Gerechtigkeitkeitsprinzip?

1 Antwort

John Rawls Ansatz bezüglich der Moral ist ein konstruktivistischer Ansatz. Das, was für moralisch angesehen wird, ist das, was durch Unparteilichkeit als moralisch verstanden wird. Laut Rawls erreichen wir das durch den "Schleier des Nichtwissens", d.h. wir müssen entscheiden, was für uns das beste Szenario einer bestimmten Entscheidung bezüglich der Gesellschaft sein könnten aber gleichzeitig wissen wir nicht, wer wir genau in dem Szenario sein werden (Egoismus+nicht-Wissen darüber wer wir sind = Unparteilichkeit).

Wenn wir also über die Behandlung von Menschen mit Behinderung entscheiden müssen, müssen wir die Entscheidung also so treffen, dass jede mögliche Postition den größtmöglichen Vorteil daraus ziehen könnte. Es ist nicht wichtig, wie groß die Wahrscheinlichkeit ist, dass wir einer Gruppe angehören könnten. Ziel ist es, selbst wenn man zur schlechtesten Gruppe innerhalb der Entscheidung gehört, immernoch weniger Nachteile hat, als wenn man zu einer anderen Gruppe gehört.

Demnach kann man schlussfolgern, dass wir Gerechtigkeit nur dann erreichen, wenn eine Entscheidung getroffen werden kann, die für alle Gruppen die gleichen Chancen und Risiken ergeben. Daraus ergibt sich dann theoretisch ein System, dass jedem und jeder das gleiche Recht zuspricht unabhängig seiner oder ihrer körperlicher Verfassung, Ethnie, Vermögen etc. Und dieses muss eben mit den Systemen verträglich sein, die einen betreffen, wenn man einer anderen Gruppe angehört. Erreicht wird das eben durch das konstruieren moralischer Normen durch Unparteilichkeit mithilfe des Schleiers des Nichtwissens.

Woher ich das weiß:Studium / Ausbildung