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Also ich würde sage es handelt sich definiiv um ein Gesicht der Romantik. Er redet anfangs von seinem Schmerz durch eine gescheiterte liebe und schweigt ab in die Natur, was seine naturverbundenheit signalisiert. Dann schwafelt der da so über die Natur und am Ende kommt er auf dein schmerzendes Herz zurück und wünscht sich all diese Dinge würden es töten. Er möchte also lieber sterben als in der, von ihm so schön beschriebenen, Natur weiter zu leben.

Ich hoffe das ist verständlich und hilft dir irgenwie

mariemeyeer1 
Fragesteller
 12.03.2018, 20:15

oh man ich bräuchte hilfe bei den strophen:( könntest du mir da auch helfen bitte muss die strophen zusammenfassend erklären um was es genau geht

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samsdiva  12.03.2018, 20:27
@mariemeyeer1

Ohje, ich versuche mein bestes...

Also in der ersten Strophe redet er von seinem Herzschmerz und versucht ihn so als "mir doch egal" abzustempeln und sich selbst mit der Natur abzulenken

In der zweiten Strophe sagt er dass der stadtnrunnen im Tal fließt und ein Rabe kräht

In der dritten Strophe würde ich sagen, dass er von den fröhlich lachenden Menschen redet und von den glücklichen Tieren die alle um ihn Leben

In der vierten Strophe sagt er dass selbst die arbeitenden Märkte (eher untere schicht) glücklich sind und auch das müglrad mehr Glück hat als er, das dieses noch eine Aufgabe im Leben besitzt

In der fünften Strophe läuft irgendein rot gekleideter junge an einem Turm auf und ab

Und in der letzten Strophe erwähnt er dass der junge eine Flinte hat, mit der er glücklich hantiert, dann erwähnt er erneut seinen Schmerz und wünscht sich selbst den tot

Ich hoffe das hilft dir, ist halt sehr wage, weil die Strophe meiner Meinung nach nicht viel interpretationsfreiheit lassen, aber man kann definitiv sagen, dass er hakt diesen Herzschmerz hat durch eine gescheiterte liebe und überall nur sieht wie glücklich alle um ihn sind und er vergleicht sich halt mit all dem

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Das interessante an diesem Gedicht ist, dass es zum einen noch ganz viel aus der Epoche der Romantik enthält, aber, typisch für diesen Dichter, am Ende bereits die Romantik ein bisschen auf die Schippe nimmt, ins Gegenteil verkehrt. In gewisser Weise ist dieses Gedicht eine Art Witz im Sinne von intelligente Anmerkung zu einer Situation, bei der es am Ende einen überraschenden Schluss gibt, der alles infrage stellt.

Dieses wunderschöne Heine-Gedicht hat einen heine-typischen Twist am Ende.

Erstmal versetzt sich der junge Mann in die Position eines Beobachters, vor dem sich die Welt wie ein fröhlicher Speilbaukasten ausbreitet. Man gewinnt den Eindruck, dass er Spaß an diesem Treiben hat. Auch der Soldat, den er paradieren sieht, kommt einem vor wie ein belebter lustiger Zinnsoldat.

In diese Scheinidylle knallt die letzte Zeile hinein "Ich wollte er schösse mich tot", aus der hervorgeht, dass das ganze Vorangehende ein einziger Selbstbetrug war, und der junge Mann in Wirklichkeit todtraurig ist, weil er unglücklich verliebt ist, seine Geliebte ihn verlassen hat oder ähnliches.

Was genau ihn am liebsten sterben ließe wird nicht genau ausgeführt, aber Heine war oft unsterblich verliebt und auch oft tief enttäuscht. Man lese nur mal die Gedichtsammlung "Heimkehr" im Buch der Lieder. Es lohnt sich wirklich!!!

Mal abgesehen vom lyrischen Ich geht's offenbar allen frühlingshaft gut und die Welt scheint idyllisch. Nur einer schiebt den Blues. Cherchez la femme !

Ich habe noch ein Video zu dem Gedicht gefunden, das genau auf den Bruch am Ende eingeht:

https://youtu.be/FGzZlgGsQjk

Tamtamy  13.03.2018, 08:34

Ein bisschen ein Laberkopf ... aber auch gute Hinweise! (:-)

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