sind, kommt der Rücklauf mit hoher Temperatur zurück. Nur die Verluste sind bei höherer Temperatur etwas höher, was aber bei gut isolierten Leitungen vernachlässigbar ist. Ein gutes Zeichen für zu hohe Vorlauftemperatur ist, wenn die Temperaturdifferenz zwischen Vor- und Rücklauf ständig sehr klein ist (5 Kelvin und kleiner). Ich würde dann dann aber im ersten Schritt nicht die Vorlauftemperatur reduzieren, sondern die Pumpenleistung, da die Einsparung beim Stromverbrauch der Pumpe deutlicher ins Gewicht fallen dürfte. Gruß crazy4u
Hmm, wenn die Anlage erst so jung ist, sollte eigentlich eine Hocheffizienzpumpe verbaut sein. Somit hat sich das mit der Pumpenleistung eigentlich erledigt, diese Pumpe regelt sich selbst runter, wenn z.B. die Thermostatköpfe zumachen.
Schau z.B. mal hier rein: http://www.sparpumpe.de/pumpe-verstehen/index.html
Da findest Du für meine Begriffe recht gute Erklärungen zum ganzen Thema. Auch sollte, falls noch nicht geschehen, ein hydraulischer Abgleich gemacht werden, auch zu dem Thema findest Du Infos unter obigem Link.
Ich empfehle Dir, die Fachfirma Deines Vertrauens, die die Anlage verbaut hat, zu fragen, falls Du noch nähere Informationen benötigst, die kennen alle Gegebenheiten.
Hallo Crazy4you, danke für die schnelle Antwort! Die Heizung ist eine Vaillant VCW DE 192/3-5 R3
Die Heizung ist vor ca. 4 Monaten neu angeschafft worden.
Wo kann ich denn die Pumpenleistung regulieren?
Danke, Windfreund