Gerichtsverhandlung Mephisto?

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Mephisto erklärt von der Bühne herab den Zuschauern und Zuhörern, dass er eigentlich gar nicht existiere und daher auch keine Schuld auf sich laden könne. "Böse Gedanken wie unrechte Taten sind Menschenwerk. Sie können es nicht ertragen, diese Menschen, mit ihrer Boshaftigkeit durch die Welt zu laufen. Und es könnte ja auch Probleme geben mit dem da oben, der diese jämmerlichen menschlichen Gestalten wohl nicht in sein ewges Reich wird lassen. So haben sie mich erfunden. Ob Teufel, Luzifer, Beelzebub oder eben Mephistofeles, das ist alles eins. Eine Phantasmagorie bin ich, hoch willkommen bei allen Sündern. Verführt hätte ich sie, verwirrt, irregeleitet ins Verderben. Dabei sind sie es selbst, die diese dunklen Gedanken gebären. Gedanken, die zu noch dunkleren Taten reifen. Und diese Narren wähnen sich sicher, wenn sie alle Schuld auf mich abwälzen. Als ob der oberste Herr sie nicht schon lange durchschaut hätte. Da möchte man sich doch fast wünschen, am Sein teilzuhaben und dann diese ganze Bagage in den Orkus zu schleudern, wo sie in Ewigkeit verrotten und verderben mögen. Es hat mich gefreut, mit ihnen zu plaudern auch wenn sie mir nicht glauben werden. Denn sind wir nicht im Theater, im Reich der Phantasie und Narretei? Und draußen ist das ernste, das wahre Leben? Dabei ist es genau umgekehrt. Aber das werdet ihr nie begreifen. Habe die Ehre!" Und geht ab von der Bühne.