Gedichtsmerkmale der Romantik

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Nimm das Eichendorff-Gedicht „Die zwei Gesellen“. Darin ist die gesamte Philosophie des Romantischen enthalten: Zuerst "das Streben nach hohen Dingen". Der Romantiker ist eben Idealist! 'Was Rechts in der Welt vollbringen" in Verbindung mit den "hohen Dingen" bedeutet: das Ideal soll verwirklicht werden, was leider "unerreichbar" ist (Hier ebenfalls ein romantisches Kriterium: das Unerreichbare). Beide Gesellen sind sehr gefühlsbetont, denn sie "zogen... jubelnd in die klingenden, singenden Wellen... hinaus". Dann folgt wieder ein romantisches Motiv: der Abscheu gegenüber dem Spießertum. Der erste wird zum Philister, eine Katastrophe, gemessen an seinem ursprünglichen Streben ("hohe Dinge"). Der platte Materialismus steht im Gegensatz dazu: Haus, Hof, Liebchen, Bübchen, behaglich, Feld; alles ohne eigene Leistung erworben: die "Schwieger" kauften es ihm. Der zweite Geselle kommt unter die Räder, er erliegt den Gefahren des Lebens. Die Welt, in die er hineinstolpert, wird als unheimlich, dämonisch, aber auch als faszinierend dargestellt „Sirenen, buhlende Wogen, farbig klingender Schlund“). Auch hier also das typische romantische Motiv: die Welt ist nicht "vernünftig" geordnet, wie die Aufklärung behauptete oder die Klassik für erreichbar hielt (durch Harmonie von chaotischem Trieb und kontrollierendem Geist), sondern ist geheimnisvoll, rätselhaft, voller Gefahren und Abgründe. Der Romantiker lebt also gefährlich, ja, er will auf dieses gefährliche Leben gar nicht verzichten (das spießige Dasein ist ihm ein Gräuel; dann lieber das andere Extrem, welches u.U. Wahnsinn, Untergang, Scheitern bedeutet: "...und als er auftaucht vom Grunde, da war er müde und alt". Der einzige Halt ist ihm am Ende nur noch der Glaube ("Ach Gott, führ und liebreich zu dir!"). Einige Romantiker sahen im Katholizismus eine Zufluchtmöglichkeit.

Romantik bedeutet also:

Sehnsucht nach dem idealen Leben ("hohe Dinge")

Freies Ausleben der Gefühle,

Gegensatz zum Dasein der Philister

Faszination über die ungeordnete Welt, die als dämonisch, gefährlich, abgründig empfunden wird.

Sehnsucht danach, in diese gefährliche Welt hineinzugehen, sie zu erleben, was riskant ist, oft Untergang und Scheitern bedeutet.

Nur ein romantisches Motiv ist in dem Gedicht nicht erkennbar: die Sehnsucht, den Riss in der Welt zu heilen; die Gesellschaft zu „romantisieren“ und zu harmonisieren. Der Riss ist nach Auffassung Eichendorffs wohl unheilbar: hier das platte, rationale Leben, da das romantische Streben. Vielleicht könnten die „hohen Dinge“ und „’was Rechts in der Welt vollbringen“ auf diese (unerfüllbare) Sehnsucht nach Harmonie hindeuten!? 

Es sind oft Menschen unterwegs die wandern bzw. auf dem weg sind zu etwas Oft wollen sie auch etwas erreichen und schaffen was aber nicht klappt Man kann es auch darauf beziehen dass sie nich wissen was kommt im Leben

  • Man kann sie in die Frühromantik (1798-1804), die Hochromantik (1804-1818) und die Spätromantik (1816-1835) einteilen.
  • Die Romantik beschäftigte sich hauptsächlich mit den Themen der Liebe und der Natur, mit Gefühlen (besonders mit der Sehnsucht) und Leidenschaft. In ihren Werken versuchten die Schriftsteller Stimmungen auszudrücken.
  • Die Vertreter der Romantik lehnten die Realität ab. Sie kritisierten die beginnende Industrialiserung und die Revolution und warfen den Menschen vor nur noch nach nützlichen Dingen zu streben, anstatt sich der Gefühlswelt, der Natur und dem Unbewussten zu widmen.

=> http://www.prüfung-ratgeber.de/2012/06/romantik-epoche-merkmale-und-literatur/